ein lockenkopf erklärt die welt. heute: introduction. aber richtig.

prologue:

wir lieben serien. und wir lieben den hölzernen schreibstil. hier wird angespielt statt groß erklärt und wems nicht gefällt, der klickt sich eben weg. so geht das. an dieser stelle also regelmäßig die ganz persönliche sicht der dinge. kommentare zum weltgeschehen quasi. vollmundig und voll persönlicher meinung. die fakten verstecken sich woanders oder müssen sich der subjektivität beugen. getreu dem motto: glaube nur dem geschreibsel, was du die selber ausgedacht hast. und weil es sonst ein wenig fadenscheinig daherkommen würde, finden wir auch schnell den fachbegriff für solcherart blödsinn: déformation professionnelle. so geht das. ein französischer terminus gibt der sache den quasi-intellektuellen anstrich und betont (kaschiert!) autors unwissenheit.

doch kommen wir zum eigentlichen. thema heute: wie gefalle ich dem volk, mache mich lächerlich unter den aufmerksamen und werde zum meinungsführer über den schwachsinn? herr gauweiler von der CSU schafft das mit nur einem satz und katapultiert sich an der spitze des nonsens. und wenn es nicht so bitter wäre, könnte man auch noch lachen. so sagte er tatsächlich und meinte es offenbar ernst:

deutschland wird in der münchner u-bahn verteidigt, am bahnhof zoo in berlin und in der frankfurter innenstadt

soso. german leitkultur in reinstform. für solche sätze kämpften unsere soldaten in stalingrad und in nordafrika und die heimatfront musste sich entnazen lassen. erst schicken sie uns tausende von migranten, die bekommen auch noch kinder und dann nehmen sie uns die d-mark weg. und jetzt haben wir den multikultisalat und die gewalt im öffentlichen nahverkehr. jahrelang trauten wir uns nichts zu sagen, doch herr gauweiler (was ist das eigentlich für ein symphatischer name? – da kommen doch erinnerungen hoch!), der herr gauweiler jedenfalls schaut dem schrecken ins angesicht und reißt ihm die solzialromantische maske runter. chapau! sagen wir da, klatschen eifrig beifall und heben unseren rechten arm zum gruß.

was wird.

schon wieder stirbt ein jahr. dabei hatte es doch gerade erst angefangen. verwundert kratzt sich der autor am kopf und beweint die verpassten chancen und ungesagten sätze, die schlechten witze und blöden kommentare. nächstes jahr wird alles besser. das ist eine logische konsequenz. und weil die vorsätze vom letzten jahr irgendwie immernoch auf sich warten lassen, übernehme ich sie einfach mal fürs nächste. wir wollen ja redundanz vermeiden hier. rein technisch sind wir ja eine datenbank. nu denn, ich wünsch’ euch was. und bleibt sauber.

KEEP ON KEEPING ON!

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Now playing: Robbie Williams With Frank Sinatra – It Was A Very Good Year

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#2)

wir übertreiben. tausende klein- und kleinstgeräte, die wir mit uns rumtragen. handy, iphone*, mp3-player, navi, pda, digicam, laptop, transponder. alle unkombatibel zueinander. oft proprietär wie sau. müssen alle umständlich synchronisiert werden. meist am heimischen rechner. das dauert. ist nervig und frisst strom. geräte, die alles können (aber nichts richtig), gibts auch. wer will die aber schon? es gibt den schönen begriff Human Interface Device (HID), der zwar was anderes meint, aber dennoch treffend ist. wir sind zu sklaven unserer eigenen abhängigkeit von kleinen geräten geworden. das klingt erstmal nicht schön, aber offenbar kommen wir ganz gut darauf klar. das nervigste ist nur, dass die teile viel zu oft den geist aufgeben, weil der strom fehlt. oder sie landen in der ecke, weil sie eben nicht das können, was wir von ihnen erwarten. oder nur sehr umständlich.

was also tun? der roiber wäre nicht kulturpessimist geworden, wenn er nicht auch elegante lösungswege aufzeigen würde. und so präsentieren wir ihnen heute den original plug-your-bellybutton™. mit seinem modernen usb 2.0- anschluß und der maximalen transferrate vermag er unglaubliches: synchronisation, akkuaufladung und datenspeicherung überall wo sie wollen. einfach in den bauchnabel stecken, die treiber installieren sich selbst. kombatibel zu allen gängigen systemen.

und wem das nicht reicht, der greift zum plug-your-bellybutton PRO™. der kann dann auch gps.


(© Alle Rechte vorbehalten, mit freundlicher genehmigung vom zonenschwabe)

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*iphone hab ich nur geschrieben, um neue leser zu finden. SEO nennt man das. ich arsch.

lesen sie auch:
hier schreibt der kulturpessimist noch selbst
freezr – the best way to share, search and share your fridge content!

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Now playing: The Hives – You Got It All… Wrong

ermächtigungsgesetz 2.0

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das gesetz ist noch garnicht beschlossen, da will man es schon ausweiten. was da auf heise und golem etwas holprig formuliert daher kommt ist in wahrheit eine der größten sauereien ever. erst beschließt der bundestag auf höchst merkwürdige weise ein gesetz und der bundesrat verschachert die daten gleich mal an die industrie. zumindest steht das seit einer woche als vorschlag im raum. dazu bitte auch hier lesen. morgen entscheidet der bunderat.

jetzt also noch schnell terrorzeugs ins internet stellen. und ab januar dann nur noch internet-café.

Stoppt die Vorratsdatenspeicherung - www.vorratsdatenspeicherung.de

disclaimer: die überschrift mag anstößig wirken. doch einmal will ich den nazivergleich auch bringen.

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Now playing: Leonard Cohen: Democracy

jetzt gehts los

wir lieben studien. und noch mehr lieben wir zeitungsmeldungen über eben diese studien. denn wissenschaft muss in verdaubare häppchen gepackt werden. damit der mündige bürger sie auch versteht. zur zeit kursiert in den redaktionen die studie Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007. im auftrag des senats hat die HU berlin einiges geleistet. nämlich herausgefunden, dass es weiter bergab geht im nördlichen wedding. das finden wir natürlich schade. sind aber dennoch anderer meinung. die redaktionen finden das aber toll und schreiben wie wild voneinander ab. drei beispiele:

tagesspiegel: berlin baut um (04.11.2007)
welt.de: soziale unterschiede in berlin werden immer größer (21.11.07)
tagesspiegel: wo berlin aufsteigt und welchem kiez der absturz droht (22.11.2007)

soldiner-kiez-bashing ist also gerade wieder ganz groß. die probleme gabs schon immer, geändert hat sich nicht viel. quartiersmanager geben ihr bestes und die anwohner sind auch unzufrieden mit der situation. aber was hilft da verteufelung und ausgrenzung? klar, den finger in die wunde bohren. das ist wichtig. aber von vornherein ganze stadtteile aburteilen und ausgrenzen? nur weil der begriff soldiner kiez so griffig scheint? meine liebe herren journalisten. bitte mal vor ort recherchieren. so schwarz-weiß ist die welt dann doch nicht. und drogen gibts auch in zehlendorf.

noch was: solange wir solche videos senden, gibts uns. wir geben nicht eher ruhe, bis ihr uns akzeptiert!
[youtube bv_Id5gfmek]

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Now playing: The Members – The Sound Of The Suburbs