http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2017/12/09/deutschlandfunknova_die_neue_20171209_8a928ee4.mp3
Schlagwort: links
#g20hh

„Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!“ Helmut Schmidtsie schreien wieder nach mehr überwachung und mehr polizei, nach vollumfänglicher aufklärung und harten urteilen gegen die straftäter. sie beschuldigen sich gegenseitig, geifern nach rücktritten und verantwortlichen. aber nirgends worte der mäßigung oder der selbstkritik. immerwieder maximalforderungen. ultima ratio, sonst droht der definitive untergang.
- es ist falsch, die institution g20 überhaupt auszurichten und damit die institution UNO zu negieren
- es ist falsch, den g20 im zentrum einer millionenstadt zu machen
- die sicherheitsstrategie hat sinnlos polizei verheizt und nicht alle straftaten verhindert
- journalisten sollten ihre rolle überdenken – auf jedem video mit gewaltausbruch waren sie mittendrin statt nur dabei
- es ist kein bürgerkrieg, wenn am nächsten tag anwohner alles wieder aufräumen
- es reichen ein paar hundert idioten, um den gegenprotest vieler tausender zu diskreditieren
- der öffentliche diskurs handelt von linksextremen, aber nicht von kapitalismus, zwang, diktatoren, repression
- kosten wird der ganze spaß zwischen 130-350 Mio. Euro, finanziert vom steuerzahler
Vorwürfe gab es derweil auch gegen die Polizei. Einige Beamte hätten sich als gewalttätige Provokateure unter Demonstranten geschleust, andere seien übergriffig geworden. Das meiste verlief im Sand. Doch 2011 verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das Land Mecklenburg-Vorpommern wegen Verletzung der Freiheits- und Versammlungsrechte, weil die Polizei zwei G8-Aktivisten sechs Tage lang vorbeugend in Gewahrsam genommen hatte.- DLF, 20.05.2015
die afd zu besuch im bürgerpark


Der Mai der Mai der lustige Mai der kommt herangerauschet. Ich ging in den Busch und brach mir einen Mai der Mai und der war grüne. Tra-la-la-la-la-la-la-la-la der Mai und der war grüne.gestern war die große politik zu gast im bürgerpark pankow. die afd lud mit hüpfburg und bratwurst an ihren stand, eine handvoll leute kam dann auch. drumherum 300 polizisten, die das völkische blut und die hüpfburg beschützen musste vor ca. 600 gegendemonstranten.

von der amalgamierung der medien
Rudolf Stumberger hat auf heise telepolis seit dezember eine artikelserie über das ende der fotografie veröffentlicht. darin nicht nur trübsinn und technologie- und gesellschaftskritik. sondern auch auswege aus der misere in form der gedanken von Allan Sekula.
- Die Fotografie – ein verlorenes Medium
„… war Fotografie Entdeckung, war Fotografie die Spur des Lebens. Diese Spur ist im Digitalen verlorengegangen und kann [nicht] durch ein Retro-Design […] wiederbelebt werden […] Was bleibt, ist das Zitat.“
- Der Luxus der Nichtfotografie
„Die sozialdokumentarische Fotografie ist noch mehr als wie je zuvor zu einem medialen Spektakel ohne Konsequenzen geworden.“
- Das Super-Selfie und die Schnäppchenjagd
„Was vorher ein abgrenzbarer und klar definierter Abbildungsakt war, wird nun zu einem Zustand. Das Bild in digitaler Verbreitung wird zur Allgegenwärtigkeit und wir werden in diese Allgegenwärtigkeit der Bilder vollständig eingehüllt.“
- Das letzte Aufbäumen der Fotografie als Kunst
„Noch einmal stellt sich die Fotografie als grotesk überzeichnetes Einzelwerk dar, bevor es sie endgültig granularisiert und zum Zustand wird.“
- Die tausend Augen der Dr. Merkel
„Damit wird freilich die Beziehung zwischen Bild und Situation gekappt…“
- Neue Beschriftungen für die Welt-Bilder
„Es gibt die Welt außerhalb und unabhängig von uns – aber das Bild, das wir uns von dieser Welt machen, kann mehr oder weniger wahr sein und bedarf der kritischen Überprüfung.“
kommentar der woche 41|2014
höre mich gerade auf youtube durch die punkszene der frühen neunzinger und habe feeling b und skeptiker wiederentdeckt. die kassetten hatte ich bis zum ausleiern gehört, richtiger punker war ich jedoch nie. anders als wohl holger j., der unter dem upload von Schlachtrufe BRD Vol 2 wehmütig schreibt:
jetzt überlege ich, ob das nicht vielleicht auch ein gutes zeichen ist. also die entradikalisierung der gesellschaft. die antifa berlin hat sich vor kurzem aufgelöst. punk gibt es immer noch, aber eher als untergrund-phänomen, von der breiten masse weitesgehend ignoriert. wichtigstes thema der radikalen linken ist die kaputte asyl- und flüchtlingspolitik in der bunderepublik. besetzungen, camps und auch radikale formen wie anschläge auf s-bahn usw usf sollen auf den missstand hinweisen. das ist höchst dringend, die politik hat bis jetzt keine antworten. ob so mancher radikaler ansatz richtig ist, darf und muss bezweifelt werden, hilft aber unter umständen.

