Erscheinungsjahr: 2004

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Olaf G.

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eine gezeichnete liebeserklärung an Olaf Gulbransson (1873-1958), einem norwegischen maler, grafiker und karikaturist, der vor allem für die deutsche zeitung simplicissimus arbeitete und in der nähe von münchen lebte. 100 Jahre nachdem Gulbransson nach deutschland kam, besuchen Fiske und Kverneland seine stationen, von münchen nach tegernsee und berichten über diese reise in comic-form. es wird viel bier und calvados getrunken und vor allem schwein gegessen, sie stoßen dabei an ihre grenzen, das ist sehr witzig. vor allem aber erzählen sie das leben und werk des großen künstlers. teilweise mit originalgrafiken und karikaturen Gulbranssons und seiner freunde. dieser bruch mit den verschiedenen stilen (es werden auch foros der reise nachgemalt) macht den band sehr eindrucksvoll und liebenswert. ein kleiner schatz.

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Nachtzug nach Lissabon

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erwartet hatte ich sowas wie Grand Tour von Steffen Kopetzky, bekommen habe ich fast 500 seiten rührseliges über einen schweizer lehrer, der es noch mal wissen will. ich bin kein literaturwissenschaftler, aber diese art zu schreiben war anfang der 00er Jahre sehr angesagt. es passiert nicht viel, aber das ist dann gut beschrieben. zu viel bern, zu wenig lissabon. viel portugiesische geschichte, das ist gut. zu wenig nachtzug. zu viel bern.

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Bro

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DSC_0502 Alles im Ljod! In jenem mysteriösen Augenblick, als am 30. Juni 1908 in Sibirien etwas niederging, wurde der Protagonist geboren. Es folgten Jahre der Verbitterung und Suche, bis er zum Einschlagskrater kam und seine Bestimmung fand, einen mächtigen Eisbrocken. Damit kann man die Kinder des Lichts abklopfen. Mitten im sowjetischen Rußland sucht er mit seinen Schwestern und Brüdern nach Gleichgesinnten, es ist nicht einfach, man altert zu schnell. Dabei trifft er auch reale Ereignisse und Persönlichkeiten. Man ahnt es: Stalin und Hitler waren keine Kinder des Lichts. Merkwürdiges Buch, ich bin ständig geschwankt zwischen wegschleudern und weiterlesen. Man kann nicht aufhören. Es gibt weitere Teile, die noch abgefahrener sein sollen. Erinnert an Makanin, Pelewin und Bulgakov.

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2666

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789798 Drei Monate lang habe ich dieses Buch gelesen. Über 1100 dünne Seiten, hunderte Charaktere, fünf Teile, die lose miteinander in Verbindung stehen. So ein bisschen Gefühl wie bei Infinite Jest, nur nicht ganz so tief. Es geht um Literatur. Am Anfang suchen vier europäische Kritiker einen deutschen Schriftsteller namens Benno von Archimboldi. Neben dieser Suche, die sie auch nach Mexiko führt, entwickelt sich eine verworrene Liebesgeschichte. Dann folgt der Teil mit den Frauenmorden in der fiktiven mexikanischen Stadt Santa Teresa, eine reale Frauenmordserie diente als Vorlage. Und am Ende erfahren wir die Lebensgeschichte von Benno von Archimboldi, seiner Familie und seiner Gedanken. Dazwischen immer wieder Ausflüge in die Leben ganz anderer Menschen, in die Literaturgeschichte, man kann gar nicht alles aufzählen. Also selber lesen und Zeit nehmen dafür. Es lohnt sich, auch wenn die Story etwas fad klingt, die Sprache ist lebendig und es macht Spaß, vor allem in der deutschen Übersetzung von Christian Hansen.

