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Als ich ein FDJler war (Hörbuch)

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der brauseboy Nils Heinrich stammt aus sangerhausen, sachsen-anhalt und verarbeitet in diesem programm seine kindheit und jugend in der DDR. das ist lustig, vor allem weil die aufnahme von einem auftritt in sangerhausen stammt, heimspiel sozusagen. seine beobachtungen absurden alltags bringt er stimmig unter, da lacht der ehemalige zoni und der wessi schmunzelt.

allerdings hätte man bissigeren humor erwarten können, noch viel mehr selbstkritik und bitteren witz, so wirkt das ein bisschen weichgespült.

[xrr rating=7/10]

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Gefühlte Nähe: Roman in 23 Paarungen (Hörbuch)

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eine grandiose idee: das (liebes-) leben einer frau aus sicht ihrer liebhaber, verehrer, bekanntschaften und männer. trocken vorgetragen vom autor selbst.

streckenweise langatmig, sind die einzelnen geschichten doch geschickt miteinander verwoben. dabei wirkt es seltsam konstruiert. und die reduktion der frau auf ihre männergeschichten ist zwar nötig für das konzept, aber auch ein wenig eintönig.

[youtube hC5dhNmdz5E]

[xrr rating=6/10]

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Sex – von Spass war nie die Rede (Hörbuch)

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zwei CDs voll mit geschichten über allzu zwischenmenschliches. über verunglimpfte erste male, hohe ansprüche und die ganz großen gefühle. oft direkt, manchmal dreckig, aber immer hörenswert. von teilweise bekannten stimmen.

und interessant, wie unterschiedlich man sich dem thema annäherte. köstlich, wie heiko wernung günter grass beschuldigt, ihm seine annäherungsversuche ans andere geschlecht vergämt zu haben. wie nils heinrich ungewöhnliche orte sucht und in der küche landet, wie jess jochimsen sich eine nena baut, usw. usf.

kann man gut zwischendurch hören, tut nicht weh und kann auch verschenkt werden.

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Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge (Hörbuch)

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das gleich vorneweg: ich bin ziemlich enttäuscht, da ich seine kurze Geschichte von fast allem für großartig und immer wieder lesbar halte, habe es auch schon mehrmals verschenkt und empfehle es jedem.

hier hat er sich an die kleinen alltagsdinge heran gewagt. durchkämmt sein wohnhaus, ein altes pfarrhaus in england und präsentiert uns seine recherche-ergebnisse. strukturiert in die verschiedenen zimmer. ein kluger ansatz, doch in der ausführung eben keine allumfassende abhandlung über alles alltägliche, nur ein oberflächlicher querschnitt, oft englisch, meist westeuropäisch. und fokussiert auf englische und nordamerikanische geschichte der letzten dreihundert jahre, offenbar sein lieblingsthema. da beschreibt er ellenlang weltausstellungen und kleidermode, gesellschaftliches und technisches fließen ineinander und malen ein halbwegs plausibles bild, aber es bleibt ein ausschnitt.

ich mag seinen erzählstil, wie er zusammenhänge, auch die komplexesten einfach und anschaulich darstellt, es bleibt immer unterhaltsam, wird nicht langatmig. aber trotzdem bin ich enttäuscht und hatte mehr erwartet.

[xrr rating=6/10]

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Letzte Helden: Reportagen

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wunderbare und ehrliche reportagen aus deutschland und anderswo. scherzer arbeitet in der eisenacher tafel mit und gibt essen an bedürftige aus, redet mit einigen und schreibt ihre geschichten auf. versucht nach tschernobyl zu reisen. und versucht helden der arbeit zu finden, also menschen, die in der ddr ausgezeichnet wurden für besonderen arbeitseinsatz. nicht ganz einfach, einige findet er, einige plaudern, viele nicht.

dazwischen immer wieder biografien von menschen, zeugnisse des scheiterns, des fremdseins. sehr oft arbeitslosigkeit, maßnahmen und verzweiflung, resignation. kein sehr aufbauendes buch, aber ein wichtiges. weil es um die menschen geht und ihre geschichten, nicht um geschichte.

scherzer schreibt sehr gute, handwerkliche reportagen, ein bisschen zu viel von sich selbst, aber das gehört auch eben irgendwie dazu.

[xrr rating=5/7]