film

  • Filmkritik: The King’s Speech (2010)

    ja, ein film über einen stotternden prinzen, der in den wirren der dreißiger jahre könig wird und sein stottern überwindet, weil es nämlich psychologisch begründet ist, an seiner autoritären kindheit liegt. wir erfahren die regeln am britischen hof und lernen churchill als bürgerlichen sympath kennen und den verrückten australier und angeblichen sprachtherapeuthen schätzen.

    viel hollywood, viel dramatik und nebel. kann man gucken, überrascht einen aber nicht sonderlich.

    [xrr rating=4/7]

  • Filmkritik: Wojna Polsko-Ruska (2009)

    dieser film trägt den unfassbar schlimmen deutschen titel “Schneeweiß und Russenrot”. nach einem buch von Dorota Maslowska, die auch selbst auftritt. worum gehts? mhm, schwierig zu sagen. jedenfalls um Silny (in den deutschen untertitteln Yobbi), der in seinen drogenphantasien überall die russenmafia vermutet, seine freundin verlässt ihn, er trifft eine zu junge frau und sein leben gerät ihm außer kontrolle. das wars im grunde schon. dazwischen immer wieder drogenphantasien, groteske figuren und gewalt. erinnert stark an trainspotting und fear and loathing in las vegas, wenn die vergleiche erlaubt sind. wieauchimmer, kein film für ein schwaches gemüt.

    [youtube PAjgyZ2HLUk]

    +++ imdb +++

    [xrr rating=6/7]

  • Vincent will Meer

    toller film über drei unperfekte und ihre rolle in unserer gesellschaft. über den ausbruch aus ihren vorgezeichneten wegen und ein vertörendes, klischeehaftes und unerwartetes ende. mutig und federleicht und schön. manchmal etwas haklig und nervig in der story, aber gut gespielt. ein bisschen wie ein märchen.

    [xrr rating=6/7]

  • In the State of Pistolero – Hellride (2008)

    Pistolero: Where’s Comanche?
    The Gent: He’s over there taking a piss. He doesn’t wanna get any dust on his dick.
    Pistolero: Something is rotten in the State of Pistolero

    boah, groß angekündigt als tarantino-film und hat der großmeister hier nur produziert. meh. so nicht, marketing-abteilung! jedenfalls geht es um biker, rache und gewaltexzesse und natürlich auch ein paar frauen, die hier aber fast nur deko sind. im stil von easy rider und konsorten fährt man durch die wüste USA (es regnet nie, man muss nicht tanken und das moped geht nur kaputt, wenn man die kollegen in einen hinterhalt locken will) und mordet und übt gerechtigkeit. denn die gewaltspirale muss sich drehen, sonst macht das leben keinen spaß. man redet sich natürlich mit irrwitzigen decknamen an fährt die ganze zeit ohne helm. man ist böse und gesetzlos.
    die charaktere sind leider ein bisschen eindimensional, die story künstlich kompliziert durch zahlreiche zeitsprünge und rückblenden und überhaupt wünscht man sich ein bisschen mehr tiefgang.

    nunja, nett. aber machete ist besser.

    Pistolero: Which asshole are you bettin’ on?
    Dani: I’m bettin’ you’re a bigger asshole than the two of them put together
    Pistolero: I’ll drink to that.
    Dani: To the president of assholes.

    [xrr rating=3/7]

  • Filmkritik: Stichtag – Due Date (2010)

    man muss due date / stichtag mit hangover vergleichen und damit enttäuscht sein. warum? hier haben wir einen klassischen road movie, dort hatten wir eine sauf-rekunstruktion. in beiden filmen spielt Zach Galifianakis einen eigenwilligen sensiblen einfallspinsel, der sämtliche weiteren hauptdarsteller verblassen lässt. in diesem fall robert downey jr., der hier einfach nur nervt, weil es die rolle eben vorschreibt. mehr als ein paar witzige situationen bleiben nicht.

