populärkultur

  • mehr hörtipps und podcasts

    • Deutschlandfunk Nova: Selbstgemachte Staaten: Kathrin Passig über Demokratie in Online-Communities – [klick, mp3]
    • Durch die Gegend mit … Heinz Strunk [Klick, mp3]
    • Operation Mindfuck – Robert Anton Wilson zwischen Erleuchtung und Verschwörung (klick, mp3)
    • außerdem regelmäßig gehört:
      1. Fest & Flauschig (feed außerhalb von spotify, RSS)
      2. Sprechfunk mit Jürgen Kuttner (Archiv, über 20 Jahre alt) – Link, RSS
      3. Gute Arbeit Impro (klick, RSS)
      4. Hörsaal – Deutschlandfunk Nova (klick, RSS)
  • verschont mich mit eurem glauben

    sie feiern sich jetzt selbst dieses jahr. 500 jahre reformation, 500 jahre frieden und nächstenliebe (hahaha!) im namen allahs luthers jesus’. ach gottchen. derweil bomben sich die gottestaatler durch europa im namen ihres gottes. in amerika glauben sie an eine junge (und wahlweise flache) erde, mancherorts wird noch ausgepeitscht. und wenn mal jemand zu versöhnen sucht, ist es auch wieder nicht recht. meiner meinung nach kann jeder glauben, was er will und heiraten, wen er will. aber bitte verschont mich damit. religion sollte privatsache bleiben. auch sollte der staat aufhören, die kirchen zu subventionieren (neben kirchensteuer). und bitte kommt mir jetzt nicht mit dem pösen islam. es liegt an den fanatikern und nicht an der religion. und fanatiker gibt es überall zu viele.

    (update von dem hier, Januar 2010)


    B O N U S T R A C K:

    vor jahren (August 2008) haben sie plasteluthers in wittenberg aufgestellt (Konzeptkünstlers Ottmar Hörl wars) und sie dann für 250,- € pro stück vertickt:

  • ministerpräsidenten / staatschefs mit *geburtsdatum, sortiert (auswahl)

    trump *1946 (( Ich möchte daraus ein kleines Datenexperiment machen, da ich denke, ein Teil der gegenwärtigen Krise im politischen Diskurs ist auch ein Generationskonflikt: Wer in den Fünfzigern/Sechzigern aufgewachsen ist, der hat wesentlich die Logik des Kalten Kriegs verinnerlicht und agiert womöglich innerhalb dieser Denkmuster. Spätere Generationen zeigen sich unter Umständen offener gegenüber Neuem im Allgemeinen. Ist natürlich eine steile These, aber vielleicht bekommen wir was brauchbares zusammen. Mehr dazu demnächst. ))
    gerdschikow *1946
    putin *1952
    merkel *1954
    gentiloni *1954
    rajoy *1955
    may *1956
    löfven *1957
    solberg *1961
    sipilä *1961
    orbán *1963
    szydlo *1963
    leuthard *1963
    rasmussen *1964
    kern *1966
    plenkovi? *1970
    vucic *1970
    sobotka *1971
    tsipras *1974
    macron *1977
    grindeanu *1973
    varadkar *1979

  • #afd schafft sich ab

    das ist so unfassbar tragisch, das muss ohne kommentar bleiben.

  • Ein Kinderarzt im Interview übers Impfen

    “Die Leute haben den Respekt vor den Krankheiten verloren, weil sie so selten auftreten. Haben Sie mal ein Kind gesehen, das mit Neurodermitis Windpocken bekommen hat? Sie können sich nicht vorstellen, wie so eine Haut aussieht. Das Kind wird nicht daran sterben, aber ich verlange Respekt davor, wie sehr es darunter leidet. Am Ende bleibt eine Frage: Traue ich der Ständigen Impfkommission STIKO, die Impfungen empfiehlt – oder nicht. Mangelndes Vertrauen und Desinformationen verunsichern die Eltern.”

    Das komplette Interview hier, das Blog des Arztes hier.

  • spionagehinterziehung

    vor sieben jahren war das bereits thema, der deutsche staat kauft auf ominösem wege schweizer CDs mit informationen zu steuerhinterziehung (wir berichteten). in den folgenden jahren folgten weitere CDs, es kam zu einigen anzeigen und selbstanzeigen. daraufhin hat wohl der schweizer geheimdienst NDB einen agenten nach deutschland geschickt, der die steuerfahnder ausspioniert hat. mit dessen informationen konnten hasftbefehle gegen die steuerbeamten gestellt werden. der spion wurde inzwischen festgenommen und hat sich sowohl in deutschland als auch in deutschland straffällig gemacht. hier mehr.

