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Posting-Statistik (Jahre)

pergamon

wir besuchen den südflügel des pergamonmuseums, da wird zwar gerade gebaut, aber für drei tage haben sie doch nochmal geöffnet. viele exponate sind schon weggeräumt, einige erklärende texte zum baufortschritt und den weiteren plänen bis 2038 sind aufgestellt. viele besucher und viele leere stellen. es ist ein einzigartiger museumsbesuch, man sieht, wo was stand, die schilder sind teilweise noch da und man kann nur ahnen.

friedhof pankow II

grabstättenberäumung

wärend friedhof pankow i und friedhof pankow iii die stars sind in der lokalen szene, war der friedhof in der gaillardstraße immer etwas unbeachtet und jetzt ist er eine blumenwiese. noch ca. drei gräber sind da, an der infotafel ein hinweis auf die grabstättenberäumung. und so geht das, nach dem tod liegt du eine weile rum und dann wirst du auferstehen als krokus.

универмаг

im berliner osten gibt es einen supermarkt für osteuropäische lebensmittel. heißt: neben allerlei exotischem aus polen, bulgarien, ungarn, vor allem aus rußland.

bald jährt sich der russische überfall auf die ukraine zum dritten mal und ein ende ist nicht in sicht. bzw ist ein eher beschissenes verhandlungsende unter amerikanischer beteiligung in sicht. der unsinnige krieg hat tausende menschenleben gefordert und viel leid gebracht, das wir uns in unseren gut beheizten wohnungn gar nicht vorstellen können. in berlin leben viele, die aus rußland kamen, oder von russen abstammen. es gibt tausende ukrainischer flüchtlinge hier und auch die müssen ja irgendwo einkaufen.

ich weiß nicht, ob die in den besagten supermarkt gehen. eigentlich weiß ich nicht viel über das leben von russen in berlin. da hat man ja sofort wladimir kaminer im kopf. aber das ist wahrscheinlich weit von der realität entfernt. kurz nach dem russischen überfall hörte man von autokorsos mit viel fahnen schwenken und siegestaumel. man hörte von anbiedern lokaler afd-politiker an die gar nicht mal so kleine wählergruppe. von parallelgesellschaften mit alternativen medien, bla bla. das soll hier gar nicht thema sein und ich schätze, die russische diaspora ist mindestens genauso divers wie alle anderen gesellschaften auch.

eigentlich waren wir ja im supermarkt, aber bekanntlich ist ja alles politisch, da muss man sich voher auch ein bisschen erklären. und was es da nicht alles gibt, die salami aus pferd, die ikonen am ständer, der kaviar an der kasse. ein art sandwich-maker, aber für zaubernüsse (“oreschki”) und noch viel mehr, aber seht selbst.

lirum larum

Das Lächerliche zeigt auffallende Irrthümer, macht die Wahrheit durch sinnliche Darstellung faktich. Durch das Angenehme, was sie auf diese Art erhält, nimmt sie das Gedächtniß so willig auf, und die Zeit kann den Eindruck so leicht nicht tilgen. Die Uiberraschung, die sich mit dem Lächerlichen verbindet, erhebt feuriger den Muth; der schnelle Witz belebt die Einbildungskraft, gibt Anlaß, bereitet Stoff zum denken, beflügelt den Geist, daß er kühn Vorurtheile verachtet, und mit leichtem Flug zur Wahrheit sich schwingt. Wer einmal zu denken wagt, wer, einmal zu denken anfängt, vor dem verschwinden lang verehrte Irrthümer wie der Nebel vor den Strahlen der Sonne. Dies ist die vorzüglichste Wirkung des Lächerlichen; das Gefühl des Lächerlichen ist der Anfang zum denken..

aus: Kritische Untersuchungen über die Ursache und Wirkung des Lächerlichen von Joseph Friedrich von Keppler

die letzten wochen am blog geschraubt, es ist umgezogen von der software wordpress zur software hugo. aus dynamisch aus einer datenbank erzeugten website ist eine statische geworden. weil das erstens viel schneller lädt und zweitens kein sicherheitsrisiko mehr ist. mit wordpress ist man ständig am updaten und prüfen, ob noch alles geht. das blog gibt es seit 2006 und mehrmals musste ich es neu aufbauen, weil irgendwas war. nun will ich dich nicht langweilen damit. nur soviel: es geht mir jetzt besser, ich erzeuge die website auf meinem rechner und schiebe sie dann nur ins webspace mit rsync. den von hugo präferierten weg über gitlab inkl ci/cd pipelines lasse ich aus, dafür ist die seite zu groß und die vorteile erschließen sich mir nicht.

