Filmkritik: Ender’s Game (2013)

Ein Film, der auf einer Romanserie basiert, deren Handlung unzählige Meter Wikipedia füllt. Ein Film irgendwo zwischen Starship Troopers (ohne den Humor), Harry Potter (mit Schulmannschaften, aber ohne Schnatz) und Armageddon. Mit unglaublich plumpen USA-Wir-retten-Die-Welt-Pathos, nur ohne die üblichen Fahnen. Alle sind multikulturell, nur die pösen Nazis Außerirdischen müssen vernichtet werden. Klar, dass Ender, der junge Retter der Menschheit am Ende mit den Aliens kommuniziert und die auch noch rettet. Zwei Gedanken haben mir gefallen: Da werden junge Gamer eingesetzt, um die Raumschiffe zu steuern, einfach weil die bessere Reaktions- und Intuitionsfähigkeiten haben. Und es wird der Einsatz eben dieser Jungs und Mädels hinterfragt und was der Kriegseinsatz für Folgen auf ihre Entwicklung hat. Aber das sind nur Überlegungen am Rand, im Wesentlichen geht es um die Führungsfähigkeiten, den Umgang mit Feinden und das Verhalten in Stresssituationen. Und natürlich hübsche Animationen. Netter Film fürs Kino oder den großen Plasma, aber keiner zum groß denken.

[xrr rating=4/7]

Filmkritik: Transsiberian (2008)

“With lies, you may go ahead in the world, but you may never go back.”

Wir müssen reden. Über einen Film, dessen Marketing komplett daneben ging und die falsche Zielgruppe ansprach. Als ich den Trailer vor ein paar Wochen sah, da dachte ich noch pft! – watt ein doofer film aber auch, den schau ich mir ganz sicher nicht an.

Aber als mich dann gestern die Lieblingsmitbewohnerin überredete, dann ging ich eben mit. Und ich muss sagen, Transsiberian ist großartig. Obwohl Woody Harrelson eine der undankbarsten Rollen ever spielt: Einen drolligen gläubigen US-Amerikaner, der bis zuletzt nicht die Story kapiert. Und Ben Kingsley spielt einen abgebrühten Russen, wie ihn nur Ben Kingsley spielen kann. Und eigentlich sind es die Frauen, die diesen Film voran treiben, die Story immer wieder umdrehen und den Zuschauer verblüfft und entnervt im Kinosessel zurück lassen.

Übrigens geht es auch ein bisschen ums Fotografieren. Aber nur ein bisschen. Die Hauptrolle spielt eine Eisenbahn und die Story ist eine belanglose Drogengeschichte mit Happy End. Gewürzt mit großartigen sibirischen Außenaufnahmen und alten Omas.

Schaut ihn Euch selber an, es lohnt sich!