Tatort: Nie wieder frei sein (2010) – Leitmayr & Batic

Ein Prozess zu einer Vergewaltigung führt zu einem Freispruch und niemand ist glücklich darüber. Im Folgenden werden die Folgen für die Opferfamilien und den Vater des Angeklagten analysiert. Ganz nüchtern. Selbst die Kommissare sind geteilter Meinung. Ein weites Feld, ätzend für alle, gewinnen wird niemand. Düsteres, aber grandioses Schauspiel.

Die taz jubelt:

In seinem Fernsehkrimi geht [Regisseur Christian Zübert, Anm. d. Verf.] nun weit über die Grenzen des üblichen Primetime-Problemplauschs: Wie er hier die Grundlagen des Rechtsstaates schmerzhaft auslotet, ohne dabei in dumpfen Populismus zu verfallen, ist furios. Eine juristische Tragödie.

+++ LINK +++ Erstausstrahlung: 19.12.2010

[xrr rating=7/7]

Übrigens: der Film danach (“Hardcover”) war auch von Regisseur Christian Zübert, ganz witzig.

Tatort: Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen (2010) – Ritter & Stark

komischer tatort. ein künstler wird von seiner installation erschlagen und alle rätseln. noch ist unklar, ob es freitod oder mord war. die kunstszene rätselt noch, die preise steigen. derweil stirbt ritters onkel unbeachtet von der öffentlichkeit. ritter steigert sich rein, kann es nicht glauben, dass es suizid war und ermittelt auf eigene faust. stark bändelt mit lockenköpfchen an und alles fühlt sich irgendwie halbherzig an. keiner hat so richtig lust, den fall auf zu klären. immerhin bekommen wir einblick in eine künstler-eigentumswohnung im prenzler berg (“schuhe ausziehen! das parkett!”). schade, die erwartungen waren hoch und dann kommt so ein lahmer mist.

[xrr rating=3/7]

+++ Link +++ Erstausstrahlung: 26.09.2010