Photo taken at: Berlin, Germany
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das hing heute wirklich so in brandenburg, ein bleibsel von der kommunalwahl letzte woche. bekanntlich liebt man ja jenes am meisten, was man am wenigsten hat. insofern ist es nur konsequent, in brandenburg (Arbeitslosenquote Mai 2014: 9,3%) arbeitsplätze zu lieben. klingt vielleicht zynisch, aber ich denke, begriffe wie liebe, glaube, hoffnung sollten nicht im zusammenhang mit wirtschaft fallen. dazu hatte ich schon mal was geschrieben.
europawahlkampf und volksentscheid übers tempelhofer feld
am gruseligsten finde ich immer noch die grammatik auf den spd-plakaten. wunderlich ist auch, dass deutsche parteien vorwiegend mit personal werben, das gar nicht ins europa-parlament gewählt wird (merkel, gauweiler, u.a.).
zu allem überfluss gibt es außerdem noch einen volksentscheid über tempelhof, über zwei gesetzesvorlagen dürfen wir abstimmen: tempelhof so lassen oder tempelhof ein bisschen bebauen. man kann auch beiden zustimmen oder beide ablehnen. über meinen entwurf von 2008 hat man gar nicht erst nachgedacht. pah!
europa ist wichtig, also bitte wählen gehen, bei aller (teilweiser) berechtigter kritik! denn was die euroskeptiker gern verschweigen: allesamt wünschen sie sich den starken nationalstaat des 19. jahrhunderts zurück, der uns direkt zwei weltkriege bescherrt hat. ich führe das bei bedarf gerne noch aus, muss aber erstmal über tempelhof nachdenken.
das ist toll. aber auch so schön egal. ich finde es ja immer noch erstaunlich, wie regelmäßig sich die deutsche politik überschätzt in ihrem einfluss auf ökonomische kennzahlen. meiner meinung haben sie höchstens negativen einfluss, wenn sie etwa großprojekte wie #BER oder #S21 versemmeln.
an die mär vom arbeitsplätzchen backenden großkanzler inmitten blühender landschaften glaubt doch keiner mehr, oder!?
Der Mindestlohn ist angekommen im Wahlkampf, zumindest auf den Plakaten, nicht in öffentlichen Debatten. Wobei man hier schön sieht, dass die SPD ein bisschen weniger links ist als die Linke, wenn man das an der Höhe des geforderten Minimums festzurren kann. Warum Mindestlöhne aus Sicht der Volkswirtschaftler nicht funktionieren, sieht man in dem hier verlinkten Video. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass wir in Deutschland seit Jahren stagnierende Einkommen haben und der Mindestlohn aus meiner verqueren Sicht ein Ansatz ist, dies zu ändern. Wobei 10 Euro noch viel zu niedrig sind.
Die Plakate selbst sind kein großer Wurf, wobei das “genug gelabert” schon fast trotzig daherkommt. Wunderbar.