berlin-wedding

  • empfehlungen des hauses:

    ich weiß, leseempfehlungen riechen immer nach bevormundung und intellektueller angeberei. noch dazu ein link auf einen artikel der zeit. aber diese story über und aus dem prenzlberg ist ganz groß. also lesen oder mund halten. und mal wieder im wedding wohnen.

    zeit.de – Bionade-Biedermeier. Von Henning Sußebach

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    jetzt noch schnell packen, aktion läuft nur bis zum samstag. macht doch mal was.

    weihnachten im schuhkarton

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    und weil ich garnicht so bin, noch ein veranstaltungs-hinweis für morgen und das wochenende:

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    Wiederaufbau für Kreditanstalt
    is opening on Nov 15 at 9 p.m.
    and you are very much invited.
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    “Business. Always business.”

    –The Greek

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    Wiederaufbau für Kreditanstalt
    Mauerstraße 68, Ecke Leipziger
    U2 Mohrenstraße, U6 Stadtmitte
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    (link und mehr infos)

  • über Nacht kam die Erinnerung

    fürs gemüt II

    es wird kalt in deutschland. der sommer ist vorbei. es riecht jetzt überall in der stadt nach schornstein. ich mag das. diesen beißenden geruch von verbrannter kohle und holz. er steigt in die nase und kriecht ins mittelhirn. dort döst er vor sich hin und signalisiert: ist kalt draußen, junge. mach deine jacke zu, komm vom spielplatz nach hause und trink deinen kakao. und bind’ dir doch endlich mal den schal um, den ich dir letztens geschenkt habe.

    als ich das erste mal nach berlin kam, roch es auch überall so. auch im wedding. und so denke ich jedesmal an lauschige nachmittage und frühabende. die heizung knistert vor sich hin und der kaffee dampft. ach, romantisch. doch, vorbei. bald. oder zumindest soll es immer weniger kohleheizungen geben.

    Schwerpunkte mit bis zu 50% Kohleheizungen liegen hier in einzelnen Bezirken des Innenstadtbereiches mit geschlossener Altbebauung, in Prenzlauer Berg, in Teilen von Mitte, Friedrichshain und Lichtenberg. Auch die Altbaubereiche von Pankow, Weißensee, Treptow und Köpenick weisen z.T. noch über 30% Kohlebeheizung in der Wohnbebauung auf. [quelle]

    In Zukunft sollten die in Berlin erfolgreich begonnenen Maßnahmen (Fernwärmeausbau, verbrauchsorientierte Heizkostenabrechnung, Verdrängung der Kohleofenheizungen und Verbesserung der Wärmeisolation von Gebäuden) fortgesetzt werden und durch verstärkte Nutzung der Sonnenenergie und Erneuerung veralteter Heizungsanlagen ergänzt werden. [quelle]

  • empfehlungen des hauses:

    da ich in letzter zeit oft weg war und nicht viel zeit für kuriosita hatte, hier eine kurze zusammenfassung des internets der letzten wochen (klicken auf eigene gefahr):

    • Geschichten aus der Soldiner: Zoltans Kiez
    • farbige weltkriegsbilder(nr. 1)
    • nach gewalt in der ehe nun auch gewalt im stadtverkehr! aufpassen, männer!
    • Museum der gebrochenen Beziehungen. im tacheles. hingehen.
    • stöhn’ meine ip: etwas prolligigegige, aber durchaus gelungene werbung…
    • zeichnungen im notizbuch aller notizbücher, gibt auch flickrgruppen dazu.
    • arte freiwillig im netz gucken. darauf hat die welt gewartet.
    • das bild der woche kommt von ][\/][ (lizenz):
    • Red stripes

  • ausgehen

    BAR ART

    prinzenallee 38
    ecke soldiner straße
    13359 Berlin

    pierogi und bigos, dazu ein polnisches bier (stark!) – so kann man ausgehen. betrieben wird das ganze von künstlerinnen und so hängen auch schon mal bilder an den wänden. die leute sind nett, das bier ist preiswert (€2,50 für 0,66l) und das essen lecker. am wochenende gibts brunch und es wurde wohl auch schon mal getanzt da. dazu die unschlagbare nähe zu mir nach hause. eine künstlerkneipe, da wo sonst nur dönerläden und kioske sind, das macht schon sinn.

    [qype-queerpost]

  • jetzt mal ein bisschen literatur fürs hirn:

    “Wir finden einen Kinderwagenparkplatz in der zweiten Reihe, setzen die Kröten in den Sand und uns an den Rand und senken damit den Hipness-Grad der gut bevölkerten Anlage sicherlich um die Hälfte, misstrauisch beäugt von den Elternpraktikanten ringsum.”

