politik

  • angemahnt

    heute wird mal nicht demonstriert, sondern mahngewacht. und das in über 40 städten dieser republik. also hingehen und informieren (oder andersrum) und lichter und laternen mitbringen und so zeugs. in berlin darf es keine lichterkette geben, aber die veranstalter munkeln von spontanen lösungen. es bleibt also spannend. 17uhr gehts los. bis nachher.

    ps: nicht soviele leute fotorafieren. das ist so unglaublich kontraproduktiv.

    [update:] boingboing teilt mit, dass scroogled jetzt auch in der deutschen version vorliegt: eine lesenswerte geschichte, in der google böse (geworden?) ist. unbedingt lesen:

    “Jetzt bist du eine Person von Interesse, Greg. Du wirst googlebelauert. Du lebst jetzt ein Leben, in dem dir permanent jemand über die Schulter blickt. Denk an die Firmen-Mission: “Die Information der Welt organisieren”. Alles. Lass fünf Jahre ins Land gehen, und wir wissen, wie viele Haufen in der Schüssel waren, bevor du sie gespült hast. Nimm dazu die automatisierte Verdächtigung von jedem, der Übereinstimmungen mit dem statistischen Bild eines Schurken aufweist, und du bist …”

    “Scroogled.”

    dazu passt dann folgendes filmchen. das kann man garnicht oft genug verlinken. deswegen noch einmal:

    [youtube NLlGopyXT_g]

    —————-
    Now playing: Tod und Mordschlag – Paranoia

  • fear and loathing in bad wimpfen

    die bürgeridylle täuscht: auch aufwendig restauriertes fachwerkgemäuer kann nicht über die tatsache hinwegtäuschen, dass der wimpfener einwohner angst und gewalt ausgesetzt ist, jeder kerwe mit schrecken entgegen blickt und nicht mal mehr sein bier in ruhe genießen kann.

    schuld daran ist die latent vorhandene terrorgefahr in der stadt aller städte (wir berichteteten). Doch nicht islamischer Fundamentalismus oder gar politisch motivierte Gewalt ist schuld, nein, die täter kommen aus der mitte der heimeligen bürgergesellschaft: die Wimpfener Terror-Truppe (WTT) treibt schon länger ihr unwesen auf den vergnügten festen der gegend. und vor kurzem schlug sie wohl erneut zu. so lesen wir heute:

    “…”

    Ein paar Zeilen weiter wird es wirklich grausam:

    “…”

    liebe politiker! was muss noch passieren, damit das endlich aufhört? überwachungsstaat! jetzt!

    [UPDATE:] dieser artikel war usprünglich als satire angelegt und sollte auch so verstanden werden. für eine bessere übersicht mit mehr links, bitte hier klicken. und natürlich hier die kommentare lesen.

  • Pixelroiber Alkoholfrei™ – Das Experiment

    die ausgangssituation:

    “wir trinken zuviel!”, so der gängige satz innerhalb des freundeskreises. zugegeben, es ist ein bisschen viel in letzter zeit. ich erfülle zwar nur ungern die harten kriterien, aber irgendwann muss schließlich auch mal schluss sein. zittrige hände und zwänge spüre ich zwar noch nicht, aber der durst ist groß. zu groß offensichtlich, denn das aufstehen gestaltet sich zunehmend schwieriger. den ganzen tag müde und schlapp. mal sehen, ob es am überhöhten konsum liegt.

    das experiment:

    eine woche alkoholfrei ab heute. gestern abend auch schon nix getrunken, um die ergebnisse nicht zu gefährden / verfälschen. disziplin und eisernes vorgehen ist gefragt. die ergebnisse werden an dieser stelle veröffentlicht.

    tag 1:

    überraschend fit, heute morgen sogar schon gebloggt. kaffeebedarf stark zurück gegangen. kann aber auch an der vielen arbeit liegen. bin zuversichtlich was die nächsten tage angeht. aber: überraschend humorfrei heute alles. kann aber auch am wetter liegen. abends dann durst. tee wird helfen. es wartet ein entspannter videoabend. ein amerikanischer film. in dem hoffentlich nicht soviel getrunken wird…

    tag 2:

    IMG_6917heute morgen pünktlich und ohne zittrige knie aufgewacht. Keine Kopfschmerzen, keine schrecklichen Erinnerungen oder peinliche Ahnungen von gestern abend. einfach nur fit. vor mir selbst erschreckt. was kommt als nächstes? kann mich länger als fünf minuten auf eine sache konzentrieren. wow.