der umzug hat natürlich, wie alle umzüge, ihr kennt das sicherlich, länger gedauert. und es ist einiges zu bruch gegangen dabei. auch das werdet ihr kennen. aber wir sind da ganz bei schumpeters schöpferischer zerstörung, denn nur so entsteht auch das bessere. einige beiträge habe ich gelöscht, depubliziert sagen sie, sie sind schlecht gealtert. einige hundert warten noch auf sichtung, so habe ich wenigstens was zu tun in den nächsten wochen.

kommentare gibts hier keine mehr, wäre zu aufwendig bzw würde das konzept einer statischen website konterkarieren (wobei es technisch wohl ginge). in letzter zeit habe ich nicht viel geschrieben, das gelobe ich nun zu ändern. wir leben in turbulenten zeiten und da bietet es sich an, unqualifizierte meinung in ein internet-blog zu schreiben. um ein bisschen was dem unqualifizierten bullshit der rechten entgegen zu setzen. auch dazu mal mehr in den nächsten tagen.

schlosspark

schlosspark pankow ende januar, die sonne kommt raus und es ist sehr mild. die spaziergänger sind dick eingemummelt und halten ihre gesichter in richtung sonne. die wege im schlosspark sind matschig und die natur hält noch winterschlaf. ein specht arbeitet fleißg, sonst ist ruhe.

Intro

nach 18 langen jahren ist das wordpress blog erwachsen geworden und ausgezogen. nun also etwas neues aus der roiberhöhle. gebaut mit hugo und einer menge schweiß und tränen, die vorhandenen inhalte zu migrieren. mehr dazu in einem separaten eintrag. schaut euch in ruhe um, mehr alter inhalt wird in den nächsten wochen hinzu kommen.

10/24 - THE HOLLAND FILES

stadtspaziergang durch den haag im oktober, besuch des mauritshuis museums. eine moderne stadt mit viel neuer bausubstanz (die dank Rem Koolhaas auch an den potsdamer platz erinnert), quirlig, modern, hip.

tagesbruch #16

jetzt ist es wieder warm in berlin nach einer woche regen. die autos in der wollankstraße stauen sich in alle richtungen (wir berichteten) und es geht nicht mehr vorran. es wird gehupt und geschimpft

849 Tage

die anstrengende diskussion mit dem älteren kollegen gestern auf dem sommerfest vom konzern. wir stehen auf der dachterasse und es gibt freie getränke. die sonne geht unter, dramatische wolken und sie skyline von berlin, aus den boxen ein beat. oft sind wir uns einig, aber seine haltung zu putin und russland ist anstrengend. die dikussion entgleitet, schweift ab, mäandert und kommt doch zu keinem punkt. und jetzt, 24 stunden später, zweifel. ob es diesen rassismus gegen russen gäbe (das wort russismus verkneife ich mir). ob ich nicht genau so verblödet bin und infiltriert vom medienkartell. vom mainstream-haupstadt-journalismus-klüngel. slava ukraini nur eine erfindung des westens. dann wieder die erkenntnis, wie nah kiev, wie nah warszawa ist. die deutsche urangst vor dem russen. vor 18 jahren lief ich mit dem knallroten hoodie vom flohmarkt mit den lettern Берлин rum. wir klebten ironisch paste-ups mit dem kopf putins an die berliner hauswände. dann krim, syrien, konflinkte in ehemaligen sowjetrepubliken. anderseits dostojewski, makanin, bulgakov, usw - es ist kompliziert. 849 tage sind inzwischen vergangen seit dem überfall, viel haben wir gelesen, könnten uns auf telegram unzensierte live-bilder anschauen, oft wurde der zusammenbruch der russischen armee prohezeit, wir können den frontverlauf verfolgen, es ist frustrierend. ewige diskussionen um waffenlieferungen, unklare und widersprüchliche meinungen. aber auch nach längerem nachdenken bleibt es ein angriffskrieg und sollte zurück geschlagen werden. die kürzlichen friedensangebote sind vergiftet. wieviele menschenleben es bisher gekostet hat, ist unklar, schätzungen sind jetzt schon dramtisch und gehen in die hunderttausende - doch wofür?. der wiederaufbau wird jahre dauern, das leid wird noch länger in den menschen bleiben. generationen sind geschädigt. und wir sitzen hier in unserem frieden und leisten uns meinungen, als wäre es ein ewig dauerndes fußballspiel.

