Schlagwort: lesen

Lesefortschritt: Januar 2019

In Zukunft werde ich notieren, wo ich bei einzelnen Büchern stecke, da ich immer alles gleichzeitig lesen muss.
Virginie Despentes: Das Leben des Vernon Subutex (2015)

Leonhard Horowski: Das Europa der Könige (2017)

Paul Mason: Postkapitalismus (2015)

alles gute, buch!

1152127649_8c0ef7337b_z heute ist welttag des buches. Ich lese ja gerne, aber leider viel zu wenig, wegen die zeit, ihr kennt das. seit einiger zeit habe ich auch einen eBook Reader und lese darauf, hat aber nicht zu weniger physischen büchern geführt. im gegenteil – ich kaufe die immer noch gerne auf flohmärkten, gebraucht beim großen internet-händler oder ab und zu im lokalen handel. gelesenes wird verschenkt oder in der bücherboxx versenkt. übrigens gelangt der geneigte leser hier entlang zu meiner kleinen bücherei. und als bonustrack sozusagen:
„The writer Umberto Eco belongs to that small class of scholars who are encyclopedic, insightful, and nondull. He is the owner of a large personal library (containing thirty thousand books), and separates visitors into two categories: those who react with “Wow! Signore, professore dottore Eco, what a library you have ! How many of these books have you read?” and the others – a very small minority – who get the point that a private library is not an ego-boosting appendage but a research tool. Read books are far less valuable than unread ones. The library should contain as much of what you don’t know as your financial means, mortgage rates and the currently tight real-estate market allows you to put there. You will accumulate more knowledge and more books as you grow older, and the growing number of unread books on the shelves will look at you menancingly. Indeed, the more you know, the larger the rows of unread books. Let us call this collection of unread books an antilibrary.“ — Nassim Nicholas Taleb, The Black Swan: The Impact of the Highly Improbable

post-ironische literatur

„Der Abend hatte damit geendet, dass sie um zwei Uhr morgens in Saskias Club saßen und etwas tranken, das der Mann, mit dem sie sich zu diesem Zeitpunkt unterhielten, einen „post-ironischen“ Brandy Alexander nannte.“
aus: LANCHESTER, John: Kapital. Verlag Klett-Cotta 2013 ganz ehrlich, ich mag solche Sätze, sie klingen nach Bret Easton Ellis, Douglas Coupland, nach 90-Jahre. und ich will einen deutschen autor entdecken, der ähnliche größe hat. einen pop-literaten mit stil, intelligenz und tiefgang. vorschläge bitte in die kommentare, aber bitte nicht Stuckrad-Barre.

Stiftung Pixeltest. Heute: zweitbilligster eBook-Reader der Welt

Nachdem der letzte zu klein war, nun für ein paar Euros mehr eine 7 Zoll Variante: Archos 70 eReader Archos 70 eReader, Quelle: archos.com woanders kommt man zum schluss:
Inutile de tourner des heures autour du pot : si ce 70 eReader est loin d’aligner le sans faute, et notamment à cause de son écran un peu avare en terme de contraste, ne lui permettant pas de s’afficher dans le haut du panier aussi bien en terme de lecture d’eBooks que de vidéos, il n’en reste pas moins qu’il offre un rapport qualité/prix des plus intéressants, puisque vous pourrez (en cherchant un minimum) le dénicher pour 80€ sur la toile.
Und dem kann ich mich nur anschließen: Die Verarbeitung ist mittelmäßig, er kann nur Bücher, Musik und Videos, kein Internet, keine Apps, kein Wifi, kein nichts anderes. Aber das ist auch ein Vorteil. Man wird nicht abgelenkt und liest nur. Mit einem anderen Gerät würde man wahrscheinlich spielen, Mails lesen und Internet surfen. Nicht so hier. Gut, das Display ist auch LCD, dafür ausreichend scharf und hell. Er lädt sowohl ePubs als auch PDFs in einer akzeptabler Geschwindigkeit – Kindle & Co. sind da meines Wissens auch nicht schneller. Er ist leicht, der Akku hält gut durch (angeblich 10 Stunden, ausprobiert habe ich das noch nicht) und liegt gut in der Hand. So groß wie ein größeres Taschenbuch, jedoch dünner. Und 2 GB reichen für so einige Bücher. Und er beherrscht auch Adobes DRM, so dass ich mir nun elektronische Bücher ausleihen kann

