brandenburg baut ab

…und zwar alles. so lesen wir heute erstaunt im tagesspiegel:

“In drei Städten […] soll auf ausgewählten Kreuzungen getestet werden, ob ohne Ampeln und Zebrastreifen, ohne Verkehrsschilder und ohne Bürgersteige womöglich weniger Unfälle passieren. Lediglich die Vorfahrt-Regel “Rechts vor Links” gilt weiter.”

sowas! shared space heißt das konzept und es wird vor allem in den niederlanden geprobt zurzeit. der schönste satz findet sich bei wiki: “Dem Autofahrer soll bewusst werden, dass er Teil eines sozialen und kulturellen Gefüges ist, dem er sein Fahrverhalten anpassen muss.” und das in brandenburg! wir werden sehen, wie sich das entwickelt. interessant ist das konzept allemal!

übrigens: die netzeitung schreibt heute über den niedergang des trottoirs.

und der bär wußte es schon immer besser und sagte zum tiger:

“Der Gehweg heißt Gehweg, weil man hier geht, er heißt aber auch Bürgersteig, weil hier die Bürger gehen sollen. Du bist ein Bürger.” (Janosch, 1990)

[bildquelle]

rechtfertigung (mit tollen wörtern inside)

nun wurde meine liebevoll zusammengestellten und hart nachrecherchierten einträge also als sinnlos eingestuft. was kommt als nächstes? schreiende irrelevanz? bloggende unterdeterminiertheit? oder will mir jemand farbsüchtigkeit facebook’scher prägung vorwerfen? nur zu, ihr kameraden der schäublischen arroganz! macht nur, werdet schon sehen, was ich davon halte!

immerhin bewege ich mich innerhalb einer breiten masse an gleichgesinnten und klicke mich derweil durch die seite der wissenschaftler mit den flowigsten haarschnitten.

The Hitchhiker’s Guide to the Strike

die bvg bereitet sich intensiv auf die zeit nach dem streik vor, wie aus einem uns vorligenden internen papier hervorgeht. darin heißt es unter anderem, dass eine große relaunch-kampagne geplant ist. denn die autoren gehen davon aus, dass nach dem streikende keiner mehr die drei buchstaben kennt und die farbkombination blau-gelb mit einer drittklassigen partei assoziiert. auszüge aus dem papier:

[…]

es wird von eltern berichtet, die ihren kindern mit tränen in den augen von sonnenblumengelben u-bahnen erzählen. liebevoll motzen sich migrantenkinder mit dem satz an: “MIT DEM FAHRRAD NICH IN™ ERSTEN WAGN™!!!” (vgl. dazu KRÖMER, Kurt et al.). die unfreiwilligen moabiter basteln straßenbahnen aus pappe in originalgröße. windige geschäftsleute bieten original berliner bus-hintergrundgeräusche auf cd an, dabei kommt raus, dass die aufnahmen in tübingen entstanden sind. hertha trat beim letzten heimspiel in bvg-uniformen an. und das technikmuseum in kreuzberg berichtet, dass mehrere historische nahverkehrszüge geklaut wurden. wowereit, einst lieblingsklaus der hauptstädter, bombt sich in die herzen zurück und verkündet heute den neuen slogan der berlin-kampagne der marketing-gesellschaft berlin partner: “be-vg berlin”. […]

[…]

wir gehen davon aus, dass sich die situation noch verstärken wird. unsere ersatzbusse und -fahrer aus bayern werden berlinweit boykottiert, alle fahren s-bahn und fahrrad. keiner erinnert sich mehr an die u-bahn und die schienen der trams wurden von ganoven abmontiert und nach china verkauft. derzeit schulen wir neues personal, dass die fahrgäste im falle eines ende des streiks einweisen wird. da viele vermutlich nicht mehr wissen, wie der öffentliche nahverkehr funktioniert. wir bereiten radiospots mit der ansage vor: “Bitte beachten Sie die Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante”, an kindergärten werden essbare liniennetzpläne verteilt. […]

schwippschwappwupswapdiwup

frühling jetzt! kommt schon, ihr doofen pflanzen, strengt euch an. wachst. und du! ja, dich meine ich. du gehts jetzt mal raus und zeigst dich. misch’ dich unters volk. blöde sonne! hab ja nicht ewig zeit! aber immerhin hab ich den soundtrack des frühlings zusammengestellt:

01 architecture in helsinki – the owls go
02 gorillaz – stop the dams
03 kasia nosowska – nerwy i wiktorianscy lekarze
04 the killers – where the white boys dance
05 koop – come to me
06 the raconteurs – together
07 kleingeldprinzessin – öffentlicher nahverkehr
08 rifles – robin hood
09 caribou – melody day
10 blur – coffee & tv
11 kate tucker & the sons of sweden – everything went down
12 bela b. – 1. 2. 3.
13 gipsy kings – hotel california
14 element of crime – waiting for the morning train
15 phillip boa & the voodooclub – it’s not punk anymore
16 cowboy junkies – sweet jane
17 david bowie – alabama song
18 caribou – melody day
19 gnarls barkley – smilie faces

und wehe, hier kommentiert einer mit: ey, du blöde sau, hast ja einen track doppelt. bissu doof? weiß ich nämlich selber. is aber schon gebrannt. grmpf.

berlin ist weltstadt

“Berlin vereint die Nachteile einer amerikanischen Großstadt mit denen einer deutschen Provinzstadt.” [tucholsky 1919, via]

an dieser stelle also regelmäßig nachrichten zu diesem zitat. den anfang macht die meldung des tagesspiegels: Senat stellt sich gegen autofreien Sonntag: Die Chancen, dass Fußgänger und Radfahrer ungestört von Autos an einem Tag im Jahr die Straßen der Stadt nutzen können, sind äußerst gering – die Verwaltung hat rechtliche Bedenken.

ich so: ey! schubladendenker und kleingeister. so wird das nie was mit dem umweltdings. nochmal nachdenken.

file under: alternative stammtischmeinung