kurz notiert, sonst vergesse ich es wieder:
hier gibts einen trailer zu spielbergs ready player one, der nächstes jahr ins kino kommt. das buch von ernest cline hatte ich gemocht ob der vielschichtigkeit und nerdanspielungen.
zwei schriftsteller treffen sich, touren und reden zusammen. gucken fernsehen, trinken, haben spaß und hassen sich. basiert auf einer wahren geschichte. lipsky sollte damals den gerade berühmt gewordenen wallace interviewen. der film basiert auf den aufzeichnungen (( David Lipsky: Although of Course You End Up Becoming Yourself (2010))). was am anfang hölzern wirkt, soll wohl die unsicherheiten beider protagonisten darstellen, die dialoge werden tiefer, aber an die romane reichen sie nicht heran. es ist ein tanz, den sie aufführen, eine theatervorstellung. sie spielen wie sie sich spielen. ihre gespräche mäandern sich durch die biographie, die unbedingt nachzulesen gilt, um drogen, den ruhm. das krankheitsbild depression wird nur angerissen und nie greifbar. auch wenn die schauspieler ambitioniert ihre rolle spielen, es bleiben rollen, man hätte so viel mehr machen können aus diesem film, seitenhiebe auf die figuren, szenen aus den romanen, aber nein. es bleibt ein an der oberfläche kratzender road movie durch den mittelwesten.
dieser film überzeugt vor allem in der eigenen rezeption, wie woanders bereits dargelegt: jeder interpretiert seine eigene wirklichkeit in die beiden hauptfiguren. an themen mangelt es ja wahrlich nicht, arbeit, frauen in karriere, globalisierung, familie, entfremdung, sehnsucht. den beiden schauspielern gelingt es auf scheinbar natürliche weise, nicht zu schauspielern, sondern echte gefühle, ängste, sorgen und glück zu transportieren. eine großartige leistung, von beiden. und das auf gut 180 minuten. es gibt weder effekte, musik, noch großes drama. der plot spielt im kleinen und behandelt doch die großen themen unserer zeit.
zurück bleibt ein nachdenklicher zuschauer, der sich plötzlich alt fühlt und ein scherzgebiss braucht.
https://www.heftfilme.com/dvd/toni-erdmann/
ein animationsfilm für erwachsene, der sich bei eingehender betrachtung als pubertierende variation eines einzigen wunsches heraus stellt: die verzehrende sehnsucht nach dem ersten sex. der ganze film ist getränkt mit schlechtem pubertätswitz und prolligen humor. dabei ist es unter vielem krach eine geschichte des aufbegehrens und der verweigerung: die lebensmittel verweigern sich ihrer natürlichen bestimmung und begehren auf. es gibt eine große vielfalt an besprochenen themen: nahostkonflikt, religionskritik, medienkritik, minderheiten, usw. usf. alles sehr breit und intelligent, es geht nur leider im großen gebrüll unter. ich bezweifle, dass bei der synchronisation viel sprachwitz verloren gegangen ist. es genügt den trailer zu sehen.