.

“Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels.”

KARL POPPER: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (via)

26 Jahre später

Das stärkste Argument, mit dem Kohl und Genscher Ängste abbauen können, ist ihre Bereitschaft zu einer weitgehenden Integration Europas; nach ihrer Vorstellung geht die deutsche Einigung der europäischen voraus. Je mehr Souveränitätsrechte alle Mitgliedstaaten, also auch die Deutschen, an EG-Europa abträten, je schneller es zu europäischer Währungsunion und politischer Union komme, je rascher das Europaparlament wirkliche Befugnisse erhalte, desto weniger sei Deutschlands Übermacht zu fürchten.
[…]
Zumindest in diesem Ziel sind sich der Bonner Kanzler und sein SPD-Herausforderer einig: Die Rückkehr zum “Nationalstaat von gestern” (Kohl) soll es nicht geben; das neue Deutschland soll “ein Provisorium” (Oskar Lafontaine), “eine Etappe” (Kohl) auf dem Weg zur Einheit Europas sein. Würden sich die Deutschen nur noch mit sich selbst beschäftigen, so Kohl, wäre “das Verrat an unserer Politik”.

aus: Alle Fäden in der Hand, in: DER SPIEGEL 40/1990 – (text|pdf)

us-regierung: reisewarnung für deutschland

U.S. citizens should exercise caution when congregating in areas known as expatriate hangouts such as restaurants, bars, and discos frequented by high numbers of resident U.S. citizens and/or U.S. citizen tourists. In addition, hooligans, most often drunken “skinheads,” have been known to harass or even attack people whom they believe to be foreigners or members of rival groups. On occasion, German police reported assaults which appeared to have been motivated by racial reasons, and U.S. citizens have reported that they were assaulted for racial reasons or because they appeared “foreign.”

(reisewarnung auf travel.state.gov)

wie Peter Lustig vor die Kamera kam

“Bei einem Dreh für die Band “Ton Steine Scherben” hat der Regisseur zu mir gesagt: “Jetzt komm mal vor die Kamera, du kannst so gute Sprüche machen. Sag was Komisches.” Da stand ich plötzlich und habe, glaube ich, ein Ei auf meinem Kopf zerschlagen und gesagt: “Fernsehen ist scheiße.” Wurde natürlich nie gesendet, aber seitdem galt ich beim Sender als fernsehtauglich.”

Peter Lusting in einem SpOn-Interview

neues von den pankgrafen

“Über Ursprung und Zweck der Pankgrafen schreibt Walther Kiaulehn in seinem Berlin-Buch: „Irgendein Witzbold des Stammtisches hatte herausgefunden, daß es 500 Jahre zuvor eine blühende Pankgrafschaft auf dem Wedding gegeben habe. Die Bewahrung der Tradition dieser alten Rittergilde machten die neuen Pankgrafen zu ihrem Lebenszweck… Sie erklärten – auf sagenhafte Rechtstitel ihrer Chronik gestützt – irgendeiner märkischen Stadt den Krieg, nagelten einen übergroßen Fehdehandschuh an das Stadttor, erstürmten die Stadt mit viel Lärm, Knallfröschen und allerlei Feuerwerk, entfalteten auf dem Marktplatz ein großes Lagerleben und versammelten sich schließlich mit den unterworfenen Bürgern im Fackelglanz zu einer Rede ihres Großkomturs auf Kaiser und Reich, beschenkten die Waisenhäuser und Krüppelheime und fuhren am Montagmorgen vor Tag und Tau müde, verkatert und glücklich nach Berlin zurück.”

aus: Kinnigkeit, W.: Trauriges Ende einer Ritterfahrt, in: Die Zeit (28.04.1961), Nr. 18. online abrufbar unter https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2F1961%2F18%2Ftrauriges-ende-einer-ritterfahrt

zuvor im blog: neues von der panke (2007)