spinnenplage in pankreich

der feine herr ackerbau nebenan ist sich offenbar zu schade, die probleme hier im kiez anzusprechen. seit ein paar tagen legt sich ein dichtes gespinst über die gräser auf der wiese vorm örtlichen einkaufsladen. es sieht wirklich gruselig aus, als hätte sich die erde aufgetan und schlimme spinnen an die oberfläche entlassen.

was kommt als nächstes?

ps: und der herr ackerbau sollte mal dem account @ap.brid.gy folgen, da könnte man mit ihm instanzübergreifend interagieren (siehe anleitung).

flussschifffahrt

heute beim karneval der kulturen am halleschen tor ein lichtbild angefertigt. es zeigt die allegorie flussschifffahrt von otto geyer, eine von vier stauen auf der hallesche-tor-brücke.

tagesbruch #15

vor ein paar wochen saßen wir in einer art bar im friedrichshain und ein typ aus potsdam labert uns zu. kommt ein anderer typ dazu, labert noch mehr unsinn und verkündet lauthals, dass er grad koks im wert von ülfzig bestellt habe und ob sich jemand beteiligen möchte. es war alles sehr unangenehm und wir flüchteten.

da versucht die politik und gesellschaft, die dealer im görli verantwortlich zu machen - in wahrheit sind es die hippe partyszene, die druffen macker, die feierwütigen, die das drogenproblem haben. gäbe es keine nachfrage, gäbe es auch kein breites angebot und offene kriminalität.

nöldnerplatz

besuch am nöldnerplatz und in der victoriastadt, schöne ecke, noch nie da gewesen. wie eine eigene welt, umgeben von sbahn-linien, isoliert vom rest der kaputten stadt.

briesetal / wensickendorf

wir latschen unmotiviert durch den wald. der scheiß bieber hat das wasser angestaut und jetzt sind die drecksbäume alle tot. es wächst immer wieder neu, kein landschaftsgärtner, der hier was macht. der wald sieht aus wie kraut und rüben weil niemand aufräumt. auch kein förster, der die dummen bieber abknallt. blöde städter kommen uns entgegen und sind scheiße freundlich. am ende ein waldhaus, wo man bockwurst und kuchen bekommt. so dumm!

Podcast-Tipp: Grenzgänger

Grenzgänger - die Geschichte des Berlin-Sounds eine endlos lange (18 folgen!), aber sehr hörenswerte geschichte der musikalischen geschichte berlins von den achtzigern bis heute. eingerahmt in die lebensgeschichte von mark reeder. wilde zeiten, grenzstadt, so36, punk, techno, diesdas. hat man alles gelesen, gehört, jedoch noch nicht in dieser dichte. zu wort kommen die protagonisten und wegbegleiter, schön schön. https://www.radioeins.de/archiv/podcast/grenzgaenger.html

stadtbad lichtenberg

wir besuchen die ausstellung STADTBAD RELOADED, eine atmospheric digital art exploration im ehemaligen stadtbad lichtenberg. interessantes gebäude, beklagenswerter zustand (seit 1991 geschlossen) und vage zukunftspläne. die kunst war enttäuschend, hunderte screens mit launigen animationen, die nach AI aussehen, aber es nicht sind. da wäre mehr drin gewesen.

(siehe auch den besuch im inzwischen abgerissenen stadtbad / stattbad wedding)

unter der wollankstraße gehts weiter

seit einer woche steht “Der Nachlass des Käfersammlers” unter der sbahnbrücke:

umstritten ist das werk in der heimischen vogelwelt, nicht jede taube hat viel sinn für kunst im öffentlichen raum. zumal sich hier kritisch mit der nahrungsgrundlage unserer gefiederten freunde auseinander gesetzt wird. dem betrachter krabbelts bereits unter der haut bei soviel nackter darstellung. der stuhl als akzent, als kommentar. die metaebene, da der stuhl wiederum mit stuhl beckleckert wurde - so viel beuyszitat, so viel schonungslose kritik finden wir selten im sonst beschaulichen pankow/wedding-niemandsland. aber obacht, finnisage ist bald (wenn die bsr anrückt).

tagesbruch #14

in frankreich gibt es in manchen postfilialen umkleidekabinen (die aussehen wie briefkästen 🥰), damit man das bestellte anprobieren und ggf. gleich zurück schicken kann.

tagesbruch #13

in der hasenheide haben sie eine tote tigerpython gefunden. ob der Killer Rabbit of Caerbannog zurück ist?

