das leben in pariser vororten (hier: Montfermeil) ist anders als im zentrum der stadt der liebe. inspiriert von den unruhen 2005 spannt dieser film eine geschichte um einen trupp polizisten und ein paar unzufriedene kids, es eskaliert und am ende gibt es nur verlierer. trotz aller fiktion fühlt es sich echt an, authentisch und nah. und das ist das beklemmende, es gibt keine einfachen lösungen, die decke der zivilisation ist da am dünnsten, wo armut und hoffnungslosigkeit auf engstem raum zusammen wohnen. wo der ordnende staat keine macht hat bzw. mit zwielichtigen gestalten zusammen arbeitet (der film deutet es nur an). beklemmende stimmung nach dem ende, betroffenheit und die gewissheit, schnell wieder in den stadtteil mit bürgerlicher ordnung fahren zu können. was uns zur frage führt, wie filme wirken und welche wirkung sie haben dürfen / sollen. zahlreiche preise hat er bekommen, aber an den zuständen vor ort wird er nichts ändern.
berlin
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An einem Sonntag an der Friedrichstraße
es ist februar, ungewöhnlich warm und sonnig, die gegend ist voll touristen, obwohl es wenig zu sehen gibt, man schiebt sich über die bürgersteige, zum bahnhof, zur spree. einheimische gehen ihrer wege. im bahnhof eine große schlange vor edeka.
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Spiel auf vielen Trommeln: Erzählungen
Schöner Einstieg in das Werk der Nobelpreisträgerin. In den sechs sehr unterschiedlichen Kurzgeschichten stecken viele Details. Die titelgebende, Spiel auf vielen Trommeln, ist auch eine Berlin-Geschichte – eine Frau entdeckt die fremde Stadt, indem sie in verschiedene Rollen schlüpft. In einer anderen Geschichte – Eroberung von Jerusalem, Raten 1675 – geht es um einen Adligen, der mit seinen Bauern eine historische Schlacht nachspielen will, die Bauern aber haben keine Lust und es wird sehr traurig.
Leider etwas zu kurz, aber man ahnt, welches Talent in Olga Tokarczuk steckt. Muss mehr von ihr lesen.
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die ästhetik der macht
ein paar schnelle skizzen im regierungsviertel im überraschend warmen dezember. es ist früh dunkel, aber es gibt auch tolles licht.
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Zeitmaschine: September 2016
19.09.2016 bei maskworld.com in der Oranienburger Str., Berlin throwback in september 2016: wir sind in mitte verabredet weil wir da was vorhaben. den maskenladen gibts schon ewig, über die oranienburger gibts ein schönes buch. die gegend nervt wegen touristen und schickimicki. das altersheim gegenüber den hackeschen höfen wurde weggentrifiziert, nachdem es in den 90ern selbst gentrifiziert hat. und die freimaurerloge wurde abgerissen. die synagoge glänzt in der abendsonne, grillgeruch aus dem monbijoupark und im aufsturz gibts viel bier. im zosch in der tucholskystraße sitzen die spanier und der burger wird kalt. gegenüber hat sarah wiener eine bäckerei. der späti ist noch auf, die straßenbahn rattert und ab und zu sieht man noch frauen. das tacheles ist abgerissen, eine gruppe angetrunkener aus der provinz torkelt vorbei. es nieselt leicht und in dem indischen restaurant werden die letzten tische geräumt.
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A DAY IN HER LIFE
Schöner Kurzfilm von 2007 mit Britta Horn und von Hans-Jürgen Hannemann, gedreht auf Kodak K40. Tolle Ansichten von Berlin.