gesellschaft

  • video von einem hund in einem panzer

    [youtube ItIcvbacUWo]

    das ist er also, der untergang des abendlands und der gesamten westlichen zivilisation. ist ja dann doch schneller gegangen als gedacht. falls noch wer was sagen möchte, kann er dies hier in den kommentaren tun bzw. möge er für immer schweigen.

  • Unerhörte Freiheit: Arbeit und Bildung in Zukunft

    ein essay, diese unerhörte form der meinungsäußerung. engler befasst sich mit dem grundeinkommen, denkt weiter, nicht auf ausgelatschten trampelpfaden, sondern geht eigene wege. durchaus nachvollziehbar, aber als leser hat man immer das gefühl hinterher zu stolpern, zurück gelassen zu werden. teilweise nicht nachvollziehbare und um sich drehende aussagen. im mittelpunkt immer der mensch, der das grundeinkommen bezieht: was passiert mit ihm, wie verändert er sich dadurch? und ist das beeinflussbar? wie muss sich die gesellschaft darauf vorbereiten? spannend, aber teilweise doch sehr knöchern zu lesen.

    [xrr rating=5/10]

  • Empörung demonstrieren!

    Rote Fahnen an der Ostsee in Międzyzdroje (Oktober 2011)

    ich war nicht demonstrieren am wochenende, die kinder, denkt doch mal einer an die kinder! stattdessen also ein gemütlicher nachmittag im technikmuseum. aber ich finde die demos gut und richtig und wichtig. die ganze #occupy-geschichte. weil sie offenbar von unten kommt, ungelenkt und ungebremst. dezentral und nun auch global. ohne parteien, gewerkschaften und anderen interessengruppen fordern die demonstranten veränderung.

    “Why No Demands? Occupy Wall Street is a Rebellion, Not a Protest.”
    (ein erklärungsversuch)

    sicher, das ist mehr als schwammig und kann auch schnell wieder zu desinteresse führen. aber es ist auch eine chance, ausdruck dessen, dass der status quo eben nicht unbedingt einer bleiben muss. dass vieles falsch läuft in unserer welt, in unserer gesellschaft, vor allem aber in der wirtschaft. und das schöne: jeder kann mitmachen, gestalten. weil es jeden betrifft.

    für den einstieg empfehle ich die website

  • endlich wieder neues aus der roiberhöhle

    Blick aus dem Zug - Oktober 2011

    nach einem monat totem blog, nun wieder inhalte. über die gründe könnte man ewig streiten, aber das will ich nicht öffentlich. also bitte auch keine kommentare dazu, stattdessen lieber eine mail, wenns denn sein muss.

    in der zwischenzeit ist viel passiert: berlin hat gewählt und koaliert wird ganz anders. steve jobs ist nicht mehr und so manch anderer wohl auch nicht. wir hatten den heißesten september überhaupt und neutrinos sind schneller als licht. oder so. der bundestrojanert mehr als geplant und griechenland hat immer noch probleme.

    dafür gibt hier wieder ein neues layout / theme. mit mehr minimalismus als jemals zuvor und noch weniger funktionen! yeah.

    ich danke euch, dass ihr wieder hergefunden habt,
    Carsten

  • Berliner Abwrackerei

    Am Samstag fand sich ein beachtenswerter Artikel von Arno Widmann in der Berliner Zeitung (via +Mario Sixtus). Mit vielen klugen Sätzen und Denkschmalz. Der Klick lohnt also. Und weil brennende Autos gerade durchs Boulevard getrieben und verwahlkampft werden, ein Zitat aus dem Artikel:

    Aber denken wir daran, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der man zwanzigtausend Euro einfach so auf die Straße stellt und empört ist, wenn ihnen etwas passiert?