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Das Sintflutprinzip. Ein Mathematik-Roman

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Dueck schreibt über Optimierungsprobleme in der Praxis. Erläutert die theoretische Mathematik dahinter, erklärt die gefundenen Algorithmen und Lösungen und verpackt Problemansatz und Lösung in das Märchen von der großen Flut. Kann man weit hergeholt nennen, veranschaulicht die relativ schwierige Thematik aber sehr schön. Mit vielen Bespielen aus seinem Arbeitsalltag bei IBM. Teilweise schon etwas veraltet, die Wissenschaft ist sicher schon ein Stückchen weiter, aber die Grundlagen werden sich kaum geändert haben. [xrr rating=6/7]

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Öffne die Tür – Open the Door (Hörspiel)

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knapp 80 minuten grusel. ich habe es am hellichten tag in der s-bahn gehört und mir lief es kalt den rücken herunter. ein junger mann zieht in eine neue wohnung in einem ansonsten unbewohnten mehrfamilienhaus, zieht abends mit einem kollegen durch die kneipen und nähert sich der kellnerin. doch als die tür zum hausflur plötzlich offen steht und die kellnerin die anwesenheit seines kollegen bestreitet, kippt die stimmung. das ende ist überraschend, die story logisch und schlüssig, die stimmung dicht. sehr gut gemachtes hörspiel. [xrr rating=7/7]

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Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli (Hörbuch)

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kennt ihr noch den film Der seltsame Fall des Benjamin Button von 2008 von Regisseur David Fincher mit Brad Pitt und Cate Blanchett? dieses buch hier ist ähnlich. ein mann wird alt geboren und sein körper verjüngt sich mit den jahren. die englische wikipedia weiß mehr:
John Updike called the book „enchanting, in the perfumed, dandified style of disenchantment brought to grandeur by Proust and Nabokov. […] The story of a man aging backwards, it was inspired by the Bob Dylan song „My Back Pages.“ Though similar in theme, it is related neither to the Fitzgerald short story nor the film „The Curious Case of Benjamin Button.“
ein gedankenexperiment wird zu literatur, die ganze palette menschlicher gefühle wird durchdekliniert und heraus kommt eine tragische, spannende geschichte in den USA nach der jahrhundertwende. teilweise ein bisschen öde und langatmig. dafür gelesen von Jan Josef Liefers. [xrr rating=7/10]

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Frühlings-Wimmelbuch, Sommer-Wimmelbuch, Herbst-Wimmelbuch, Winter-Wimmelbuch

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die wimmelbücher von frau berner sind genial, da haben auch erwachsene ihren spaß beim suchen. alle vier bücher erzählen geschichten aus einer stadt mit immer wieder den selben einwohnern, nur zu unterschiedlichen jahreszeiten. großartig, es gibt immer wieder neues zu entdecken. [xrr rating=9/10]

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Wir sind kein Volk. Eine Polemik

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1-2013-01-01 10.20.48 da ist einer ganz schön zornig und provoziert ungeheuerlich. belegt seine wut mit umfragewerten und zieht schlüsse. über die ostdeutschen. sehr einseitig, aber im kern richtig. es wird interessanter, wenn er die verfehlungen der politik in zeiten der wiedervereinigung aufzählt. wenn er gegen berlin wettert und patriotismus geißelt. kein angenehmes buch. nicht unbedingt wertfrei, aber wichtig. sollte man gelesen haben. [xrr rating=7/10]

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Die Weisheit der Vielen: Warum Gruppen klüger sind als Einzelne

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Eines der besten Sachbücher zusammen mit Brysons Kurze Geschichte von fast allem… viel wirtschaft, aber auch politik und alltagswissenschaft und mehr. es geht um entscheidungen – wie wir sie treffen und unter welchen umständen andere entscheidungen getroffen werden. warum große anonyme gruppen besser entscheiden als eine kleine runde von experten. wie verkehrsstaus entstehen. all sowas. und das auf eine kluge und kurzweilige art und weise erzählt, dass man direkt neidisch wird. lesen. [xrr rating=10/10]

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Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

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ich habe es wirklich versucht, das zumindest kann man mir nicht zum vorwurf machen. und ich bin ein freund des anspruchsvollen bildungsromans. und ich habe die vorherigen ECOs alle verschlungen, das pendel hats mir eine zeitlang richtig angetan. aber das geht nun wirklich zu weit: ein italiener in den besten jahren verliert sein gedächtnis und versucht es mithilfe der literatur zu rekonstruieren. aber weder bin ich italiener, noch seine generation. ich kann also mit den meisten der bücher gar nichts anfangen. der protagonist erinnert sich natürlich schnell aber wenig nachvollziehbar für mich als spätgeborenen. das ist bedauerlich, denn gerade die zahlreichen illustrationen machen das buch erst spannend. vielleicht werde ich irgendwann weiterlesen. aber im moment gibt es wichtigeres.