.

Yevgenia Belorusets beschreibt die situation in der ukraine und was das macht mit den menschen. am anfang ihres klugen texts beschwört sie das bild von osteuropa als gestalt - die sich als gegensatz zu ihrer kollegin europa nicht vom stier entführen lässt:

An diesem Tag würde sie etwas wütend und unzufrieden sein und den Stier vom Strand vertreiben. Das arme Tier – und sei es der Gott selbst – würde ihren etwas gebrochenen, tragikomischen, emotional explosiven Charakter einfach nicht ertragen.

besuch beim polnische nachbarn: toruń

ein paar tage in toruń, der geburtstadt von nikolaus kopernikus. sonnenuntergang an der weichsel, spazieren durch die hübsche altstadt. nette kleine cafés, leckere restaurants, was will man denn mehr?

wir gehen ins lebkuchenmuseum, ins kopernikus-geburtshaus und besuchen die reste einer deutschordensritterburg.

besuch beim polnische nachbarn: gniezno

wir besuchen gniezno, eine kleine stadt in der mitte polens. die kathedrale am rande der altstadt auf dem lech-hügel beherrscht das stadtbild. wir stehen vor der berühmten tür und lauschen dem audioguide.

wir schlendern durch die stadt, früh wars noch neblig, jetzt ist die sonne da. es ist ende oktober, wenige touristen sind unterwegs. überraschend viele lateinamerikaner. abends gibts pizza am marktplatz, typisch polnisch eben.

besuch beim polnische nachbarn: bydgoszcz

am nächsten tag fahren wir richtung bydgoszcz. zuerst gehts ins exploseum, ein museum in einer ehemaligen geheimen munitionsfabrik von 1939, gut versteckt im wald. beeindruckend, etwas verwirrend, man muss sehr viel laufen und die ausstellung ist teilweise etwas schräg.

bydgoszcz selbst ist ein tolle, lebendige stadt, in der es viel zu entdecken gibt. wir schlendern über brücken, inseln, gässchen und besuchen das witzige museum für schmutz und seife. und es gibt sehr leckere pączki bei #MOCNO NADZIANE - pfannkuchen bzw berliner bzw krapfen.

festwoche der angestrahlten gebäude

schnelle skizzen beim festival of lights. früher war mehr, es gab auch eine parallelveranstaltung berlin leuchtet und mehr gebäude waren involviert. so richtig beeindruckend ist es nicht mehr, man stumpft wohl ab. aber beeindruckend, wie viele menschen das jedes jahr mobilisiert. wäre das mal bei demos so.

tagesbruch #12

l__iminal spaces sind grenzräume, leere und verlassene räume, irgendwann zwischen vergangenheit und zukunft. ein phänomen der internetästhetik sei das, so lernen wir. und begriffe wie backrooms und creepypasta fallen. ich mag das konzept, naklar.

tagesbruch #11

sorry, dass ich dir nicht gleich geantwortet habe, ein iraker hatte ein messer an meinem hals - jetzt habe ich den bart wieder hübsch.

tagesbruch #10

hui, corona ist zurück. die fälle im bekanntenkreis häufen sich, die verläufe nicht immer so glimpflich wie letztes jahr.

tagesbruch #9

heute einen strafzettel von der wasserschutzpolizei bekommen. hatte ich auch noch nie.

tagesbruch #8

das wärmepflaster im nacken hat den tag etwas gerettet.

tagesbruch #7

eine scooter-doku gesehen. hanspeter hat schon beeindruckendes geleistet, das muss man sagen. bumm bumm

tagesbruch #6

gebrauchten fotokram im internet geshoppt und bei der übergabe festgestellt, dass es nur vier häuser weiter ist.

*

die serie LAUCHHAMMER angefangen - wie ein tatort in überlänge mit verkopftem drehbuch und irren schnitten, aber schöne bilder vom lausitzer tagebau.

tagesbruch #5

heute hat mir ein vogel hinten auf den rücken und rucksack gekackt. habs erst zuhause bemerkt. war es eine taube in der sbahn-unterführung oder die rache von elmo, weil ich die vogel-app gelöscht habe?