    Nun könnte man einwerfen, dass es bis vor kurzem noch völlig ungefährlich war, sein Auto zu parken. Nun muss man jeden Morgen mit dem Äußersten rechnen. Dass der Maserati mal wieder abgebrannt ist, mitten in Charlottenburg. Da sind dann ein paar Euro mehr als zwanzigtausend verpufft. Aber vielleicht hat sich die Gesellschaft auch verändert und Früher™ ist Geschichte. Oder, eleganter ausgedrückt:

    Wir leben mitten in einem Systemwechsel. Wir werden einhundert Jahre brauchen, um zu begreifen, wie er sich abgespielt hat. Wir werden immer wieder versuchen, ihn mit den Begriffen rechts und links einzufangen. Das wird uns nichts helfen.

    Kunst an der Feuerwache Kreuzberg (Juni 2008)

    Um mal von den brennenden Autos wegzukommen: Ich halte das für Taten Einzelner (bzw. rhetorischer Einzeller) und weit weniger politisch motiviert, als es dargestellt wird. Weil es kontraproduktiv ist, weil die Versicherungen doch zahlen, das Leben Dritter gefährdet wird und es keiner Sache dient als blinder Zerstörungswut. Viel aussagekräftiger sind die Reaktionen der Presse, die die Taten gleich in die linke, linksautonome Szene drücken und es sich damit sehr, zu einfach machen. Es herrscht eine gereizte Stimmung wie zu besten RAF-Zeiten.

    Das verstellt den Blick auf das eigentliche: Dass vieles falsch läuft in unserer Gesellschaft, dass wir uns verrannt haben in einen blinden Glauben an den Markt. Dass wir die Relationen verloren haben, weil wir dem schwer vermittelbaren Hartzler seinen Lottoschein nicht gönnen, dem systemrelevanten Bankler seine Prämienboni aber schon. Zugegeben, etwas populistisch, aber im Kern wahr.

    Es geht nicht um Utopie, Planwirtschaft, Sozialismus oder Parteiengeplänkel, es geht um Realitäten. Um Marktaufsicht, statt -kontrolle. Es kann nicht sein, dass Unternehmen ihr Kapital aus dem Kerngeschäft ziehen und in den Finanzmarkt pumpen, wie bis 2008 passiert. Es kann nicht sein, dass blind Schuldverschreibungen und Bürgschaften ohne Auflagen für andere Staaten übernommen werden und der eigene Haushalt damit in Gefahr gerät (das hat gar nichts mit Nationalstaatlichkeit zu tun, eher mit Rationalismus).

    Nun ist es einfach auf die Politik zu schmipfen, aber was kann ich als Einzelner tun? Versuchen zu verstehen, was da oben abgeht? Oder machen lassen und mich so durchwursteln? Selber Autos abwracken? So viele offene Fragen.

  • offene befindlichkeiten

    pure vernunft darf niemals siegen
    wir brauchen dringend neue lügen
    die uns den schatz des wahnsinns zeigen
    und sich danach vor uns verbeugen
    [tocotronic]

    wir haben angst, alle miteinander und absolut. im großen wie im kleinen. zur angst um den arbeitsplatz und um die gesundheit gesellt sich die große politik, naturkatastrophen, weltuntergang. überall lauert die gefahr und wir sind panisch geworden, unsere wut richtet sich inzwischen gegen alles und jeden. aber es ist keine fruchtbare, schöpferische wut. es ist eine vergiftete, verzweifelte unproduktive wut. gegen alles und jeden.

    beispiel japan: da fliegt ein AKW in die luft und plötzlich haben alle angst, die deutsche regierung knickt nach jahrzehnten der proteste ein und schaltet ab. ohne rücksicht auf ihre eigenen argumente pro atomkraft. als wäre das eher eine glaubensfrage als rationale argumentation.

    beispiel EHEC: da haben wir wochenlang panische angst vorm gemüse und dann war es doch alles unbegründet. ganze kohorten von wissenschaftlern forschten nach der ursache, politiker beschimpften sich gegenseitig und die medien kreischen.

    beispiel griechenland: da debattiert das parlament über sparmaßnahmen, draußen protestiert das ganze land und – glaubt man den medien – hängt alles, einschließlich eurokurs, wirtschaft, europa selbst und der weltfrieden sowieso von dieser entscheidung ab. das ganze ist so abstrakt, dass es kaum einer vernünftig erklären kann.

