deutschland

  • heute kinder, wirds was geben

    bald haben wir es geschafft. nur noch ein paar stunden und dann ist wieder ruhe im land. kein hysterisches gequietsche mehr von frauen, die sich sonst nie für fussi interessieren. die fahnen verschwinden höchstwahrscheinlich schnell wieder im keller und das land versumpft im sommerloch. hoffentlich. und sowas müssen wir auch nicht mehr ertragen:

  • war was?

    achja, fussi gucken heute. muss ja, kann man sich nicht verweigern schließlich. und wenn, dann richtig. im herzen des wedding. ich wünsch uns was. wem auch immer.

  • zeitreise

    mit bekannten fotografen hab’ ich es ja nicht so. also das heißt, ich kann mir die namen nicht merken. liegt vielleicht auch daran, dass ich fotografie immer schon als massenphänomen wahrgenommen habe, nicht als individuelle kunst. wie auch immer. kennt ihr michael schmidt? der mann hinter dem austauschbaren namen gilt jedenfalls als “als Repräsentant der modernen sozialdokumentarischen fotografie”. was auch immer das heißen mag. zoltán jókay hat jetzt bilder von schmidt veröffentlicht, und da finden sich auch ein paar wedding-fotografien aus den siebzigern. wunderbar spießige portraits und eine handvoll stadtansichten. großartig.

  • was soll man auch machen, mit 17, 18 in brandenburg…?

    wie der tagesspiegel heute berichtet, wird das gaststättengesetz in brandenburg abgeschafft. an dessen stelle tritt eine neue regelung: wer künfig in deutschlands brandenburgigsten bundesland alkohol verschütten verschenken ausschenken will, der muss nur sein führungszeugnis, einen auszug aus dem gewerbezentralregister und eine steuerliche unbedenklichkeitsbescheinigung auf dem amt vorbei bringen. und dann kanns auch schon losgehen mit der kneipe. das ist innovativ und soll investoren in dünn besiedelte regionen locken. einziger wermutstropfen: pauschalpreise für alkohol werden verboten, also nix mehr mit flateratesaufen! ausdrücklich!

    warum nun gerade die saufbranche gefördert wird, bleibt der phantasie des lesers überlassen. denn hier wird kein brandenburg-bashing betrieben. wär’ ja noch schöner. prost.

  • es gibt nur eine deutsche mannschaft!

    gleich ist anpfiff. um sich die wartezeit zu versüßen, noch ein bisschen hintergrund-information zum deutsch-österreichischen dualismus. anhören!

    hr2: Der Tag: Deutschland gegen Österreich – Ab 20:45 Uhr wird zurückgeschossen

  • Tragbarer Bill-Zähler

    der Portable Bill Counter zählt nicht etwa die zahl der illegal installieren microsoft-produkte auf der festplatte, sondern harte dollars. und das auch noch für unterwegs. passt in jede größere hosentasche und prüft sogar auf echtheit. liebe leserschaft, das nennen wir ein innovatives produkt.

    ich bin dann mal weg. gleich spielt deutschland und währenddessen überfalle ich die sparkasse nebenan. damit das dings hier auch was zu zählen hat. hehe

    (via)

  • SCHLORK! SCHLORK! SCHLORK!

    der feed-reader hat hunger. doch niemand füttert ihn. gähnende leere im internetdeutschland. ein beliebiger montag sonnt die stiernacken der bratwurstigen teutonen, die gestern einen erneuten ansturm der horden aus dem osten standhielten, blabla. ey! macht mal was, mir ist langweilig.

    ehe ich hier noch mehr mist schreibe: kennt ihr das? kaffeepoker im büro? die regeln:

    • in eine kanne passen 1,5l kaffee
    • kochen muss, wer den letzten schluck aus der kanne schlorkt*

    wichtig ist vor allem, dass die kanne gleich alle sein muss. und dann kanns auch schon losgehen. das ist ein spaß. denn niemand will derjenige welcher sein. und so lungern sie alle auf ihren drehstühlen, führen strichlisten und warten ab. wie löwen im käfig. natürlich versteckt hinter der maske der unschuld. doch einen triffts immer. schlork. und dann grinsen sie alle und lachen hämisch. bis zum nächsten mal, wenn der kaffee fast alle ist…


    *großartiges geräusch. könnte ich stundenlang zuhören.

  • feststellung

    momentchen mal: wenn sich ein paar hanserln irgendwo zusammenraufen und irgendwie politisch aussehen, dann kommt väterchen staat, winkt mit dem Versammlungsgesetz und löst die demo feucht grindend auf.

    wenn aber plötzlich 1.500 Autos und 1.000 Fußgängern auf dem ku’damm (( *Unter Spontanversammlungen versteht man Versammlungen, die sich aus aktuellem Anlass ohne vorherige Organisation bilden. In verfassungskonformer Auslegung des § 14 I VersG besteht für diese Versammlungen keine Anmeldepflicht, da es zum einen keinen “Leiter” iSv. § 14 II VersG gibt, zum anderen das Grundrecht aus Art. 8 I GG für Spontanversammlungen sonst leerliefe (BVerfGE 69, 315, 350 f. – Brokdorf). Daher ist auch eine Versammlungsauflösung wegen fehlender Anmeldung (§ 15 II VersG) bei Spontanversammlungen ermessensfehlerhaft.(wiki))) erscheinen, dann wird das wohlwollend geduldet. schwenken ja schließlich alle brav ihr deutschland-fähnchen.

    ich will ja hier niemanden die party versauen, aber verhältnismäßigkeit geht anders.