Stiftung Pixeltest. Heute: billigster eBook-Reader der Welt

ODYS Media Book Scout ODYS Media Book Scout, Quelle: odys.de Der Kollege war für ein paar Tage Gast, ist nun aber wieder zurück zum Händler. Warum? Das Display ist einfach zu klein. Nur 5 Zoll (800 x 480 pixel) ist kaum größer als ein Smartphone. Und für 64,- € gibts auch kein schickes elektronisches Papier, sondern nur schnödes LCD. Ansonsten reagiert das Gerät schnell und tut was es soll, das Blättern geht schnell von der Hand und steht man nicht grad im hellsten Sonnenschein, ist das Display auch gut lesbar. Unten drunter läuft ein angepasstes Android, Apps lassen sich jedoch nicht installieren, nur Bücher lesen, Fotos und Filme gucken. Ich probiers jetzt mal mit einem 7 Zoll-Gerät, der Bericht folgt dann in ein paar Tagen.

in eigener sache: bücherregal

habt ihr sicher alle schon gesehen und ich erzähl‘ euch nichts neues. aber hier noch einmal und fürs protokoll: seit einiger zeit sind bücher und deren rezensionen nun fester bestandteil des blogs. Bücherporno (Juni 2011) das regal ist durchsuchbar, einzelne bücher sind auf der startseite und tauchen auch in den suchergebnissen auf. sie heben sich ein bisschen von den normalen artikel ab und sind vor allem eines: kommentierbar. realisiert mit sogenannten custom post types und daher mit tollen funktionen. so kann nach farben sortiert werden: rot, grün, weiß, bunt, …usw.. ein klick auf den autor zeigt weitere bücher von ihm (sofern vorhanden). und es werden noch mehr funktionen dazu kommen. zur zeit sind es 91, aber es werden immer mehr. nach und nach stelle ich auch längst gelesene ein, sollte mir dazu noch was einfallen. für hinweise und tipps bin ich dankbar.

a bookworms porn

die bbc-hitliste, frech geklaut von kaltmamsell. fett ist, was ich jemals las (in der jeweils deutschen übersetzung, klar): 1. The Lord of the Rings, JRR Tolkien 2. Pride and Prejudice, Jane Austen 4. The Hitchhiker™s Guide to the Galaxy, Douglas Adams 5. Harry Potter and the Goblet of Fire, JK Rowling 6. To Kill a Mockingbird, Harper Lee 7. Winnie the Pooh, AA Milne 8. Nineteen Eighty-Four, George Orwell 9. The Lion, the Witch and the Wardrobe, CS Lewis 10. Jane Eyre, Charlotte Brontë 11. Catch-22, Joseph Heller 12. Wuthering Heights, Emily Brontë 13. Birdsong, Sebastian Faulks 14. Rebecca, Daphne du Maurier 15. The Catcher in the Rye, JD Salinger 16. The Wind in the Willows, Kenneth Grahame 17. Great Expectations, Charles Dickens 18. Little Women, Louisa May Alcott 19. Captain Corelli™s Mandolin, Louis de Bernieres 20. War and Peace, Leo Tolstoy 21. Gone with the Wind, Margaret Mitchell 22. Harry Potter And The Philosopher™s Stone, JK Rowling 23. Harry Potter And The Chamber Of Secrets, JK Rowling 24. Harry Potter And The Prisoner Of Azkaban, JK Rowling 25. The Hobbit, JRR Tolkien 26. Tess Of The D™Urbervilles, Thomas Hardy 27. Middlemarch, George Eliot 28. A Prayer For Owen Meany, John Irving 29. The Grapes Of Wrath, John Steinbeck 30. Alice™s Adventures In Wonderland, Lewis Carroll 31. The Story Of Tracy Beaker, Jacqueline Wilson 32. One Hundred Years Of Solitude, Gabriel García Márquez 33. The Pillars Of The Earth, Ken Follett 34. David Copperfield, Charles Dickens 35. Charlie And The Chocolate Factory, Roald Dahl 36. Treasure Island, Robert Louis Stevenson 37. A Town Like Alice, Nevil Shute 38. Persuasion, Jane Austen 39. Dune, Frank Herbert 40. Emma, Jane Austen 41. Anne Of Green Gables, Lucy Maude Montgomery 42. Watership Down, Richard Adams 43. The Great Gatsby, F Scott Fitzgerald 44. The Count Of Monte Cristo, Alexandre Dumas 45. Brideshead Revisited, Evelyn Waugh 46. Animal Farm, George Orwell 47. A Christmas Carol, Charles Dickens 48. Far From The Madding Crowd, Thomas Hardy 49. Goodnight Mister Tom, Michelle Magorian 50. The Shell Seekers, Rosamunde Pilcher 51. The Secret Garden, Frances Hodgson Burnett 52. Of Mice And Men, John Steinbeck 53. The Stand, Stephen King 54. Anna Karenina, Leo Tolstoy 55. A Suitable Boy, Vikram Seth 56. The BFG, Roald Dahl 57. Swallows And Amazons, Arthur Ransome 58. Black Beauty, Anna Sewell 59. Artemis Fowl, Eoin Colfer 60. Crime And Punishment, Fyodor Dostoyevsky 61. Noughts And Crosses, Malorie Blackman 62. Memoirs Of A Geisha, Arthur Golden 63. A Tale Of Two Cities, Charles Dickens 64. The Thorn Birds, Colleen McCollough 65. Mort, Terry Pratchett 66. The Magic Faraway Tree, Enid Blyton 67. The Magus, John Fowles 68. Good Omens, Terry Pratchett and Neil Gaiman 69. Guards! Guards!, Terry Pratchett 70. Lord Of The Flies, William Golding 71. Das Parfum, Patrick Süskind 72. The Ragged Trousered Philanthropists, Robert Tressell 73. Night Watch, Terry Pratchett 74. Matilda, Roald Dahl 75. Bridget Jones™s Diary, Helen Fielding 76. The Secret History, Donna Tartt 77. The Woman In White, Wilkie Collins 78. Ulysses, James Joyce 79. Bleak House, Charles Dickens 80. Double Act, Jacqueline Wilson 81. The Twits, Roald Dahl 82. I Capture The Castle, Dodie Smith 83. Holes, Louis Sachar 84. Gormenghast, Mervyn Peake 85. The God Of Small Things, Arundhati Roy 86. Vicky Angel, Jacqueline Wilson 87. Brave New World, Aldous Huxley 88. Cold Comfort Farm, Stella Gibbons 89. Magician, Raymond E Feist 90. On The Road, Jack Kerouac 91. The Godfather, Mario Puzo 92. The Clan Of The Cave Bear, Jean M Auel 93. The Colour Of Magic, Terry Pratchett 94. The Alchemist, Paulo Coelho 95. Katherine, Anya Seton 96. Kane And Abel, Jeffrey Archer 97. Love In The Time Of Cholera, Gabriel García Márquez 98. Girls In Love, Jacqueline Wilson 99. The Princess Diaries, Meg Cabot 100. Midnight™s Children, Salman Rushdie