  • alles wie immer anders #1

    Schlecht gelaunt löffelte und kaute Frau Brettschneider an ihrem Müsli, starrte dabei auf ihren Bildschirm, legte den Löffel in die Schale und schob ihre Maus herum, klickte hier und da, löffelte wieder, kaute. Es war ein verregnter Tag im frühen November, den ganzen Vormittag schon hatte sie schlechte Laune. Das Müsli war zu bitter, der Joghurt nicht mehr ganz frisch und die verschrumpelten Apfelstückchen machten alles nur noch schlimmer. Wieder Mausbewegungen, Klicken. Ihr gegenüber saß Herr Müller, wie jeden Tag ärgerte er sich über ihre Essgeräusche. Er hasste das, konnte sich nicht konzentrieren, ihr schmatzendes Kauen machte ihn aggresiv. Er starrte auf seine Tabellen, es verschwamm alles vor seinen Augen, an Arbeiten war gerade nicht zu denken. In diesen Situationen malte er sich aus, wie er über den Schreibtisch springt und sie in einem Anflug roher Gewalt zum Schweigen bringt. Es würde ganz schnell gehen, vielleicht mit der Schere, die auf seinem Schreibtisch liegt. Eine einzige Bewegung und ratsch. Dann Schreie, Blut, hereinstürzende Kollegen, das ganze Programm. Aber vielleicht hätte er dann seine Ruhe. Unmerklich schüttelte er sich, verwarf den Gedanken und versuchte sich erneut zu konzentrieren. Schmatzen, Klicken. Löffel trifft Schale. Seufzen, Ausatmen. Frau Brettschneider schob sich mit ihrem rollenden Bürostuhl geräuschvoll vom Schreibtisch weg, stand auf und brachte die Schale mitsamt Löffel in die Küche. Kurze Ruhe, Ausatmen. In der Küche stand Meyer beim Kaffeeautomaten, wartete auf seinen Nachschub an Koffein, man grüßte sich. Er hatte wieder diesen Blick und neue Widrigkeiten aus seinen Projekten mitzuteilen, sie ahnte es, es war immer das Gleiche. Er hob an, wollte sie in ein Gespräch verwickeln, ihr vielleicht neue Aufgaben zuschieben, die er eigentlich schon letzte Woche hätte gelöst haben sollen. Sie hatte einen guten Draht zum Chef. Das nutzte er regelmäßig aus. Stumm lud sie ihre Schale in den Spüler, vermied Blickkontakt und glaubte sich bereits aus der Küche, als er anhob und vorschlug, das neue Projekt Herrn Müller verantworten zu lassen. Nun konnte sie nicht anders, hielt in ihren Bewegungen inne und sah ihn fragend an. Alle waren davon ausgegangen, das neue Projekt würde er, Meyer, sich an Land ziehen und dann die Aufgaben verteilen. Aber die Verantwortung abzugeben, das passte nun gar nicht zu Meyer. Frau Brettschneider fielen nun vor Schreck auch keine Gegenargumente ein, so verwirrt war sie, stimmte zu, das dem Chef vorzuschlagen und kehrte grübelnd zu ihrem Platz zurück.

  • Filmkritik: The End of the Tour (2015)

    zwei schriftsteller treffen sich, touren und reden zusammen. gucken fernsehen, trinken, haben spaß und hassen sich. basiert auf einer wahren geschichte. lipsky sollte damals den gerade berühmt gewordenen wallace interviewen. der film basiert auf den aufzeichnungen (( David Lipsky: Although of Course You End Up Becoming Yourself (2010))). was am anfang hölzern wirkt, soll wohl die unsicherheiten beider protagonisten darstellen, die dialoge werden tiefer, aber an die romane reichen sie nicht heran. es ist ein tanz, den sie aufführen, eine theatervorstellung. sie spielen wie sie sich spielen. ihre gespräche mäandern sich durch die biographie, die unbedingt nachzulesen gilt, um drogen, den ruhm. das krankheitsbild depression wird nur angerissen und nie greifbar. auch wenn die schauspieler ambitioniert ihre rolle spielen, es bleiben rollen, man hätte so viel mehr machen können aus diesem film, seitenhiebe auf die figuren, szenen aus den romanen, aber nein. es bleibt ein an der oberfläche kratzender road movie durch den mittelwesten.