wie ich einmal zur opferwurst wurde

wir erinnern uns:

"[..] eine einzelne Wurst, die im Topf zerkocht wird, um zu verhindern, dass später hinein gelegte Würste durch den Kontakt mit dem Wasser ihr Aroma verlieren."

ist schon länger her. damals hab ich noch für eine verbrecherbande gearbeitet, die ganz legal den leuten das geld aus den taschen zogen. von der beute haben sie mir nur einen bruchteil gegeben. aber das ist eine andere geschichte. geld abheben wollte ich. nur leider mochte mir der zuständige bank-o-mat meines vertrauens die angepeilte summe nicht auszahlen, sondern behielt einfach die karte. die sau. solche situationen entstehen meist, wenn man absolut kein geld in den taschen hat. unbedingt zigaretten braucht. und hunger hat. bin ja mehr so der unterwegsesser… ich also zur filiale und (wutschnaubend!) gefragt, was hier eigentlich los ist… die antwort ließ mich erschauern: tags zuvor hatte ich fast 2000 euro in rotterdam und bukarest abgehoben. gleichzeitig. wow. wildes leben, dachte ich noch. machen könnten sie nichts, restgeld abgehoben. zeit für einen beruhigungsschnaps blieb nicht, musste zur polizei und anzeige erstatten. die polizeidienststelle in der eberswalder lohnt übrigens einen ausflug. sozialistische schlichtheit, sozialämtige tristesse und reiner kubismus ergänzen sich zu einer melange aus tausendundeiner bereitschaftsnacht. die kollgen waren reserviert aber freundlich. ich machte meine angaben, hatte eine großfahndung mit hubschraubern, zumindest aber der hundestaffel erwartet. nichts passierte. wochenlang. monatelang. ich gewöhnte mich an einen dispo in millionenhöhe im vierstelligen bereich. ich rief ein paarmal an. mit verweis auf laufende ermittlungen, bla, bla… ein dreiviertel jahr später war das geld wieder da samt überziehungszinsen. aber auch kein cent mehr. warum auch. irgendwo hab ich mal gelesen, dass banken und sparkassen versichert sind für solche fälle. oder den schaden aus der portokasse bezahlen, um image und vertrauen nicht zu gefährden. hab jetzt auf die schnelle nichts dazu gefunden. aber macht schon sinn. die böse verbrecherbande hatte wohl meine kartendaten ausgelesen und meine pin gefilmt. die karte mehrmals nachgemacht und damit dann im ausland abgehoben. sie wurden wohl auch nie gefangen. eine bauanleitung gibts übrigens hier. und ich bleibe die opferwurst. bis heute. 

ich geh’ kaputt

[prequel] für heute war der große rundumschlag geplant: mal richtig loszubloggen und garnicht mehr aufzuhören: verschiedene themen schwirren seit tagen in meinem kopf herum. finden sich zu großartigen sätzen zusammen, zirkulieren in der nebennierenhöhle, ergießen sich dann bruchstückenhaft im notizbuch und werden vom kopf wieder verworfen. ich werde gegeißelt von ohrenschmerzen. links. ganz recht. das linke ohr nervt mich seit tagen. bin so quasi halbtaub. jeder gedanke wird unterbrochen durch ständiges rauschen. zwischenmenschliche kommunikation wird massiv gestört. erstens versteht mich keiner mehr, weil ich angst habe zu brüllen. das führt zu frustrierenden situationen. außerdem muss ich immer dreimal fragen, was der andere gesagt hat und schaue dabei bescheuert. schön ist das nicht. dienstag gehts zum arzt. versprochen. dann auch wieder mehr an dieser stelle. wenn ich wieder ganz bin.

[midquel]
themen, die ich zur zeit nicht vernünftig zu ende denken kann. die sich aber lohnen. vermutlich. oder auch nicht. hier in ungeordneter reihenfolge:

1. studidingen, fliltr und co: warum wir verdammt nochmal anfangen sollten, uns gedanken über die *richtige* netznutzung zu machen. statt immer alle bedenken wegzuklicken.

2. ubuntu-linux und mein wlan-teil. warum ist eigentlich das leben so vertrackt?

