„Sicher werden Sie deine Adverbien zählen, deine Obwohls und die Länge deiner Ellipsen messen… Das ist ihr Job. Aber du, du schneiderst dir kein Abendkleid, du schreibst ein Buch! Kümmere dich nicht darum, was man über dich schreibt, ob gut oder schlecht. Meide die Orte, an denen über Bücher gesprochen wird. Höre auf niemanden. Wenn sich jemand über deine Schultern beugt, spring auf und schlag ihm ins Gesicht. Schwing keine Reden über deine Arbeit, es gibt nichts zu sagen. Frag dich nicht, warum und für wen du schreibst, sondern denke, dass jeder deiner Sätze der letzte sein könnte. Laß ihn an die Tür klopfen, er wird schon die Lust verlieren.“~ Philippe Djian: Pas de deux (Lent dehors), 1991, S.435f ~
Schlagwort: schreiben
notizen notieren
ich bin ja ein fan vom notizbuch, habe ein paar volle und leere und immer eins mit. man weiß ja nie, was man als nächstes aufschreiben, aufmalen oder mundblasen kann. einigermaßen überrascht war ich dann aber doch vom isometrischen notizbuch. hier gibt es noch mehr raster, auch zum download, mein liebling: das fischaugenraster.
bastelzeit:
ich mag notizbücher und kalender und schreibe mir viel auf. notizen und listen auf kleinen geräten oder dem rechner zu haben, find ich doof. komm‘ ich nicht klar. aber was machen, wenn digitale informationen ins notizbuch wollen? für solche fälle gibts das MSK auf der moleskine-site und pocketmod. (via, da auch ausführlicher beschrieben)
Hier bitte selber bloggen!

Was machen eigentlich NiederschlagsbeobachterINNEN?
Sie beobachten den Niederschlag und schreiben alles auf. Inklusive Wetterverlauf und besonerer Wittererungsbedingungen. Jeden Tag, Monat für Monat und so weiter bis in alle Ewigkeiten…
[Symbolbild: Wetter]
Und so darf Niederschlagsbeobachterin Käthe Burde aus Rheinsberg zu Präsident Köhler. Solche Ehre! Da blickt man neidisch auf die NiederschlagsbeobachterINNEN, gelle?

Uff!
Eigentlich wollte sollte hier ein Beitrag stehen über den aktuellen Nahostkonflikt und über den Tatort letzten Sonntag. Ein Pamphlet gegen die Ignoranz und Unmenschlichkeit. Ein Rundumschlag. Gegen alle Beteiligten. Weil es keinen Sinn macht, Partei zu ergreifen. Die Wörter gären nur so in mir und wollen aufgeschrieben werdern. Und je mehr ich darüber lese, je mehr Nachrichtenbilder ich sehe, desto höher steigt die Wut. Wut über so viel Intoleranz, über die verquere Logik von Religionen. Und Wut auch über die eigene Machtlosigkeit. Aber meine Wut hilft niemandem (genausowenig wie meine Worte jemandem helfen). Immerhin geht es nicht nur mir so.
Was aber hingegen in diesem sogenanntem Internet zu lesen ist an so manchen Stellen übersteigt dann doch die Vorstellungskraft. Bitte aufschreiben: Islamophobie ist Rassismus. Kritische Auseinandersetzung jedenfalls geht anders. Ich verzichte jetzt auf Links, muss ja nicht sein. Aber ich schäme mich für so viel geistigen Dünnschiss in den Blogs und Foren. Geht mal wieder raus. Das hilft.
der pixelroiber geht heute weg und dann kommt er wieder
heute abend spielt nämlich einer, der sein inzwischen drittes soloalbum veröffentlicht hat. ein alter hase im populärmusikalischen hiphop-geschäft. laut.de schreibt über ihn:
Er hat die Mechanismen flüchtigen Ruhms ebenso durchschaut wie die überaus berechenbare Vorgehensweise der Medien. Während andere nach ihren „15 Min. Of Fame“ gieren, schlendert er zu Gitarren- und Banjo-Klängen gemütlich in den Sonnenuntergang.und auch der pixelroiber wird – wenn er denn wieder heil zuhause angekommen ist – wieder eine jener verkorkstkopfigen kritiken schreiben, die nur im musikbusiness erlaubt sind – und vielleicht im ZEIT-feuilleton (das wort musste ich erstmal nachschlagen). link wird nachgereicht.
ich hab‘ noch einen döner in neukölln
so wird es heißen, mein neues buch. das ich noch nicht geschrieben habe. und von dem ich keinen blassen schimmer habe. was ich da reinschreiben soll. und ob es überhaupt jemals geschrieben werden wird. aber zumindest habe ich mir jetzt die rechte am titel gesichert. das ist doch schon mal was! und jetzt klopfe ich mir noch ein bisschen auf die schultern. ihr entschuldigt mich also…
gurxmurx der woche
ganz eigentlich wollte ich was über döner schreiben. der hauptstädtische fleischfladen geht immer. aber die hölzernen kollegen waren wieder schneller. schon länger hat berlins tagesspiegeligstes internetdings eine kommentarfunktion unter den artikeln. und das ist nicht gut so. denn menschen haben die schlechte angewohnheit, kommunizieren zu wollen. und auch und gerade und überhaupt im internet. was da tagtäglich an müll aufläuft, übersteigt sogar den müll, den die verzapfen, die dafür bezahlt werden. und dabei war ich heute noch garnicht im heise-forum!
es könnte also passieren, dass uns das internet doch irgendwann verblödet. aber das merken wir ja dann nicht mehr, sondern kommentieren es nur achselzuckend mit „Danke für den Hinweiss , aber ich wußte das bereits – aber darum geht es mir auch nicht.“
unterwegs mailen
emails schreiben, lesen und beantworten, das alles nervt doch, wenn man ständig auf den webportalen der freemailer unterwegs ist. outlook kann man nicht mitnehmen, aber den thunderbird! den gibts nämlich in der portablen edition für den usb-stick. runterladen, dateien auf dem stick installieren, konten einrichten, fertig. master-passwort setzen, falls der stick mal verlorengeht. und nicht vergessen, das häkchen bei „mails auf dem server belassen“ setzen. sonst kommen sie zuhause nicht an. oder statt pop3 lieber IMAP benutzen. sogar addons und themes lassen sich installieren. wenn alles fertig eingerichtet ist, noch schnell ein backup machen und schwuppsdiwupps, fertig ist der mobile mailclient fürs internet-café und unterwegs.
einziger wermutstropfen womöglich: die erhöhte lese- und schreibfrequenz könnte die lebensdauer vom stick verkürzen. aber das ist bei den hardwarepreisen fast schon zu vernachlässigen.
Blogparade: Vermeidbare Fehler beim Fotografieren
…und was ich daraus gelernt habe.
der fotografr rief zum schreiben auf. über fehler beim knipsen, über die man sich hinterher den arsch blau ärgert. da hat sich schon allerhand angesammelt, ich geb mal meinen senf dazu:
jeder noch so blöde technik-/handwerks-fehler ist verschmerzbar, solange nur ein bild rauskommt. und mitunter ist es doch ganz interessant was da rauskommt. sehe ich also nicht so eng. viel schlimmer ist es, wenn die bilder nichts werden, kein film eingelegt war oder die speicherkarte defekt ist.
was aber richtig nervt und mich regelmäßig an den rand der verzweiflung treibt, ist, gar kein bild gemacht zu haben. da siehst du ein tolles motiv, eine spannende situation und dann lässt du die knipse in der tasche. weil du keinen arsch hast, weil du dich nicht traust oder du gerade keine lust hast zu fotografieren. und wenn ich ehrlich bin, angesprochen habe ich noch niemanden, ob ich ihn ablichten darf, für sowas fehlt mir einfach der mut. komisch, oder? kann man das trainieren?
das ist vermeidbar (nämlich manchmal einfach machen) – und wie oft habe ich mich schon über bilder geärgert, die ich nicht gemacht habe! es gab da mal eine seite irgendwo im netz, da konnte man seine bilder beschreiben, die man gerne gemacht hätte – hat vielleicht jemand den link?
für neue leser: meine bilder findet ihr bei flickr!