    tag 3:

    jens and his sternburgerheute abend wird es spannend. treffen mit freunden. sonst wurde da immer zügig getrunken. schon das telefonat war absurd: kein alkohol? ok. nagut. schweigen. nicht mal bier? oh. naja. wird es lustig so wie immer oder totlangweilig? morgen wissen wir mehr!

    tag 4:

    mauerpark flaschenwar ja doch ganz spaßig gestern. über politik geredet. ohne alkohol argumentieren ist schon anstrengender. weil logik dabei sein muss. aber jedenfalls effektiver. kann man so stehen lassen. heute abend nur schwarzer tee. gut so, denn es gibt noch einiges zu tun… das wochenende schreit nach gemütlich trinken, das wird hart.

    tag 5:

    trinkennur noch zwei tage, langsam wirds langweilig. aber dokumentation muss nun mal sein. in den letzten tagen fiel mir noch auf, wie normal die bierflasche auf offener straße ist, besonders auch in öffentlichen verkehrsmitteln. oder man sitzt, steht, liegt rum und trinkt. das gehört zum stadtbild wie die citytoiletten. betäubung im öffentlichen raum nennen wir es mal. schön ist das ehrlich gesagt nicht. zugegeben, oft genug bin ich selber so drauf. gewesen? keine ahnung. beschließe jedenfalls, in zukunft bewußter zu trinken. und auch weniger. versprochen.

    tag 6 und 7:

    ich habs getan. noch vor der selbst aufgelegten enthaltsamkeit was getrunken. war auch zu schwer: am sonntag in der StäV gewesen. ich mich kaum hingesetzt, stand da schon so eine art idee von bier vor mir (0,25l kölsch – und du dachtest, becks wär’ kein bier…), da konnte ich dann auch nicht mehr groß erklären, dass ich ja alkoholfrei mache diese woche. und das wollte ich in dem moment auch garnicht. womit wir beim thema wären: trinken in geselliger runde gehört einfach dazu, schlimmschlimm. doch auch da gibt es grenzen. dazu bitte hier lesen:

    Trinken ist nur so lange in Ordnung, wie es nicht auffällt. Im Grunde kann jeder, vorausgesetzt er verträgt einiges, sich den ganzen Abend durch Vernissagen, Stehempfänge, Opernpausen und Museumseinweihungen schlucken, Hauptsache, er bricht nicht den allgemein gültigen Code des Angeheitertseins.

    für mich jedenfalls bleibts dabei: weniger ist oft mehr und mit cola kann man besser tanzen.

    [wird aktualisiert, zuletzt 25. September, 13:34]

  • endlich: der drei-liter-krieg

    der könig unter die biere war gestern, jetzt gibts den vater aller bomben. und während man drüben noch über den namen rätselt, wird hier schon eifrig gefeiert: die ganze redaktion ist außer rand und band, wird doch mit dieser bombe vom typ thermobarisch der krieg endlich sauber. da strahlt das opfer und der erfinder kann mit reinem gewissen schlafen. es ist schön zu sehen, wie die welt jeden tag ein klein wenig besser wird.

    UND AUCH DU KANNST WAS TUN!

    raus auf die Straße und demonstrieren. bis auch die letzten konventionellen waffeln in der bundesrepublik durch thermobarbarische ausgetauscht wurden!
    massenvernichtungswaffel

  • empfehlungen des hauses:

    • Arcor versetzt Deutschland in Chinesische Zustaende
    • nach dem flickr wurde jetzt auch das arcor boese. schlimm.

    • 40+ Free Windows Apps For You
    • alternative windows-programme, sind ein paar nette sachen dabei.

    • Schröder & Kalender: Die Tasche in der U-Bahn-Tür
    • “Seit das Personal abgeschafft wurde, welches früher die Fahrt freigab, haben sich die Unfälle sprunghaft vermehrt. Denn der Fahrer kann die Vorfälle am Zug natürlich nicht sehen. Die Rationalisierung fordert ihren Preis…”

    • buchstaben, wörter, sätze & mehr ::: andreas streim » Blog Archive » Sie haben gewonnen!
    • US-Politiker Gray Davis besucht Berliner Kindermuseum | Newsticker
    • ein baum für den wedding

  • pixelroiber fordert kreativere überschriften

    Unionspolitiker fordern GSG-9-Einsatz gegen Randalierer

    CDU-Politiker fordern härteres Vorgehen gegen Randalierer

    Bauernverband fordert mehr Geld für Milcherzeuger

    Schmid fordert rasche Klärung

    Alt-Kanzler fordert Auflösung von Steuerparadiesen

    Talkline fordert Iphone für alle

    Vietze fordert politische Bewertung

    Beckstein fordert Abkehr von gewalttätigen Demonstranten

    ver.di fordert von Kirche mehr

    Beckstein fordert: "Vollständige Trennung von Attac und übrigen Organisatoren friedlichen G 9-Protestes vom Schwarzen Block" – [da steht wirklich g9 – inkl. bayern!]