🐦

tagesbruch #3

täglich einen satz, eine beobachtung, eine erkenntnis veröffentlichen. niederschreiben, was ist, fortlaufend nummeriert.

tagesbruch #2

die schule beginnt wieder, das frühe aufstehen zerrt an den nerven. immerhin ist jetzt noch hell, die sonne scheint. der verkehr vorm haus rollt noch, in einer halben stunde steht wieder alles. die bahnen werden voll sein, die leute schlecht gelaunt.

tagesbruch #1

wie nennt man das, wenn man am ende vom wochenende schon das nächste wochenende durchgeplant hat?

in wedding nichts neues

seit jahren unternimmt @moabit@mastodon.social die sogenannte #zehnmeterreise. ich bin großer fan und mag das konzept: was gibt es wunderliches vor der eigenen haustür? heute mittag aus gründen im sprengelkiez unterwegs. es ist grauer verregneter april, an den ästen hängen bereits die sonnenbrillen.

Kamera: Sony α6000, Kit-Objektiv 16-50

#b2503

gemeinsame demo am samstag von verdi, EVG, berliner mieterverein und weiteren. schreckliches wetter und viel zu wenig teilnehmer. geht allen noch viel zu gut.

war ne mün de

wo die warnow in die ostsee mündet. strahlend blauer himmel anfang märz und bitterkalter wind.

nebel leuchten

der weg ins büro bei langsam sich lichtendem nebel anfang märz. die (für mich) neue sony α6000 mit kitobjektiv fühlt sich noch etwas ungewohnt an. zuviele knöpfe, menüpunkte, möglichkeiten, das überfordert. guckt man durch den sucher oder aufs display? der akku wird schnell leer, das mag am wetter liegen.

nichts los am brandenburger tor, der schaden vom unfall im januar ist noch nicht repariert. mehrere reisbusse mit großer POLIZEI-aufschrift düsen den 17. juni runter, die scheiben getönt, sodass man nicht sieht, ob wer drinnen sitzt.

nebel über dem holocaust-mahnmal, düster, so grau in grau. ob der architekt diese wirkung beabsichtigt hat?

und überall absperrband, mal nützlich, mal unsinnig. wo kommt das immer nur her.

spiegelungen, details der glasbetonmonster - sie stoßen mich ab und faszinieren mich. seelenlose gebäude, in ihrer gleichförmigkeit in details verschieden. funktional und ohne charakter. das muss man fotografisch mehr heraus arbeiten.

you're the product being sold

anfang der woche in einer charlottenburger kneipe: ein tüp wanzt sich an uns ran, wir unterhalten uns nett, er macht einen symphatischen eindruck. ein paar biere später fragt er beiläufig, ob wir ihm bei seinem business helfen wollen. super leicht verdientes geld. nur ein paar telefone sollen zurück gesetzt werden, er kauft sie in deutschland und verkauft sie in afrika, zeigt auch ein offizielles schreiben auf portugiesisch auf seinem telefon. an dieser stelle wird er penetrant, zickt, als wir höflich ablehnen, beschimpft uns. der leser ahnt es, dieses lukrative geschäft ist uns leider entgangen.

ein paar wochen zuvor, meine verstörten eltern berichten von merkwürdigen anrufen und sms. haben sehr gut reagiert, aufgelegt und ignoriert.

dann sind da noch die fake-verkäufer und auch käufer auf ebay-kleinanzeigen, die mit diversen betrugsversuchen um die ecke kommen. in diesem subreddit kann man täglich davon lesen.

influencer versuchen seit jahren, uns übers ohr zu hauen. sie vermitteln authentizität, die beworbenen produkte sind dabei mal plump, mal subtil im fokus. oder sie verkaufen uns gleich das gesamtpaket, siehe andrew tate, die kardashians et al.

neue geschäftsmodelle seien distruptiv, erzählen sie. doch oft ist es nur neue form der selbstausbeutung. siehe scheinselbständigkeit bei fahrdienstleistern und paketzustellern. oder das angebot vermeintlich kostenloser online-dienste (If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.).

vielleicht nimmt das zu, vielleicht werde ich auch nur sensibler. es begegnet einem täglich.

ps: passend zum thema empfehle ich den mehrteiligen podcast Verzockt - Das System Sportwetten.

Torstraße 1

wieviel deutsche geschichte kann bitte in einem gebäude stecken? gebaut als kaufhaus jonaß 1929, diente es der Nazipartei, dann den Sozialisten, und nun ist es ein privatclub für reiche schnösel. hier gibt es historische photos zu kieken, meins stammt aus anfang der nullerjahre, da stand es schon lange leer.

hinterm alexanderplatz gehts weiter

frühe 00er jahre, diafilm, unbekannte kamera. wir stehen prenzlauer / torstraße und gucken auf unseren geliebten platz.