  • offene karten für eine freie welt

    stand vor ein paar wochen schon in der zeitung[1]: das OpenStreetMap-projekt. also ein wikipedia für alle möglichen formen von landkarten. jeder kann mitmachen. und die karten werden ständig verbessert. für berlin sieht das ganze schon gut aus. zwar fehlen die hochauflösenden luftbilder der kommerziellen konkurrenz, immerhin gibts aber schon ansätze (OpenAerialMaps). es könnte jede form von geoinformation reingepackt werden. einfach mal reinhören in diese sendung:

    Deutschlandfunk: Offene Weltkarte. Wikipedia für Hobby-Kartographen.
    [audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/05/31/dlf_20080531_1645_577d9325.mp3]
    [direktlink] [via]

    das wird auf jeden fall beobachtet.

    [1] TOPF, Jochen: Weltkarte zum Mitmachen. Freies Landkartenprojekt: OpenStreetMap. iX 5/08, S. 96

  • Filmkritik: Das jüngste Gewitter (2007)

    ok. gestern abend also kino. hat nicht jedem gefallen. aber muss ja auch nicht immer. und wäre ja auch scheiße, wenn alle den selben geschmack hätten. uniformität ist auch ohne uniformen blöd. ich jedenfalls begeistert von dem film. eher ein märchen, story gibts wohl keine. und ruhig ist er. lustig bis lächerlich. großartige kamera (heißt in diesem film: sie bewegt sich einfach nicht). und sehr grotesk. oft auch bitter. so halt. also unbedingt empfehlenswert. nicht für alle, aber für einige (siehe oben). anschauen!

    preisfrage: warum muss man eigentlich zu unkonventionellen und grotesken filmen völlig unverständliche kritiken schreiben? und noch dazu mit philosophischem schwachsinn schwängern? steht das in den redaktionsstatuten? einige beispiele:

    Die Starrheit der Kamera, die fast unbemerkt einige Male doch zoomt, die Tristesse der Dekors, die gebrochene, grau-grüne Farbpalette, die den Film beherrscht, das kalte Neonlicht und die starren, emotionslosen und kreideweißen Gesichter der Darsteller – dies alles macht den Eindruck einer Vorhölle, eines Wartens auf das ersehnte Hereinbrechen einer Apokalypse, die einem reinigenden Gewitter gleich diesen Haufen trostloser Gestalten endlich erlöst. [kino-zeit.de]

    Am besten alles im ständigen Wechsel, ansonsten könnte man winzige bedeutungsvolle Details übersehen, die Anderssons existentiellen Bestands- und Notaufnahmen häufig einen doppelten Boden verleihen und sie trotz repetitiver Motive und Verlaufsprinzipien nie eintönig werden lassen. [critic.de]

    Das “Niemand versteht mich”, das mehrere der Figuren dem Publikum entgegen schleudern, ist in der Welt, die Roy Andersson uns zeigt ohne Zweifel wahr. Die Kraft des Lebendigen ist in ihr aber viel stärker als die Verzweiflung und fern von Zynismus. [filmstarts.de]

    Dabei sind seine Bilder auf ihre kalte Art üppiger, barocker und felliniesker als die des in diesem Sinne viel protestantischeren Franzosen… [welt.de]

    …unbeteiligte Gesichter und lange statische Einstellungen erzeugen auch hier jene tragikomische Lakonie, die keiner meisterhaft zu inszenieren versteht wie die nördlichen Filmemacher. [br-online.de]

    Der Film zeigt den Menschen in allen seinen Aspekten voller Selbstsucht, Arroganz, Gleichgültigkeit und Opportunismus aber auch voller Mitgefühl, Großzügigkeit, Zärtlichkeit und Liebe. [jetzt.de]

    Die renitente Alkoholikerin bringt da schon mehr Druck in ihre unmittelbare Umgebung. [tagblatt.de]

    …als würde Ingmar Bergman ‘The Big Lebowski’ verfilmen. (faz)

    undsoweiter. übrigens ist es auch total schick, absurde querverweise in die kritiken einzubauen. zum beispiel wurden erwähnt:

    Johan Wolfgang von Goethe (3x)
    Luis Buñuel
    Franz Kafka
    David Lynch
    Samuel Beckett
    Max Beckmann
    Otto Dix
    Aki Kaurismäki (2x)
    Bent Hamer
    Robert Bresson
    Federico Fellini
    Alexander Payne
    Loriot