bücher kaufen im internet macht keinen spaß

büchertrödel 1 also echt jetzt mal. keine noch so geniales und ausgefuchstes empfehlungssystem kann eine buchhandlung oder ein antiquariat ersetzen. nicht mal an den verlockenden charme einer bücherkiste auf dem trödelmarkt kommt das internet ran. da ich erwiesenermaßen kein literaturprofi bin, wähle ich bücher spontan aus, nach klappentext, empfehlungen oder geruch. manchmal nach farbe, einband oder gebrauchsspuren. das buch muss eine geschichte haben. es muss mich ansprechen, zu meiner stimmung passen und dick genug sein. nichts verachte ich mehr als bücher mit weniger als zweihundert seiten. da kann es noch so gut sein: die enttäuschung, nach wenigen hundert seiten wieder aufzuhören, nein, den schmerz tu‘ ich mir nicht an. wie anders ist es doch im internet: da vergleicht man, wägt ab, gewichtet die kundenrezensionen und entscheidet sich dann doch dagegen. weil es irgendwem mal nicht gefallen hatte oder weil der preis zu hoch ist. nein, dann doch lieber gut sortierte buchhandlung. und überhaupt bücher, ich habe mehrere regale voll und will doch immer wieder neue. manche habe ich noch nicht mal gelesen, andere habe ich wieder verkauft. und in ganz krassen fällen habe ich sie wieder gekauft. jedes buch in meinem besitz hat eine geschichte. die kann ich erzählen, auch wenn ich mir sonst nichts merken kann. aber vielleicht ist das alles gar nicht so wichtig.

