ein nebel liegt abends über der stadt, es ist november, nicht kalt, aber ungemütlich. es wird früh dunkel, der park dient vielen als durchgang zwischen pankow und niederschhönhausen, um diese jahreszeit wird nicht flaniert, es wird nach hause gegangen. niemand sitzt auf der bank, niemand will das.
friedrichshain im november 2019: aus der hipster-kaufhalle an der warschauer kommen die metalheads in ihren kutten und werden heute abend spaß haben. die m10 hat ersatzverkehr, die busse sind überheizt und voll, aus der sbahn strömen mehr partyhungrige, sie alle haben ein ziel: den samstag abend zu dem ihren machen.
in der koloniestraße, ecke kühnemannstraße in berlin gesundbrunnen gibt es ein hotel. das war früher mal ein wohnhaus und jetzt kommen schulklassen und touristen. darüber müssen wir uns aufregen, denn in wohnhäusern, die nun hotels sind, kann keiner mehr wohnen.
schaut man sich die bewertungen an, so hat man viel amüsemang. denn oft sind die gäste vom fluglärm genervt – was ziemlich witzig ist, es kommen vermutlich viele mit dem flugzeug angereist.


throwback in september 2016: wir sind in mitte verabredet weil wir da was vorhaben. den maskenladen gibts schon ewig, über die oranienburger gibts ein schönes buch. die gegend nervt wegen touristen und schickimicki. das altersheim gegenüber den hackeschen höfen wurde weggentrifiziert, nachdem es in den 90ern selbst gentrifiziert hat. und die freimaurerloge wurde abgerissen. die synagoge glänzt in der abendsonne, grillgeruch aus dem monbijoupark und im aufsturz gibts viel bier. im zosch in der tucholskystraße sitzen die spanier und der burger wird kalt. gegenüber hat sarah wiener eine bäckerei. der späti ist noch auf, die straßenbahn rattert und ab und zu sieht man noch frauen. das tacheles ist abgerissen, eine gruppe angetrunkener aus der provinz torkelt vorbei. es nieselt leicht und in dem indischen restaurant werden die letzten tische geräumt.
The film grain isn’t any filter it’s from water drops in the air.

Der Wikipedia-Artikel "Hanswurst" beschreibt die typischenn berliner Szene-Nachbarn: "Sein Kostüm bestand aus einer roten, offenen Jacke mit bauschigen Ärmeln, blauem Brustfleck und mitten darauf zwischen den roten, grün eingefassten Hosenträgern ein grünes Herz. Er trug eine weite gelbe Hose, die nur bis zu den Knöcheln reichte, dazu niedrige derbe Schuhe aus Leder und einen breiten Ledergurt mit großer Schließe aus Metall, auf dem Kopf den grünen Spitzhut und am Gürtel ein hölzernes Schwert."
Wir fahren von Kreuzberg nach Neukölln mit dem Fahrrad. Durch die Hasenheide, vorbei am Sommerbad Neukölln und dem Tempelhofer Feld. Es ist der 21. Juni, es ist sehr lange hell, viele sind unterwegs. Das Kopfsteinpflaster nervt mit dem Fahrrad. An der Ecke liegt ein umgefallenes Mofa, hier war sicher mal eine Eckkneipe, auf den Wänden großflächige Graffitis.
Schöner Kurzfilm von 2007 mit Britta Horn und von Hans-Jürgen Hannemann, gedreht auf Kodak K40. Tolle Ansichten von Berlin.
throwback in april 2016: in einem hof eines berliner bürogebäudes in mitte passieren merkwürdige dinge. das architektonisch höchst bedenkliche gesamtkonzept aus oval, trapez und dreieck wird gestört durch zwei rechteckige löcher. absperrband verhindert unfälle.
eine frau entfernt sich zügig von der szenerie. ist sie soeben dem loch entstiegen? hat sie sich von der korrekten ausführung des bauvorhaben überzeugt? hat sie gar ihren kollegen in die grube gestoßen?
links oben im bild eine weitere grube, nah am haus. vielleicht auch einbrecher, die sich in büroräume graben wollten? oder in eine bank, aber sie haben die pläne falschrum gehalten und sind hier im hof rausgekommen?
alles sehr mysteriös und wir werden nie die wahrheit erfahren.

Die Geologische Wand im Botanischen Volkspark Pankow stand mal im Humboldthain und ist auch heute noch gültig. Eine digitale Version gibt es hier.