    [xrr rating=4/7]

    anmerkung: vor kurzem startete hangover part: II, es bleibt also spannend…

  • Filmkritik: Maria, ihm schmeckt’s nicht! (2009)

    witzige verfilmung von jan weilers buch (das ich nicht gelesen habe). über ein italienisch-deutsches pärchen, die im ausland (hier: italien) heiraten wollen. mit allelei (sprach-)verwirrung und klischees zu kämpfen haben (kennt man ja) und die ganze geschichte mit den gastarbeitern in deutschland nochmal aufrollen (bitter!). streckenweise platt, viel komik, aber auch nachdenkliches. solider deutscher film, christian ulmen spielt großartig und die anderen auch.

    | wikipedia | imdb |

    [xrr rating=5/7]

  • Filmkritik: Banksy’s Exit Through The Gift Shop (2010)

    woweezowee. endlich mal gesehen und gar nicht mal so doof gemacht. mit dem fiktiven dokufilmer, der selbst zum streetartisten wird. mit den großen der szene, mit banksy selbst natürlich und kunstmarktkritik. nun könnte man dem großmeister geltungszwang und hybris vorwerfen ob soviel selbstbezogenheit. aber lassen wir das. hören wir lieber auf die taz:

    “So weitet sich sein um drei Ecken gedachtes Straßenspektakel zur multiperspektivischen Bestandsaufnahme eines Kunstschlussverkaufs.”

    +++ imdb +++ official +++ wikipedia +++

    [xrr rating=6/7]

    bonustrack: was ganz ähnliches hatte ich hier auch schon mal…

  • Filmkritik: A Serious Man (2009)

    tragisch, komisch, frustrierend: das leben des Larry Gopnik ist kein einfaches – der uni-dozent und reihenhäusler verliert frau und geld und dann noch den geliebten seiner frau. die kinder nerven, nehmen drogen und der nachbar schießt auf juden. das ist großartig, trocken, bitter, witzig, da kommt man aus dem staunen nicht mehr raus und ist enttäuscht, dass der film so schnell vorbei ist.

    den coen-brüdern ist ein abermaliges meisterwerk gelungen, zwar gescheitert an der kinokasse, aber unbedingt empfehlenswert.

    +++ wikipeadia +++ imdb

    [xrr rating=7/7]

  • Filmkritik: Happy-Go-Lucky (2008)

    ein Freund schrieb mir im Juli 2008:

    du musst unbedingt ins kino und happy go lucky anschauen! wenn möglich in der omu version! toller film! der wird dir gefallen. hat mich die ganze zeit an die duloks mädchen erinnert…

    Und nun, zweieinhalb Jahre später auf DVD gesehen: Poppy hat Spaß in ihrem Leben und lässt sich das nicht nehmen, nicht vom Diebstahl ihres Fahrrads, nicht von ihrer schwangeren Schwester auch nicht vom chronischen Männermangel und dem mies gelaunten Fahrlehrer. Im Gegenteil, sie fühlt sich heraus gefordert und hat noch mehr Spaß. Das ist ganz schön anstrengend, diese Frau wäre in der Realität kaum zu ertragen, im Film wirkt es künstlich und übertrieben. Sicher, die Schauspieler sind toll, spielen wunderbar zusammen und sogar der Fahrlehrer zeigt Menschliches. Aber: Worum geht es eigentlich? Was ist der Punkt? Den ganzen Film über wartet man auf eine Story, aber nein, es passiert nichts, erzählt werden ein paar Tage im Leben einer hyperaktiven Frau, mehr ist nicht.
    War der Knaller auf einer Berlinale – ganz ehrlich: das macht mir Angst.

    +++ imdb +++ wikipedia +++

    [xrr rating=3/7]

  • We didn’t cross the border. The border crossed us.

    gerade noch trailer bei death proof / planet terror, jetzt schon ein eigener film: fiktion frisst fake sozusagen. die story ist totaler schrott, die schauspielerischen leistungen orientieren sich grob an gar nichts, offenbar hatte man aber viel spaß am set. desperado trifft politische realität an der mexikanisch-us-amerikanischen-grenze. wem from dusk till dawn gefällt, der hat auch hier seinen spaß. wer obsessive gewalt als filmisches mittel akzeptiert, der wird sich freuen. alle anderen: finger weg. sonst sind sie ab. denn machete kriegt sie alle, und alle auf einmal. mit seiner – nunja – machete.

    [xrr rating=6/7]

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