montagsnotizen
eigentlich wollte ich ja diese woche meine klappe halten, geht aber nicht. immerhin nur kurz notiert:
- am wochenende haben wir eine halbe kiste bionade für die umzugshelfer gekauft. die verkäuferin raunte uns in verschwörerischem halbton zu, dass wir besser die kiste auffüllen sollten, denn ab montag wird das zeug noch teuerer. naja. ein interview mit dem geschäftsführer Peter Kowalsky gibts hier.
- in dortmund war loveparade. kurz reingeschaut bei der liveübertragung, superpeinlichen auftritt von moby gesehen. geht gar nicht. sonntag mittag saßen die raver müde und zerstört in den zügen der republik und starrten vor sich hin. kurioserweise waren schuhe und hosen der zappelnden mitmenschen total verdreckt, verschlammt gar.
- tolle bilder aus deutschlands verlassenem osten finden sich in diesem flickr-set (via).
- der prenzlberg hat nun sein eigenes radio. auf 95,2MHz. hat da schon mal einer reingehört? (via, via)
neues von mieze

keine provinzposse
da ist man ein paar tage weg, in der mitteldeutschen provinz. ganz ohne internet und mail. man fährt stundenlang mit dem regio durch landschaften und überall siehts gleich aus. die mitreisenden nerven, weil es meist nur halbstarke bundis oder gewaltbereite omis sind und die bahnhöfe werden immer trostloser. man denkt über den hundertsten artikel über die provinz nach. formuliert sätze im kopf. wird sarkastisch und bitterböse. wieder zuhause wird das nichts mehr aus der satirischen abrechnung mit dem landleben. weil der feedreader überquillt, die mails schon überlagert riechen und auf beantwortung warten oder ein fußball-em-finale um aufmerksamkeit buhlt. und ein paar tage später hat man dann keine lust mehr. und die sonne lacht draußen. und man hat keinen arsch in der hose um ICH zu schreiben, sondern schreibt nur noch MAN.
so geht das jedenfalls. heute ist dienstag. im juli. draußen ist sommer. und hier drinnen arbeit. ich wünsch euch was. genießt es. ich mach dann mal weiter.

die angst vor der leerung
immer wenn ich nach hause komme erwartet mich mein kleiner weißer freund ohne namen. er ist still, sagt kaum was und schaut mich meist traurig mit seinen großen augen an. oft will ich widerstehen und nicht in sein inneres schauen – allein, es gelingt mir nicht. angst, schweiß, wutausbrüche, schwitzige hände, kalte füße, nackenhaarfrisur und gänsebratenhaut überfallen mich, ich drehe den schlüssel und entdecke doch meist nur unsinn, unwichtiges oder lästiges. nein, ich und mein briefkasten, wir haben es schon nicht leicht zusammen.
aber zum glück – ich bin nicht alleine.