    freiheit statt angst-demo im september 2007

    und so geht das munter weiter, immer nach ähnlichem muster. panikmache führt zu wut, ohnmacht und angst. studien belegen sich selbst und das gegenteil. experten drohen mit dem niedergang und neben all’ dem großen gibt es immer auch die angst im kleinen, zukunftsangst, beziehungsangst, angstängste, wasweißich. je komplizierter und schneller die welt, desto mehr bekommen wir es nicht mehr in den griff, dieses leben. wahscheinlich sind es kontrollverluste oder realitätsverschiebungen. es ist auch schwieriger das alles in worte zu fassen. es gibt auch kein schwarz und weiß, hat es wahrscheinlich niemals gegeben.

    gehts euch da genauso?

  • Flugzeug Stresstest: Bedingt Absturzbereit

    Atomkraft? WTF?!?
    (die Sticker gibts auch zu kaufen)

    Experten haben geprüft: Sie halten die deutschen Flugzeuge grundsätzlich für solide. Trotzdem deutet Umweltminister Röttgen das Aus für die ältesten Modelle an, weil sie den Absturz nicht aushalten würden. Alles längst bekannt – doch hinter dem Stresstest steckt Kalkül.

    Das hat es so noch nie gegeben, verrückt. Hat auch keiner dran gedacht. Und nicht nur die Flugzeuge gehen kaputt, die meisten Passagiere würden einen Absturz nicht überleben. Menno! Und es kommt noch schlimmer: Ausländische Flugzeuge könnten auch abstürzen, und dabei hatten die nicht mal einen Stresstest.

    pixelroiber.de empfiehlt die BVG. Und: Endstation. Atomkraft endet hier. Alles aussteigen.

  • Regal – egal – scheißegal.

    lidl-regal, februar 2011

    ein regal im supermarkt, voll mit günstigem und überflüssigem. allein die zusammenstellung! prominent unten im bild: knusprige speckkrusten aka schweineschwarten in fett gebacken – damit vertreibt man jeden gast. rechts daneben brezeln, die schmecken wie salzstangen. darüber bad-spray und haselnuss-krokant, china-glücks-keske, weight-watchers-zeugs und ganz oben (nicht im bild) hunde- und katzenfutter.

    dies nur zur dokumentation. das römische reich ist untergegangen, weil alle nur rumlagen und weintrauben gefressen haben. wir werden bald aussterben, weil wir vor dummheit gar nicht mehr merken, was wir in uns reinstopfen. da kann auch die regal-bestückung egal sein.

    in tausend jahren werden intelligentere lebensformen unsere kassenzettel finden und nur mit dem kopf schütteln…

  • die welt wird immer besser

    “Wetten, dass.. ?! gibts bald nicht mehr, peter alexander ist gestorben, ägypten ist endlich befreit – es gibt in letzter zeit nur noch gute nachrichten. selbst das hartz soll erhöht werden, details müssen nur noch geklärt werden. der volksentscheid gestern hat gewonnen, in berlin gibt es wieder wasser. der frühling naht, vereinzelt wurden schon erste knospen beobachtet. david hasselhoff kommt nach berlin. ich meine, besser könnte es gar nicht laufen. wir haben eine wundervolle, bezaubernde kanzlerin und eine regierung auf erfolgskurs. die wirtschaft brummt, die demokratie könnte besser nicht funktionieren und sarrazin hat auch schon lange nichts mehr gesagt…

    Symbolbild: Freude auf der WM-Fanmeile im Juni 2006

    alles wird besser, sogar die nachrichten. schade, dass 2012 die welt untergehen wird.

  • Wie wir leben werden: Unsere Zukunft beginnt jetzt

    interessanter beruf: zukunftsforscher. und spannendes buch. er stellt die these auf, dass wir uns zwar sehr gut die technischen möglichkeiten in der zukunft vorstellen können (und damit sehr oft daneben liegen), nicht aber die gesellschaftlichen. zwischendrin verwebt er seine überlegungen mit briefwechseln, das ist ganz nett. aber auch langatmig und aufgeblasen.

    [xrr rating=7/10]