3. ich und der alkohol – eine story zum nachdenken. muss mal langsam runterkommen vom level. klappt ganz gut diese woche. habe wasser als alternative entdeckt. schmeckt tatsächlich.

4. übers älterwerden – warum ich froh bin, nicht mehr 20 sein zu müssen.

5. schlafentzug. ein selbstversuch.

6. mit dem strom – warum es manchmal angenehm ist, mainstream zu sein.

[sequel]
mitmachdings – hier jetzt auch. es kann gevotet werden, über was ich als nächstes schreiben sollte. hier in den kommentaren. pixelroiber2.0 sozusagen. da bin ich garnicht so.

[sidequel]
wie man ganz gut zeit vernichtet, erfährt man hinter diesem link.

bloxorz-snapshot

bedenkliche nachrichten aus dem netz

flickr ist down seit gestern. erst haben sie mit einer großen party am mittwochabend in berlin die  einführung der mehrsprachigkeit gefeiert und wenige stunden später wurde bekannt gegeben, dass bedenkliche bilder von einigen nutzern nicht betrachtet werden können. und zwar abhängig von der herkunft der user. betroffen sind singapur, deutschland, hong kong und korea. zwar meinen einige vorwiegend amerikanische user, dass es an den gesetzen in den jeweiligen ländern liegt. doch zumindest in deutschland ist das eher nicht der fall. steht in einem SPON-artikel (wird nicht verlinkt) wohl eher kann man von einem vorpreschen aus angst sprechen. der flickr-besitzer yahoo! hat wohl angst oder mag kein geld ausgeben für aufwendige moderation der bilder. der protest artikulierte sich erst mit einer sehr schlichten thinkflickrthink-illustration. große teile der community laden aber inzwischen selbstgestaltete protestbilder hoch. die sind sehenswert bis großartig. die bilder werden untereinander verlinkt und so maximal verbreitet. erinnert stellenweise sehr an myspace, ist aber hilfreich, um die anti-flickr-stimmung zu verbreiten. dabei mache ich natürlich gerne mit. ist zwar hirnloses spammen und langsam tut mir auch der arm vom vielen klicken weh, aber wenn es der bewegung dient… in den gruppendiskussionen taucht auch die frage nach dem weiteren vorgehen auf. von temporärem löschen, umzug in andere communities oder zuspammen von yahoo-mitarbeiten ist da die rede. doch das wird wohl versanden. weil nun mal jeder einen anderen anspruch an diesen dienst hat. da trifft das scheinbar hirnlose spammen schon viel eher den nerv. denn womit kann man einem system am meisten schaden, wenn nicht mit seinen eigenen instrumenten? die software ist genial und so erscheinen anti-zensur bilder auch auf den startseiten oder landen in den suchanfragen weit oben. es gilt also weitermachen. denn das traurige ist auch, dass sich flickr nur sehr schwammig geäußert hat. traurig ist das alles. doch auch sehr fruchtbar, denn viele protest-bilder sind wirklich großartig. mehr dazu in den nächsten tagen.

linkauswahl:

flickr-gruppe 'Keine Zensur!!'

flickr-gruppe 'Against Censorship at flickr'  

bisschen zusammenfassung auf spreeblick -> spreeblick-kritik

meinug von einem löscher

zooomr – eine alternative  

[update:] offenbar hat sich flickr erneut geäußert. wieder nur als forumsbeitrag und sehr, sehr schwammig. sie heult rum, dass die worte flickr und zensur zusammen verwendet werden und weist noch einmal darauf hin, dass die gesetze in deutschland das so verlangen. unsinn, meines erachtens. mehr darüber hier und hier

meta-huck

interessante frage (hatte ich mir vorher noch garnicht gestellt) und schön kurz geschrieben:

"Nutzer, die einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg besteuern, wollen auch am Unternehmenserfolg beteiligt werden und mitverdienen!" – dabei geht es um youtube, qype und vergleichbare dienste, die nur die kosten für die technik und den service haben, die user produzieren den content dagegen unentgeltlich und werden auch nicht an einem verkauf beteiligt.

User Generated Company ValueTeil 2

(via)