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Hund, Wolf, Schakal

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der autor – eine feste größe im berliner kulturleben – liefert mit seinem ersten roman eine solide und faszinierende geschichte über migration, integration und das leben jenseits der deutschen mehrheitsgesellschaft. zwei junge brüder ziehen mit ihrem vater von teheran nach berlin, wir begleiten sie und sehen sie heranwachsen. es ist nicht einfach und oft auch nicht legal, ein ewiger kampf der behauptung und des hinfallens und wieder aufstehens.
„Er lief in Richtung Sonnenallee. Die Straße, die am meisten Teheran war. Weil nichts funktionierte und trotzdem alles überlebte. Keiner, kein Einziger auf dieser Straße hatte eine gute Idee. Das musste man sich genau so vorstellen. Nicht eine einzige Idee war gut. Aber jede gut genug. Und das war der Witz, die Pointe, vielleicht sogar die Überlegenheit dieser Straße. Mitten in Europa hatten sie sich angesiedelt. Ohne eine Idee. Ohne Geld. Ohne Sprache. Ohne Wissen. Ohne Verbindungen oder Freunde. Sie hatten nicht mal Lust und schon gar keine Vision. Sie waren genauso fehl am Platz wie der american dream in ihren Heimatländern, und genauso aufdringlich. Das reichte.“
wunderbare plakative sätze und sprachbilder, zusammen mit einer runden story und vielen beobachtungen. unbedingt lesen.

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Kinderhaben

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auf wenigen seiten schafft die autorin einen wichtigen debattenbeitrag und bringt mich zum nachdenken. was es für eine frau heißt, kinder zu bekommen und sie groß zu ziehen. es geht nicht um die kinder oder die erziehung, sondern um die mutterschaft in der gesellschaft, in der paarbeziehung, im gehirn der frau. während sich väter abgrenzen können, sei es physisch oder im kopf, hört mutter sein nie auf, ständig wird organisiert und geplant, vollzeit. dazu der druck von außen. es ist ein unsichtbarer kampf, der nicht gewürdigt wird. dazu der ökonomische druck und der vergleich mit der (westdeutschen) vergangenheit – mann arbeitet, frau ist zuhause – heute arbeitet frau und macht carearbeit zusätzlich. ich empfehle jedem, nicht nur eltern, dieses bändchen zu lesen. weil es vieles sichtbar macht und ein problembewußtsein schafft, zumindest mich nachdenklich zurück lässt.

000183 – 01/23

spaziergang nach silvester durch bürgerpark und friedhof. inzwischen sind da die gräser abgemäht.

Film: ILFORD Pan F Plus 50
Kamera: Leica IIc Elmar 5cm 3.5
Zeit: 2023/01
Entwicklung: Kodak HC-110 1+79 (F) 9,5min
Scan: Epson Perfection V330 Photo

000178 – 11/22

das ist ein bisschen peinlich. den kleinbildfilm mit adaptern in den mittelformat-klappfalter. klappe zu und filmfenster mit malerkrepp lichtdicht gemacht (hat ja schließlich kein rückpapier so ein KB-film).

Film: Agfapan APX 100
Kamera: Adox Golf 63
Zeit: 2022/11
Entwicklung: Kodak HC-110 1+47 (E) 10min
Scan: Epson Perfection V330 Photo


wußtest ihr, dass selbst mehrere lagen malerkrepp nicht lichtdicht sind (die löcher auf den bildern ist massiver lichteinfall durch das filmfenster hinten)? naja, immerhin habe ich die belichtung oft getroffen. das weiterdrehen üben wir noch, ist doch stark mehrfach belichtet.

#b2503

gemeinsame demo am samstag von verdi, EVG, berliner mieterverein und weiteren. schreckliches wetter und viel zu wenig teilnehmer. geht allen noch viel zu gut.

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Es ist immer so schön mit dir (Hörbuch)

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zur entstehungsgesschichte des buchs gibts einen podcast mit strunk, Olli Schulz, Bjarne Mädel, Charly Hübner, Lina Beckmann und anderen. studio-bummens.de/produktionen/podcast/heinz-strunk-und-der-blauwal das buch selbst ist eine tragische geschichte über toxische beziehungen. ein tüp flüchtet aus seiner ehe in eine affäre mit einer frau, die ihre eigenen probleme hat. alle sind ziemlich kaputt und machen sich das leben zur hölle. menschenhass konkretisiert sich zu frauenhass und selbsthass. sicherlich sind die protagonisten keine vorbilder und das hörbuch zieht einen runter. wer liebe und leichtigkeit sucht, sollte weiter suchen, hier ist nur depression und frust. aber gerade da suhlt sich strunk und drückt einem noch eine rein, hier möchte man alle anschreien. keine schöne kost, aber da müssen wir durch.

000187 – 10/22

das neue einkaufszentrum THE PLAYCE am potsdamer platz ist schon offen, es wird aber noch gebaut. ein besuch in der kulturfabrik moabit bei den brauseboys. die lichteinfälle (light leaks) kommen von einem fehlerhaften objektiv. ich mag, wie die lichter ausbrennen beim cinestill, irgendwie speziell.

Film: Cinestill 800T
Kamera: Canon EOS 33v / EOS 100
Zeit: 2022/10
Entwicklung: Safelight Berlin
Scan: Safelight Berlin

000186 – 10/22

dieser film lag zu lange belichtet im kühlschrank und chemisch scheint da was passiert zu sein. jedenfalls noch bilder vom THF (mehr: 1,2,3,4), ein ausflug nach spandau und der blick aus dem fenster.

Film: ILFORD Pan F Plus 50
Kamera: Nikon FA
Zeit: 2022/10
Entwicklung: Kodak HC-110 1+79 (F) 9,5min
Scan: Epson Perfection V330 Photo