Link-Link-Tipp
hatten wir schon mal, wird aber ständig aktualisiert, daher nochmal: Wikipedia:Kuriositätenkabinett – eine sammlung von ungewöhnlichen wikipedia-einträgen.
Statt einem Jahresrückblick: Wilfried Schmickler
[youtube Aa742zZ77xE]
(via s.)
neue funktion: seitenblog
an dieser stelle stehen nun regelmäßig klickempfehlungen mit kurzem kommentar, mit einem klick auf den titel kann auch kommentiert werden. und mal sehen, ob auch bilder funktionieren…
Tatort: Der Kormorankrieg (2008) – Blum & Perlmann
Kripo Konschtanz ermittelt. Durchweg spannender Fall mit einem toten Umweltschützer und den Fischern, die sich durch ihn bedroht fühlten. Spannend bis zum Ende, die Auflösung ist dann ganz anders als gedacht und Perlmann ist überfordert. Ermittelt aber undercover als schwäbischer(!) Angler (wie Stoever 10 Jahre vorher). Frau Blum hat alles im Griff, immerhin.
Link +++ LINK Erstausstrahlung: 06.01.2008
[xrr rating=6/7]
Tatort: 3 x schwarzer Kater (2003) – Thiel & Boerne
Durchwachsene Geschichte über Rollstuhlfahrer, Forensik und dealende Taxifahrer. Sehr linear, ohne große Überraschungen. Aber das ist das schöne an Thiel und Boerne: Bei ihnen kann der Fall noch so langweilig sein, ihre Dialoge und gewitzten Pointen sind goldig bis genial. Punktegewinn, weil Thiel zweimal sein „Rrrriiiieeeschtich!“ untergebracht hat.
Erstausstrahlung: 19.10.2003 +++ Link +++ Link
[xrr rating=4/7]
Tatort: Schleichendes Gift (2007) – Ritter & Stark
Ein Berliner Tatort wie wir ihn lieben. Mit Ritters Frauengeschichten und massenweise Berlin inside. Diesmal aber ohne Starks Trennungskindstory. Dafür aber mit tagesaktueller Gesundheitssystemsdebatte und einer deftigen Portion Lobbyismuskritik. Garniert mit investigativem Journalismus und Fahrradkurierrealismus. Etwas herb im Abgang und ein wenig zu versalzen mit dem moralistischen Gehabe der beiden Hauptkommissare. Nett auch das neue Büro und wie sie dort auf die Scheiben malen. Ein bisschen CSI Berlin-Mitte vielleicht. Punktabzug für Herrn Starks Frisur und den protzigen Dienstwagen.
+++ Link +++ Link +++ Erstausstrahlung: 09.12.2007 +++
[xrr rating=5/7]
Bild von einem Soldaten in einem lustigen Kampfanzug
Dieser nette und gutaussehende Herr im Bild trägt einen mobilen Schlafsack. Damit er auch sofort gefechtsbereit ist, falls der Feind in der Nacht angreift oder so. Ich weiß nicht, ob je eine Armee diese Schlafsäcke im Einsatz hatte. Aber es sieht schon allzu dämlich aus. Wie eine Comic-Figur, ich weiß nur noch nicht welche. Kommentare dazu?
(link)
Uff!
Eigentlich wollte sollte hier ein Beitrag stehen über den aktuellen Nahostkonflikt und über den Tatort letzten Sonntag. Ein Pamphlet gegen die Ignoranz und Unmenschlichkeit. Ein Rundumschlag. Gegen alle Beteiligten. Weil es keinen Sinn macht, Partei zu ergreifen. Die Wörter gären nur so in mir und wollen aufgeschrieben werdern. Und je mehr ich darüber lese, je mehr Nachrichtenbilder ich sehe, desto höher steigt die Wut. Wut über so viel Intoleranz, über die verquere Logik von Religionen. Und Wut auch über die eigene Machtlosigkeit. Aber meine Wut hilft niemandem (genausowenig wie meine Worte jemandem helfen). Immerhin geht es nicht nur mir so.
Was aber hingegen in diesem sogenanntem Internet zu lesen ist an so manchen Stellen übersteigt dann doch die Vorstellungskraft. Bitte aufschreiben: Islamophobie ist Rassismus. Kritische Auseinandersetzung jedenfalls geht anders. Ich verzichte jetzt auf Links, muss ja nicht sein. Aber ich schäme mich für so viel geistigen Dünnschiss in den Blogs und Foren. Geht mal wieder raus. Das hilft.
Warum twitter das Internet kaputt macht
Dieses Jahr tauchte in allen Ecken und Kanten der Microblogging-Dienst twitter auf. Obwohl schon 2006 gestartet, erlebte der Dienst dank starker Vernetzung dieses Jahr seinen Hype. Und wird auch in 2009 richtig abgehen.
Nun, was ist aber so schlimm dran? twitter negiert das Internet, weil es keine Trackbacks gibt, keine vias, nur verstümmelte Links. Weil es abgeschottet ist, für Außenstehende schwer nachzuvollziehen und weil es vor allem Zeit bindet. Eine twitter-Nachricht ist nur für den Moment, schwer zu archivieren und damit zu durchsuchen. Wo sollen die Inhalte herkommen, wenn alle nur noch twittern?

der pixelroiber geht heute weg und dann kommt er wieder
heute abend spielt nämlich einer, der sein inzwischen drittes soloalbum veröffentlicht hat. ein alter hase im populärmusikalischen hiphop-geschäft. laut.de schreibt über ihn:
Er hat die Mechanismen flüchtigen Ruhms ebenso durchschaut wie die überaus berechenbare Vorgehensweise der Medien. Während andere nach ihren „15 Min. Of Fame“ gieren, schlendert er zu Gitarren- und Banjo-Klängen gemütlich in den Sonnenuntergang.und auch der pixelroiber wird – wenn er denn wieder heil zuhause angekommen ist – wieder eine jener verkorkstkopfigen kritiken schreiben, die nur im musikbusiness erlaubt sind – und vielleicht im ZEIT-feuilleton (das wort musste ich erstmal nachschlagen). link wird nachgereicht.