ungetanzt

“künstler sind nicht überflüssig,
weil sie was zu sagen haben…”
{funny van dannen}
berlin in concert #2

es war samstag und ein netter abend bahnte sich an. eine interessante location hatte geburtstag und es versprach lustig zu werden… schon draußen standen sie, theaterwissenschaftler, angesagte menschen aus der künstler-community berlins und lächelten! machten gute miene zum langweiligen spiel. brechend voll war der laden, vor der bühne standen tische und stühle, während verschiedene bands und acts sich einen abklampften. stimmung kam nicht auf, wie auch? der pixelroiber und sein freund schauten sich das triste schauspiel eine zeitlang an und verschwanden dann ungesehen.

was bleibt? theaterwissenschaftlerINNINEN sehen schon echt schnieke aus, nichts dagegegen zu sagen. scheinen aber dann doch etwas dröge… schade eigentlich.

angeschaut pt.2

zwei filme, zwei geschichten. zwei völlig unterschiedliche ansätze, gewalt darzustellen. und doch merkt der geneigte zuschauer schnell, dass die filme garnicht so unterschiedlich sind. in fernando meirelles’ meisterwerk city of god gehts um jugendbanden in brasilianischen slums und deren entwicklung. gezeigt wird die gewalt, das leben und die verhältnisse in armen trabantenstädten. in teilweise drastischen bildern erzählt Meirelles die geschichte eines jungen, der so garnicht dazugehören will, sich dem ganzen aber nicht entziehen kann.
altmeister tony scotts domino ist die halbwegs wahre geschichte eines rebellischen oberschichten-girlies, die kopfgeldjägerin wird und an der seite des großartigen mickey rourke eine verworrene roiber-story erlebt. der film glänzt mit starbesetzung und einem üppigen budget. und doch wurde er von der kritik zerfetzt und scheiterte grandios an der kinokasse. zu recht.

beide filme benutzen dieselbe wilde schnitttechnik, die farbfilter, rückblenden und verschachteln den plot, wie wir es leider schon viel zu oft gesehen haben. filme wie natural born killers, pulp fiction, trainspotting, lola rennt oder auch snatch etablierten oder perfektionierten diesen stil, doch irgendwann wird auch das langweilig. der zuschauer lässt sich eben nicht ewig reizen.

doch warum war nun city of god der kommerziell erfolgreichere und auch bessere film? weil er authentischer erzählt? weil er das ganze ausmaß der gewaltspirale aufdröselt und gewalt im allgemeinen kritischer darstellt? ohne groß psychologisch zu werden, ist das greifen zur waffe immer auch eine letzte alternative, wenn sonst keine lösungsvorschläge mehr greifen. die probleme eines kopfgeldjägers dagegen wirken ein wenig weltfremd und hölzern und sind eher weniger nachvollziehbar.[…]

[auszug eines vortrags in der soldinWG im rahmen der veranstaltungsreihe ‘zwei filme – meine meinung. kritische auseinandersetzung mit soziokulturellen hintergründen am beispiel des mediums film’]

hamburg rockt?

wenn man in der größten stadt der republik wohnt, bekommt man öfters mal besuch. diesmal waren es westdeutsche, genauer: hamburger. eh, zeig uns doch mal die stadt, wie man weggeht und so. den tip gekauft, reingeschaut und ab nach mitte. man will ja zeigen, was so geht. und was machen unsere hamburger? freuen sich wie atze über die preise und fühlen sich wie auf dem polentrip. na toll. lachen über die clubs und über die musike die da läuft. dabei sind sie schon gegen zwei ins hotel abgezischt. der unerschrockene pixelroiber ist natürlich wieder länger geblieben. und siehe da, es wurde noch richtig spannend. aber das nur am rande, glaubt ihm ja wieder keiner. IMG_8966am nächsten tag will er es ihnen heimzahlen und macht das volle touri-programm. treffen am hauptbahnhof und dann nichts wie ab in die menge. zu allem unglück ist noch planet pro berlin. eine art loveparade, nur kleiner(?) und niedlicher. egal, danach ins holocaust-mahnmal, die übliche betroffenheit und ein paar bilder. IMG_8932und jetzt nüscht wie ins sonycenter. die neue reflex ist auch echt schick. einen dunkin donuts kaffee und dann noch auf der wiese über die unterschiede berlin-hamburg geredet. kann es denn wirklich sein, dass die da die bessere musike haben? bessere labels, indie-bands und clubkultur? immerhin schmeckt die currywurst ähnlich, das mussten selbst die hamburger zugeben. und ganz am ende gabs auch noch die anti-israel-demo am potsdamer platz. IMG_8947doch dafür fehlte dann doch die zeit, die beiden wollten ja unbedingt zum peter doherty lookalike contest in hamburg. super. da schaut man schon neidisch auf die elbmetropole.