Bloggeburtstag! Spaziergang durch den Soldiner Kiez (2006)

Zum Jubiläum ein ganz besonders Geschenk an die werte Leserschaft: Bisher unveröffentlichte Bilder einer Kiezwanderung an einem sonnigen Tag im Dezember 2006. Mit ganz vielen (Eck-)Kneipen und Läden, die es gar nicht mehr gibt. So manches sieht fünf Jahre später ganz anders aus und in fünf Jahren wird es da auch wieder anders aussehen. Dann sprechen wir uns wieder. Übrigens jetzt mit dollem Überlagerungs-Bilderanzeigdings, war Steffens Idee…

neue bilder aus dem wedding

ein paar neue bilder, unter anderem mit dem heimatmuseum, immer mal wieder einen besuch wert. seitdem die sonne wieder lacht, macht auch das knipsen wieder spaß. soviel sonne war ja lange nicht mehr. soll ja auch bald frühling werden.

ich wünsche einen angenehmen start in die woche.

neue geschichten aus dem wedding

Fensterblick im Wedding (März 2006)

Frank Sorge, Brauseboy und Vorleser, Wedding-Einwohner und Geschichten-Erzähler hat ein neues Buch geschrieben. In der Jungle World gibt es einen Vorabdruck:

Die Gangster lehnten sich zurück, entspannten sich und waren das erste Mal seit fünf Minuten still. Ich konnte nur ihre Hinterköpfe sehen, aber ich glaube, sie freuten sich einen Moment lang, dass sie dem kleinen Tier zur Freiheit verholfen hatten. Und das geschah mitten im brutalen Wedding.

Geschichten aus einer viel zu großen Stadt pt. 19

...alten resten eine chance... (september 2007)

im in-szene-bezirk wedding, wo die latte-gläser nur so klirren und die selbstgedrehten (ohne zusätze!) dampfen, da vergisst man schnell, dass es auch alte leute gibt. alte leute geben muss, weil die ja aufgrund technischem fortschritt in der medizintechnik nicht so einfach verschwinden. wenn man aber den ganzen tag malochen ist, da sieht man sie nicht, weil sie morgens noch nicht auf rollator-achse sind und abends schon dem florian silbereisen an der heimischen gernsehapparatur zujubeln. jedenfalls! gestern abend stoppt mich eine rockerbraut, steinalt, mit helm und neben ihrem knallgelben roller auf und ab hüpfend. ob ich ihr nicht die zwei waschmittelpackungen nach oben bringen könnte. die waren doch so billig.

gesagt getan, das gediegene treppenhaus hoch gehechtet, ich wollte ja auch mal nach hause und überhaupt: was tue ich hier? berlin, das ist doch anonymität, da kümmert man sich doch nicht umeinander. gibt doch pflegedienste und bringdienste und verwandte und überhaupt – was geht mich fremdes leid an? aber naja, ein bisschen gute tat, das ist doch nett. übers wetter geredet, scheiße kalt, näch? aber schönes treppenhaus! ja, steht unter denkmalschutz – genau wie ich – höhö. warten sie, ich geb’ ihnen noch was, für eine cola. nein, ist schon ok. dochdoch, jetzt warten sie. hier. und plötzlich hatte ich mir einen euro verdient, das war gar nicht meine absicht. aber gefreut hab’ ich mich. nur: wie erklär’ ich das dem finanzamt?