    Die geschundenen Kinder vom Prenzlauer Berg
    Heiko Werning über Einschulung im Prenzlberg

    “Aber es musste der Soldiner Kiez sein. Meine Eltern sind jeden Morgen eine Stunde gefahren, nur um mich dort hinzubringen. Am Nachmittag holten sie mich immer ab, ich war froh, endlich wieder Erwachsene zu sehen. Denn Erwachsene bedeuteten immer gute Nachrichten für mich an der Juhnke, egal, ob es nun meine Eltern oder die Uniformierten vom SEK waren, die meistens Mittwoch vorbeikamen.”

    Das Geständnis
    Jakob Hein über “das geschundene Kind vom Wedding”

  • geschichten aus einer viel zu großen stadt pt. 7

    gerade den ganzen nachmittag im prenzlberg rumgelungert. da hat sich ja was verändert! kinners, nee! erstmal waren da überall nagelstudius. und kinder! das sieht ja aus wie vor fünf jahren. so viele kinder, dass man aufpassen muss über keins zu stolpern. ich habe insgesamt garkeinen laptop in den cafés gesichtet. und in den arcarden sehen plötzlich auch alle wieder normal aus. kann es sein, dass die szene inzwischen wirklich woanders ist? was viele schon immer gesagt hatten? dass vieles einfach mal stehengeblieben ist? so auf 2002? und auf ewig so aussehen wird? wohl kaum. oder vielleicht doch. ich denke da an einen freizeitpark im jahr 2020: berlin-prenzlauer berg – wie es einmal war! erleben sie die stimmung der geplatzten new economy am beispiel eines unwirklichen bezirks. sehen sie stillende muttis auf spielplätzen in eigenartigen rock-hosen-kombis und militant-süffig milchkaffee schlürfend drein blickend. sehen sie geschäftsideen, die außerhalb der kiezgrenzen (in der sog. freien wirtschaft) keinen tag überlebt hätten. atmen sie den geist einer ganzen generation, die an die alleinige zukunft des internets geglaubt hat. und bloggen sie einmal. spucken sie sätze aus, die sie nie sagen würden. reihen sie wörter aneinander, die zusammengenommen überhaupt keinen sinn machen und drücken sie auf veröffentlichen

    ich jedenfalls geh’ jetzt schick im wedding aus. da ist wenigstens ein wenig authentizität.

  • empfehlungen des hauses:

    • Hitler-Blog: Ein KZ leiten? Ein Kinderspiel!
    • Darf Kunst denn auch geschmacklos sein? Ein KZ-Lego sorgte schon vor Jahren für Kontroversen, nun sind es unbeschwerte Bilder von KZ-Aufsehern, die uns stutzig machen. Und uns verstören.

    • kunst gibts auch hier: Labor K1
    • in einer ehemaligen apotheke bei mir um die ecke gibts einiges zu entdecken. unter anderem die stuhlbeinsäge, die kann man auch ausleihen.

    • nachfrage rein informativer natur:
    • jeden morgen fahre ich dran vorbei: die usbekische botschaft, ein riesiger gebäudekomplex in moabit, kurz nach schering. wird tag und nacht von polzei bewacht und ist abgesperrt wie mobiltelefone im elektromarkt. warum? wer sollte dem usbekischen botschaftern was tun wollen?

    • technischer kram: WordPress-Tagwolke einfügen ohne Plugin
    • wordpress 2.3 wurde veröffentlicht. und tags wurden eingeführt. jetzt muss ich nachträglich gefühlte tausend jahre pixelroiber taggen. als belohnng gibts eine wolke, wie das geht ist hier beschrieben.
      [edit:] heute morgen tags und tagwolke zum anzeigen gebracht, ein paar artikel werde ich nachpflegen, aber sicher nicht alle.

  • empfehlungen des hauses:

    • Arcor versetzt Deutschland in Chinesische Zustaende
    • nach dem flickr wurde jetzt auch das arcor boese. schlimm.

    • 40+ Free Windows Apps For You
    • alternative windows-programme, sind ein paar nette sachen dabei.

    • Schröder & Kalender: Die Tasche in der U-Bahn-Tür
    • “Seit das Personal abgeschafft wurde, welches früher die Fahrt freigab, haben sich die Unfälle sprunghaft vermehrt. Denn der Fahrer kann die Vorfälle am Zug natürlich nicht sehen. Die Rationalisierung fordert ihren Preis…”

    • buchstaben, wörter, sätze & mehr ::: andreas streim » Blog Archive » Sie haben gewonnen!
    • US-Politiker Gray Davis besucht Berliner Kindermuseum | Newsticker
    • ein baum für den wedding

  • auf dem bahnhof der flüstergleise…

    wir lieben unsere bvg - 1
    ich finde ja, dass die mal wieder übertreiben. ganze drei monate dauert die sperrung meiner lieblings-u-bahn-linie. ein ersatzverkehr mit bussen ist eingerichtet. und so steht man denn im stau und denkt unsinn vor sich hin:

    Vom 30. Juli bis 28. Oktober 2007 werden dann rund 2500 Tonnen Schotter aus- und wieder eingebaut, elf Weichen, drei Kreuzungsweichen sowie 1200 laufende Meter Gleis und Stromschienen erneuert beziehungsweise umgebaut. Gleichzeitig nutzen wir die Sperrung, um im Bahnhofsbereich 300 Meter betonierte Fahrbahn durch das übliche Schottergleis zu ersetzen. [quelle]

    die angeblichen gleisbauarbeiten sind doch völliger quatsch. flüstergleise! berlin hat kein geld für solch unsinnigen firlefanz. deswegen hier die wahrheit. schonungslos und klar. die bezirksverwaltung mitte (mit den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Hansaviertel, Tiergarten, Moabit und Mitte) versucht in kooperation mit dem land berlin und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit sabine bätzing (scheiße, wo ist denn der anfang der satzes…?). jedenfalls ganz offiziell: aufwertung des problemkiezes durch (fast) kostenfreie stadtrundfahrten. es reicht eine gültige fahrkarte. kontakt zwischen den insassen der busse und den einheimischen ist ausdrücklich erwünscht. zur gezielten kontaktaufnahme wird besonders geschultes personal eingesetzt. diese damen und herren im dunkelblau-gelben outfit und mit mütze weisen freundlich und dezent auf den ersatzverkehr hin und sind auch sonst sehr hilfsbereit. offensichtlich wurden die u-bahn-fahrer zu gleisbauarbeiten gezwungen. oder absolvieren sprachkurse. damit sie “MIT DEM FAHRRAD NICH IN’ ERSTEN WAGN’!!!” (vgl. dazu KRÖMER et al.) auch in anderen sprachen brüllen können. die berliner sollen ihren wedding wieder kennen und ihn lieben lernen. denn auf schnöden u-bahnfahrten vergisst man schnell das aussehen und schwups-di-wupps wacht man auf in einer völlig fremden stadt. für nächstes jahr ist ein größeres projekt geplant: einstellung des gesamten berliner s-bahn-verkehrs. ein ersatzverkehr wird eingerichtet…

    danke, liebe bvg!

    ps: falls das wieder erwartens doch nicht stimmen sollte: höchstwahrscheinlich wird da unten an den atomplänen des inneministeriums gearbeitet. das würde auch die lokale klimaerwärmung um spontan zwanzig grad hier in der gegend erklären… ich geh dann mal baden…

    [ein direktes update von dem hier]

  • armes land

    Die falschen Käufer für seinen Pkw suchte sich ein 30-Jähriger heute Vormittag in Neukölln aus. Der Mann hatte gegen 11 Uhr auf der Hermannstraße ein vor ihm fahrendes Fahrzeug mehrfach angehupt und den Insassen seinen “Golf” laut rufend zum Verkauf angeboten. Statt auf das Angebot einzugehen, entpuppten sich Fahrer und Beifahrer als Polizeibeamte in Zivil und stoppten ihn. Der 30-jährige Mann war stark angetrunken und hatte keinen Führerschein. Den hatte er nach einem Unfall unter Alkoholeinwirkung vor zwei Monaten abgegeben. Die Beamten brachten ihn zur Blutentnahme und schrieben eine Anzeige. Den “Golf” nahmen sie doch noch mit; damit der 30-Jährige nicht noch einmal betrunken fährt, wurde der Wagen beschlagnahmt. [link]

    BLÖDonline zitiert einen 22-jährigen und findet das wahrscheinlich noch witzig:

    Nicht alle jungen Menschen erwiesen sich als geschichtsfest

    “Das ,R‘ in DDR steht für Republik, Bonn war die Hauptstadt. Hitler war der Boss, ließ eine Mauer um sein Reich bauen. Wenn die Ostdeutschen in den Westen wollten, mussten sie ein Formular ausfüllen. Berlin war mal DDR, Sachsen gehörte glaub ich auch dazu.”

    [link]

    und am wochenende gabs im wedding action. die berliner zeitung schreibt:

    In der Buttmannstraße in Wedding kam es bei einer Festnahme zu Tumulten. Das ist dort öfter so, sagen Anwohner

    der rbb dreht einen film:

    Um die wütende Menge in den Griff zu bekommen, musste die Polizei Verstärkung anfordern. Der Ort des Geschehens: die Buttmannstraße. Hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft: Sozialer Zündstoff. Das Problem: für die Straße fühlt sich keiner verantwortlich.

    und einen tag später dann die diskussion. unbedingt lesen!

    Wir sind sehr erfreut über die große Resonanz auf unser Thema. Wir werden in der Abendschau heute erneut darüber berichten und nach Lösungskonzepten fragen. Einige Kommentare mussten wir wegen offen ausländerfeindlichen Inhalts löschen. Dennoch wollen wir die wichtige Diskussion möglichst offen und kontrovers zulassen.

    ein paar zitate, ein bischen diskussion. und das im sommerloch. trotz oder wegen ist doch eigentlich egal. erst verblöden wir uns freiwillig mit medienscheiße und dann kloppen wir uns. und am ende ruft einer nach dem starken staat und wills endlich mal wieder wissen. nee, das ist doch doof. nervt voll. echt jetzt mal.