wer ist john galt? #3

das habe ich längst ausgelesen, aber die abschlußkritik bin ich noch schuldig: Ayn Rands Atlas Shrugged ein wichtiges (und wuchtiges) stück weltliteratur. gerade vor dem hintergrund weltwirtschaftskrise wieder aktuell geworden. erzählt wird die geschichte geschäftsführerin und erbin einer eisenbahngesellschaft. doch statt mit technischen details muss sie sich mit einer veränderten politik und gesellschaftlichen stimmung auseinandersetzen: die schelte bekommen nun die manager und eigentümer, da sie zu wenig für die öffentlichkeit tun und nur an ihren profit denken. die politik reagiert und greift in den markt ein, reguliert ihn zu tode und nach nur ein paar jahren erlahmt das ganze land (hier: die usa in einer 50er-Jahre zukunftsvision). die besitzer reagieren und verschwinden unerhörter weise, ihre firmen übernimmt der staat und richtet sie zu grunde. nur frau taggart, die eisenbahnmagnatin hält durch und kämpft gegen intrigen, dummheit und engstirnigkeit. währenddessen geht ihr eigener konzern vor die hunde: züge entgleisen, brücken stürzen ein, lukrative strecken werden geschlosen, um politisch motivierte streckenabschnitte bedienen zu können. nach und nach wird klar, wohin all‘ die ehemaligen kapitalisten hinverschwunden sind und wer ihr anführer ist, eben jener john galt. das buch gipfelt in der rede galts. diese rede ist tief in der amerikanischen kultur verankert, wird zitiert und auf youtube finden sich mehrere rezitationen. zum beispiel diese hier: [youtube yOt6rUkU5xY] im kern geht es um die frage, wieviel staat verträgt der markt, wo muss er eingreifen, muss er überhaupt oder ist es nicht viel besser, dem unternehmer alle freiheiten zu lassen? darüber kann man ewig diskutieren, das ist hoch spannend. und ich habe, der leser ahnt es bereits, eine etwas andere meinung als ayn rand und ihr john galt. sie malt an der stelle zu schwarzweiß. das kann man ihr vorwerfen. und dass ihr buch kein großer literarischer wurf ist. eher ein monstrum. aber im gleichen atemzug muss man sagen, dass sie weit über den neoliberalismus hinaus denkt (ihre philosophie nennt sich objektivismus). sie lässt einen ihrer protagonisten sagen:
„Widersprüche gibt es nicht. Wenn ihr meint, ihr hättet es mit einem Widerspruch zu tun, überprüft eure Prämissen. Ihr werdet feststellen, dass eine davon falsch ist.“ (hier gefunden)
und das ist großartig. die ermahnung zum denken. immer wieder neu. ohne feste paradigmen, ohne den ballast von vorgefertigten meinungen. in der tradition von aristoteles und kant. das unterschreibe ich sofort. und auch den ansatz, ihre philosophie in romanform zu gießen statt in unlesbare aufsätze: nobel. nur das ergebnis scheitert an sich selbst. oder zumindest an ihren literarischen fähigkeiten. nichtsdestotrotz empfehle ich dieses buch all jenen, die selber denken (wollen). man muss ja nicht immer mit der autorin einer meinung sein. [xrr rating=5/7]

Zufällig gelesen:

Vor ein paar Wochen entdeckte ich ganz zufällig dieses Buch in der örtlichen Bücherei und nahm es mit. Eigentlich wollte ich ganz was anderes, doch ich fand die Idee spannend. Und nachdem ich den Eco endgültig aufgegeben hatte, entdeckte ich den Mlodinow auf dem Schreibtisch wieder, ganz zufällig. Denn da liegt immer eine Menge rum. Und dann legte ich es nicht mehr weg. Zugegeben, streckenweise dehnt er auch schon mal ein Kapitel, damit das komplexe Thema verständlicher wird. Aber trotzdem bleibt das Buch lesenswert bis zur letzten Seite. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxisbeispielen führt er ein in die spannende Welt des Zufalls. Und beweist, dass große Teile unseres Lebens vom Zufall bestimmt werden und kaum beeinflussbar sind (außer durch harte Arbeit und Wiederholungen – das erhöht die Wahrscheinlichkeit). [xrr rating=6/7]

Mein Tag mit der FAZ

Vor mir liegen die Trümmer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Heute. Vielleicht zu mehr als 80% gelesen während einer langen Zugfahrt. Viel Blabla, selbst im sonst soliden Wirtschaftsteil. Ausland geht immer und ist durchweg spannend. (deutsche) Innenpolitik langweilt, muss aber sein. Das Ressort Füllhorn scheint sich mit dem Finanzmarkt einen Wettbewerb um besonders kreative Drogen zu liefern, beide sind dabei unlesbar. Nichts neues also im bedruckten Holz? Einige neue Vokabeln habe ich gelernt (und werde sie klug in meinen Konversationen in den nächsten Tagen einfließen lassen…): „der Markt ist überkauft“, „der Risikoappetit kehrt zurück“, „sexuell entgrenzte Charaktere“, Disinflation – am spannendsten war noch die Geschichte mit dem Uran der insolventen Gebrüder Lehmann… ansonsten bleibt nicht viel. Jeden Tag Zeitungs lesen? Gerne. Aber ich hab‘ auch noch andere Sachen zu tun…