Stiftung Pixeltest. Heute: billigster eBook-Reader der Welt

ODYS Media Book Scout
ODYS Media Book Scout, Quelle: odys.de

Der Kollege war für ein paar Tage Gast, ist nun aber wieder zurück zum Händler. Warum? Das Display ist einfach zu klein. Nur 5 Zoll (800 x 480 pixel) ist kaum größer als ein Smartphone. Und für 64,- € gibts auch kein schickes elektronisches Papier, sondern nur schnödes LCD. Ansonsten reagiert das Gerät schnell und tut was es soll, das Blättern geht schnell von der Hand und steht man nicht grad im hellsten Sonnenschein, ist das Display auch gut lesbar. Unten drunter läuft ein angepasstes Android, Apps lassen sich jedoch nicht installieren, nur Bücher lesen, Fotos und Filme gucken.

Ich probiers jetzt mal mit einem 7 Zoll-Gerät, der Bericht folgt dann in ein paar Tagen.

spieletipp für android: curaca lite

das erste spiel für den androiden, das wirklich spass macht und spannend ist und nicht mit werbung spammt und auch nicht zwingt, nachts aufzustehen und überhaupt nicht nervt, ist curaca (market link). so ein bisschen im stil von civilization oder risiko oder battle isle, rundenbasiert und hexagonal. wer dran ist, bekommt eine mail und hat dann 9 stunden zeit für seinen zug. damit es nicht langweilig wird, kann man natürlich mehrere spiele parallel spielen.

Screenshot Curaca Lite

ausprobieren, macht nicht unbedingt süchtig, ist aber eine gelungene abwechslung.

produkte aus der retro-zukunft (1994)

Flyer Motorola Express Exchange (1994)
Faltflyer Motorola Express Exchange (1994)

Eine tolle Innovation. Die Übertragung sämtlicher Daten eines aktuellen Smartphones dauert vermutlich länger als 15 Minuten. Nur kann man es selber machen und braucht keinen autorisierten Fachhändler. Schön auch der “eher unwahrscheinliche Fall, daß Ihr Telefon während der Garantiezeit eine Reparatur benötigt…” – früher war alles ein bisschen besser. Und größer.

Hier schreibt der Kulturpessimist noch selbst (#16) – Die Diktatur der App

_erweiterter_ Internet Explorer

wir installieren uns zu tode – neil postman muss man nicht lesen, aber weiterdenken. vor fünfundzwanzig jahren kritisierte er das fernsehen und die auswirkungen auf die gesellschaft. heute wird weniger fernsehen gekuckt, aber sind die leute dadurch kritischer geworden, weil sie mehr internet konsumieren? das internet mache ja gerade wieder revolution in spanien, sagt man. kann man so sehen. man kann aber viel zeitplömpelei auf facebook und konsorten beobachten. nix da mit gesellschaftskritik also? ein weites feld, um das es hier aber gar nicht gehen soll. sondern um ein weiteres zeitfresserchen, dass es so erst seit ein paar jahren gibt. aber fangen wir ganz vorn an.

früher, als die handys noch groß wie häuser waren und der einzige mobilfunkprovider die deutsche post war (sic!), da hatten die leute noch zeit für ihre autos. da wurde getunt und gepimpt, dass es nur so krachte. eine ganze subkultur ist da entstanden. mit aberwitzig großen subwoofern im kofferaum und so zeugs. im auge des besitzers wurde das handelsübliche auto erweitert und so einzigartig. im auge des außenstehenden wurde es nur unnütz teuerer und hässlicher. es sei angemerkt, dass der autor dieser zeilen nie ein eigenes auto besaß.

jahre später gab es das internet. und irgendwann google. google war einfach da und hat funktioniert. dann kam der firefox. der war erstens schneller und ließ sich erweitern durch addons. geil. mit jeder noch so undenkbaren eigenschaft konnte man ihn ausrüsten. mit den jahren kamen immer mehr addons dazu und es gab seiten, die sich nur damit beschäftigten. andere programme machten es nach, aber so einfach und komfortabel wie in firefox und thunderbird addons zu installieren und zu deinstallieren ist es in den wenigsten.

nur – das suchen nach den immer besseren addons nahm auch eine menge zeit in anspruch, zeit, die man besser in die eigentliche aufgabe, dem browsen, investieren hätte können.

und dann kam apple mit seinen ipods und den iphones. mächtige handgeräte mit noch mehr funktionen und einem ganzen app store. fantastrilliarden von apps – kostenlose und -pflichtige – warten nur auf ihre installation. viele sind sinnlos, einige brauchbar, manche beschäftigen sich mit sich selbst, wieder andere verwalten andere apps oder s geht nur um eine bessere oberfläche. egal, welches problem du hast, es gibt für alles eine app. sagt die werbung.

google zog mit seinen androiden nach und erschuf auch dort ein mächtiges universum – den app market. das angebot ähnlich wie bei apple. das schöne dabei: es ist dezentral, jeder programmierer kann sich einbringen und eigene apps erstellen und anbieten und geld damit verdienen. eine armee von entwicklern kümmert sich und verbessert und resgiert auf kundenwünsche und der markt blüht und gedeiht und alle sind zufrieden.

das problem dabei ist nicht monetärer art – viele apps kosten nichts oder nur wenige und es gibt meist kostenlose trials – nein, es ist eher ein zeitproblem. für jedes problem und jede anforderung gibt es zuhauf alternativen und es braucht einige zeit, um das jeweilige geschäftsmodell, die technik und die nachteile zu verstehen. viele apps schaffen auch erst ihre nachfrage. da gibt es dieses dings, was ein gespieltes lied erkennt – brauche ich das? da gibt es hunderte von apps, die den pc bedienen können. undsoweiter. sehr unübrsichtlich und ständig das gefühl, genau die nächste app zu verpassen – furchtbar.

dabei geht der blick aufs ganze verloren und sehr viel zeit. muss das sein?