verschont mich mit eurem glauben

sie feiern sich jetzt selbst dieses jahr. 500 jahre reformation, 500 jahre frieden und nächstenliebe (hahaha!) im namen allahs luthers jesus’. ach gottchen. derweil bomben sich die gottestaatler durch europa im namen ihres gottes. in amerika glauben sie an eine junge (und wahlweise flache) erde, mancherorts wird noch ausgepeitscht. und wenn mal jemand zu versöhnen sucht, ist es auch wieder nicht recht. meiner meinung nach kann jeder glauben, was er will und heiraten, wen er will. aber bitte verschont mich damit. religion sollte privatsache bleiben. auch sollte der staat aufhören, die kirchen zu subventionieren (neben kirchensteuer). und bitte kommt mir jetzt nicht mit dem pösen islam. es liegt an den fanatikern und nicht an der religion. und fanatiker gibt es überall zu viele.

(update von dem hier, Januar 2010)


B O N U S T R A C K:

vor jahren (August 2008) haben sie plasteluthers in wittenberg aufgestellt (Konzeptkünstlers Ottmar Hörl wars) und sie dann für 250,- € pro stück vertickt:

Ein Kinderarzt im Interview übers Impfen

“Die Leute haben den Respekt vor den Krankheiten verloren, weil sie so selten auftreten. Haben Sie mal ein Kind gesehen, das mit Neurodermitis Windpocken bekommen hat? Sie können sich nicht vorstellen, wie so eine Haut aussieht. Das Kind wird nicht daran sterben, aber ich verlange Respekt davor, wie sehr es darunter leidet. Am Ende bleibt eine Frage: Traue ich der Ständigen Impfkommission STIKO, die Impfungen empfiehlt – oder nicht. Mangelndes Vertrauen und Desinformationen verunsichern die Eltern.”

Das komplette Interview hier, das Blog des Arztes hier.

alles wie immer anders #1

Schlecht gelaunt löffelte und kaute Frau Brettschneider an ihrem Müsli, starrte dabei auf ihren Bildschirm, legte den Löffel in die Schale und schob ihre Maus herum, klickte hier und da, löffelte wieder, kaute. Es war ein verregnter Tag im frühen November, den ganzen Vormittag schon hatte sie schlechte Laune. Das Müsli war zu bitter, der Joghurt nicht mehr ganz frisch und die verschrumpelten Apfelstückchen machten alles nur noch schlimmer. Wieder Mausbewegungen, Klicken. Ihr gegenüber saß Herr Müller, wie jeden Tag ärgerte er sich über ihre Essgeräusche. Er hasste das, konnte sich nicht konzentrieren, ihr schmatzendes Kauen machte ihn aggresiv. Er starrte auf seine Tabellen, es verschwamm alles vor seinen Augen, an Arbeiten war gerade nicht zu denken. In diesen Situationen malte er sich aus, wie er über den Schreibtisch springt und sie in einem Anflug roher Gewalt zum Schweigen bringt. Es würde ganz schnell gehen, vielleicht mit der Schere, die auf seinem Schreibtisch liegt. Eine einzige Bewegung und ratsch. Dann Schreie, Blut, hereinstürzende Kollegen, das ganze Programm. Aber vielleicht hätte er dann seine Ruhe. Unmerklich schüttelte er sich, verwarf den Gedanken und versuchte sich erneut zu konzentrieren. Schmatzen, Klicken. Löffel trifft Schale. Seufzen, Ausatmen. Frau Brettschneider schob sich mit ihrem rollenden Bürostuhl geräuschvoll vom Schreibtisch weg, stand auf und brachte die Schale mitsamt Löffel in die Küche. Kurze Ruhe, Ausatmen. In der Küche stand Meyer beim Kaffeeautomaten, wartete auf seinen Nachschub an Koffein, man grüßte sich. Er hatte wieder diesen Blick und neue Widrigkeiten aus seinen Projekten mitzuteilen, sie ahnte es, es war immer das Gleiche. Er hob an, wollte sie in ein Gespräch verwickeln, ihr vielleicht neue Aufgaben zuschieben, die er eigentlich schon letzte Woche hätte gelöst haben sollen. Sie hatte einen guten Draht zum Chef. Das nutzte er regelmäßig aus. Stumm lud sie ihre Schale in den Spüler, vermied Blickkontakt und glaubte sich bereits aus der Küche, als er anhob und vorschlug, das neue Projekt Herrn Müller verantworten zu lassen. Nun konnte sie nicht anders, hielt in ihren Bewegungen inne und sah ihn fragend an. Alle waren davon ausgegangen, das neue Projekt würde er, Meyer, sich an Land ziehen und dann die Aufgaben verteilen. Aber die Verantwortung abzugeben, das passte nun gar nicht zu Meyer. Frau Brettschneider fielen nun vor Schreck auch keine Gegenargumente ein, so verwirrt war sie, stimmte zu, das dem Chef vorzuschlagen und kehrte grübelnd zu ihrem Platz zurück.

homöopathischer shitstorm

vielleicht erzählt das folgende mehr über den zustand unserer gesellschaft und des diskurslevels – ich schreibe das auf, für die nachwelt. alles begann heute nacht um eins, als ein social media-account einer krankenkasse folgendes twitterte:

erwartbar gibt es ein kleines shitstörmchen im wasserglas. es folgen links auf aktuelle artikel, die der homöopathie jegliche wirksmakeit absprechen. es gibt die berechtigte frage, warum globuli von den krankenkassen erstattet werden, nicht jedoch brillen (deren wirksamkeit – nunja – sichtbarer ist). heute morgen kam dann vom gleichen account:

aber da war es längst zu spät.

falschparker einfach anzeigen

hier gibt es eine schöne vorlage zur erstattung einer anzeige, wenn mal wieder jemand falsch parkt, bspw. auf dem radweg. der autor liefert auch begründung und argumente, falls noch jemand skrupel wegen denunziantentum hat:

Klar will jeder seine Mühle vor der Tür stehen haben. Habt ihr euch mal überlegt, wie das bei einem 3-stöckigen Mehrfamilienhaus überhaupt gehen soll? Vielleicht nicht. Und vielleicht ist es euch auch gar nicht aufgefallen, aber das geht nicht. Da ist nicht genug Platz. Auch nicht auf dem Geh- und Radweg. Denn auch wenn da in dem Moment, in dem ihr des Deutschen liebstes Kind dort abstellt keiner da ist, da kommen Leute. Und die wollen da lang. Das versteht sogar der begriffsstutzigste Falschparker, denn sonst würde er einfach auf der 4-spurigen Straße stehen bleiben und sich gar nicht erst die Mühe machen von der Fahrbahn rüberzulenken.

sollten wir alle mal machen, soviel zeit muss sein. und wer sein auto auf dem radweg abstellt, der nimmt ein bußgeld in kauf, weiß aber, dass die wahrscheinlichkeit gering ist, erwischt zu werden. es müssen nicht zwangsläufig neue gesetze her, vorhandene sollten nur durchgesetzt werden.

(via)