wie tickt amerika? die vergangenen wochen haben wir uns wieder mit den USA beschäftigt, viel über land und leute gelernt. und doch wissen wir wenig über dieses land, das heterogener ist, als uns erzählt wird. die spaltung der gesellschaft ist, denke ich mehr als schwarzweiß und ein wenig komplexer als es in eine auslandsreportage im vorabendprogramm passt.
abseits von der bipolaren politik gibt es nämlich noch die menschen. und den meister, der seit jahrzehnten bücher und kurzgeschichten über diese menschen schreibt. scheinbar harmlos und belanglos fangen sie an und schrauben sich oft ins existenzialistische, ins zumindest reflektierte. aktuelle themen werden behandelt. jeder protagonist – es sind meist männer aus der mittelschicht, man kann ihm das vorwerfen, anderseits kennt er sich da besonders aus-, jeder protagonist jedenfalls hat seine macke, oft eine düstere vergangenheit, oder ist mit einem großen bruch konfrontiert. manchmal schimmert auch humor durch, schwarzer zumeist. wer eine definition für kurzweilige unterhaltung sucht und nicht auf tiefgang verzichten will, wird hier fündg.
ein großes gelaber und gepose. ein drogendealer wird von einer bande auftragskiller verfolgt, er ist jedoch immer cleverer und ihnen einen schritt voraus. ein buch voller testosteron und viel gemetzel. naja. überraschende wendungen, skurrile protagonisten, etwas langatmig.
das letzte buch des großen Douglas Adams blieb leider unvollendet. und ist hier in teilen enthalten, dazu kolumnen, interview uns kürzere texte. interessant ist, wie adams weitsichtig die rolle des internets und der vernetzten kleinrechner sah. als apple-fan sah er bereits ende der neunziger viele entwicklungen voraus. es ist schade, dass er so früh gestorben ist, wir hätten noch viel von ihm lernen können.
mein erster Pynchon und gleich gleich so großartig, soll ja sein eingängigstes werk sein, sagt man. Oedipa Maas soll die erbschaft einer ehemaligen affäre verwalten und gerät in eine dunkle verschwörung um eine jahrhunderte alte gesellschaft von menschen, die das staatliche postwesen verabscheuen und bekämpfen. dazwischen skurrile begegnungen und situationen. ein bisschen literaturgeschichte, philosophie, physik und seitenhiebe auf die amerikanische gesellschaft. abgesehen von einigen technischen geräten der damaligen zeit, liest sich das buch frisch und aktuell, obwohl es vor über 50 jahren erschienen ist. einige elemente haben es dann auch später in andere bücher oder in die popkultur geschafft. es ist dünn, knapp 200 seiten und linear, im gegensatz zu manch anderem werk der postmoderne. ich musste mehrmals laut schmunzeln.