    Helsa fordert: Deckel auf die A 44

    Bush fordert Putin erneut auf

    Steinbrück fordert Nachbesserung bei Bahnprivatisierung

    Merkel fordert von Schwellenländern soziale Mindeststandards

    Auffahrunfall fordert Verletzte

    Köhler fordert Entschlossenheit beim Klimaschutz

    FPÖ fordert zweiten Flughafen für Wien

     

    undsoweiter   

  • aus dem tagebuch eines innenministers #7

    Sonnabend, 02.06.2007
    puh. was für ein tag. dabei habe ich noch soviel mehr vor. wozu haben wir eigentlich diesen zaun gebaut? und ich dachte auch immer, der schwarze block seien wir. alles sehr kompliziert.


    (alle tagebüchereinträge hier)

  • ein erklärungsversuch:

    die fußball-wm war letztes jahr, diesmal geht um politik. oder steckt da etwa mehr dahinter? habe gerade gelesen, dass die nazis sich auch 'engagieren'. so ist das wohl bei populären themen. es reicht nicht, nur dagegen zu sein. deswegen differenzieren!

    es geht um wind, viel wind. gegenwind. ganz einfach. und wenn sich die großen treffen, sich abschotten, unter sich sein wollen, dann sollte jeder die chance nutzen, mal die meinung zu sagen. denn wenn wir alle nur konsumieren und uns passiv berieseln lassen, geht das doch immer weiter so. es geht nicht um brennende autos, blutende demonstranten und kriegsähnliche fernsehbilder. es geht um protest. für eine bessere welt. so schnulzig das auch klingt. ziel ist es, die kritische masse zu erreichen. wohl nicht mit gewalt. aber anderseits wird das ja gerade von der polizei gefördert. augenscheinlich und bewußt die grundrechte einzuschränken war eine bescheuerte idee und wird genau die reaktionen provozieren, die es angeblich verhindern wollte. das alte spiel. wie wird das enden? ich weiß es nicht. ich habe angst. dass da womöglich eine großartige chance vertan wird. indem die kritiker auf dumpfe steinewerfer reduziert werden.

  • inneres zerwürfniss

    IMG_2731

    ich: lasss ma' was machen, mit politik und so, kann ja nicht mehr weitergehen so.

    soziales ich: ist ja auch wieder schick auf die straße zu gehen, zu demonstrieren, dagegen zu sein.

    bwl-studenten ich: aber wat wollten ihr ändern? das system muss bleiben, dagegen hilft nüscht. oder habt ihr einen besseren plan?

    soziales ich: schau dich doch mal um, mann! wir leben nicht mehr in den neunzigern. irgendwas muss passieren, sonst kracht es mal richtig.

    ich: grundeinkommen!

    bwl-student ich: und ihr denkt, autos anzünden hilft? spinner!

    über-ich: wer hat jetzt eigentlich recht?

    ich: ich!

    soziales ich: alle demonstrieren, es ist wieder soweit.

    bwl-studenten ich: ach ihr spinner, euch gehts doch gut, oder nicht? habt ihr nicht alles, was ihr braucht?

    soziales ich: es gibt noch viel zu viele, denen es schlechter geht!

    bwl-studenten ich: weil die nicht arbeiten gehen.

    ich: das ist doch quatsch, denk doch mal nach. die verkäuferin bei penny arbeitet auch genug und geht es ihr gut? und überhaupt, auf der ganzen welt gibts ungerechtigkeit…

    bwl-studenten ich: das war schon immer so! und wird sich auch nie ändern.

    ich: meinst du wirklich?

    soziales ich: doch, es ist möglich! wenn alle nur ein bischen…

    die musik wird lauter, die diskussion verstummt, aus den lautsprechern dröhnt ton steine scherben:

    Der Turm stürzt ein.
    Der Turm stürzt ein.
    Halleluja, der Turm stürzt ein.