brandenburg im herbst 2019: may the good lord shine a light on you

endlich befreit. als ich mein handy neu bespielte, flog auch ganz viel unnötiger ballast weg. nennen wir das kind beim namen: instagram. gelöscht ist sie, die blöde app. viel zu viele berechtigungen für eine simple foto hochladen-funktion. eine toxische community, influencer und celebrities buhlen um die teenager und likes, es ist so traurig. unklare geschäftsbedingungen (wem gehört das bild nach dem upload?) und überhaupt facebook als betreiber. da stelle ich mein bild doch lieber in das eigene blog. was uns zur frage führt: wenn keiner das blog liest, existiert das bild vom wald überhaupt? jedenfalls im wald gewesen, da war es neblig und kalt und pilze gabe es nur ein paar. aber unschlagbar: die stille. die schweren wanderstiefel erzeugen ein knacken, das wars, ab und zu vogelt ein vogel im geäst, die bäume machen auch geräusche im wind, sonst ist stille. du bist mit dir und deinen gedanken alleine. in der stadt ist ja immer was, und wenn es deine kopfhörer sind, die deine ohren zumüllen. jaja, wald ist toll.

Brandenburger Bierstraße

lokales marketing ist immer scheiße, weil entweder die designerin oder jemand mit marketingerfahrung fehlt oder beides. oder es mangelt an lust, ideen gut umzusetzen. heraus kommt dann lustiges oder gar peinliches.

#templogs – Stasiheim Buchheide

in templin haben sie kurz vorm mauerfall ein wellnesshotel für stasimitarbeiter gebaut, sind aber nicht fertig geworden. die gebäude wuchern seit zwei jahrzehnten zu und die natur schafft eine ganz angenehm düstere szenerie. in etwa so stelle ich mir tschernobyl vor.

auf youtube gibts auch einige videos zu diesem lost place, z.B.:

Media Team Uckermark: Das Stasihotel Buchheide in Templin
Geox World: Lost Place DDR Hotel Buchheide

leider hatte ich das falsche objektiv dabei, aber ein bisschen eindruck ist immer:

vorher im blog: #templogs (12/2016)

#urad

wir waren in urad, der polnischen seite des dörfchens aurith. beide dörfer sind durch die oder getrennt, früher gab es eine fähre, seit 1945 nicht mehr. wir lasen darüber vor jahren in einem schönen büchlein von Tina Veihelmann.

wir sitzen auf der kaimauer und der wind bläst ordentlich, die oder fließt schnell und ist auch ganz schön voll.

drüben ist deutschland, ab und zu kommen dort menschen, stehen ebenfalls auf der kaimauer und blicken zu uns herüber, gehen wieder. auf unserer seite kommt niemand, wir bleiben alleine. eine schwanenfamilie passiert den grenzfluss, ohne sich über die komplexe deutsch-polnische geschichte gedanken zu machen. ein wassermotorrad lärmt vorbei und durchbricht das idyll. sonst fahren keine schiffe.

vor jahren haben wie mal eine brücke bauen wollen und sind gescheitert. eine fähre gibt zur zeit nur einmal im jahr zum sommerfest. offenbar wird sonst keine gebraucht.

#templogs

waren Sie schon mal in templin? in der uckermark, auf halbem weg zur ostsee. mühsam zu erreichen, aber nett anzuschauen. sogar die stadtmauer steht noch. ist natürlich totale provinz, da muss man vorbereitet sein, dass man nicht depressiv wird, zumal im spätherbst. überm see liegt der nebel, der weihnachtsmarkt ist wie überall. kleine einzelhändler überleben, weil die bevölkerung aus den umliegenden dörfern zum einkaufen her kommt. touristen sieht man wenige, im dezember offenbar keine saison. schauen Sie sich das an, aber erwarten sie nicht zuviel.