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die hoffnung, das neue jahr würde besser werden als die vergangen, haben wir ende februar aufgegeben. die russischen bomben und soldaten in der ukraine bringen unendlich leid und zerstörung. wir schweigen, weil wir mit diesen dimensionen nicht umzugehen gelernt haben. vielmehr: wir sind in der priviligierten lage, keinen krieg zu kennen. oder anders: unsere arroganz hat uns bisher glauben lassen, krieg und tod sei weit weg. was irre ist, schließlich gab und gibt es noch kosovo, kurdistan, syrien, irak, … nun also aktualisieren und scrollen wir endlos durch die timelines, suchen nach antworten, finden lügen und fakes und doch keine lösungen. die geschichten der flucht berühren uns, die flucht der anderen vorher ging (und geht!) uns kaum noch an. es ist erschreckend und machtlos stehen wir vor den eigenen lügen der vergangenen jahre, keine hoffnung auf besserung. und weiter sterben menschen und existenzen werden vernichtet. in einem sinnlosen krieg, angezettelt von der russischen politik, es ist nicht nur putin - diese fokussierung auf ihn finde ich auch falsch. und die leidtragenden sind die menschen auf beiden seiten. beide länder in die vergangenheit gebombt und saktioniert.

die hilfsbereitschaft ist groß, spenden werden gesammelt und flaggen werden gezeigt. wenn auch so manches symbol geheuchelt wird, so ist es in der summe doch wichtig. wären wir noch religiös, könnten wir jetzt beten. so bleibt uns nur die demonstration von menschlichkeit und hoffnung.

heute leider kein foto für dich #5

heute morgen auf dem arbeitsweg zur s-bahn roch es stark nach rauch, die wintersonne leuchtete grell und alles lag in einem bizarren licht. mit dem telefon zu schwierig zu fotografieren und ich wollte ja auf arbeit. spannend wäre vermutlich ein motiv mit den fahrgästen und ihren masken ((es ist inzw das dritte jahr der covid19-pandemie und es gilt noch eine allgemeine maskenpflicht im öpnv)) auf dem bahnsteig, dem gleißenden licht im hintergrund und den schienen, die im weißen nichts enden.

podcast-empfehlung

spannende podcastfolge über die geschichte der produktion von ORWO-filmmaterial in wolfen. begonnen hatte alles schon lange vor dem krieg mit AGFA. Ehrhard Finger erzählt im gespräch mit Erik Schlicksbier von seiner damaligen arbeit im werk und seinem engagement im Industrie- und Filmmuseum Wolfen.

Filmkritik: The Darjeeling Limited (2007)

nach dem tod ihres vaters, begleiten wir die drei brüder whitman auf zugreise durch indien zu ihrer mutter und zu sich selbst. alles ist quietschbunt und absurd. es werden medikamente genommen, aber es geht nicht um drogen. die brüder sehen aus wie beatles, aber es geht nicht um musik. es werden verschiedene absichten und theorien diskutiert, aber keine sind wichtig. eigentlich weiß man gar nicht, was Wes Anderson und sagen will, aber ist auch egal. ein schöner film, der voller grotesker sitationen ist.

wikipedia | imdb | trailer

Filmkritik: Don't look up (2021)

ein film über wissenschaftlerinnen, die vor der nahen katastrophe warnen, aber nicht gehört werden? stattdessen von politik und medien erst ignoriert, beschimpft und dann verleumdet werden? eine korrupte regierung, die mit dem chef eines multinationalen tech-konzerns lieber geschäfte macht, als an das wohl der bürgerinnen zu denken? eine stumpfe masse, die sich ihre meinung von memes in sozialen medien organisiert? das ist so irre, wie es real ist. unser umgang mit corona und klimawandel findet genau so statt, wie im film skizziert. dabei greift er weitere aktuelle themen auf, überspitzt und kommentiert: trump, china, musk/zuckerberg/bezos, …

dazu viele bekannte schauspielerinnen, schnelle schnitte, witzchen, seitenhiebe. man wird gut unterhalten und der kloß bleibt im hals stecken. sicherlich kein meilenstein der filmgeschichte, aber ein wichtiger kommentar zum weltgeschehen.

wikipedia | imdb | trailer

thank you @c3stoc

ein brief voller sticker von @c3stoc

thank you @c3stoc

atlas zur deutschen alltagssprache

Der “Atlas zur deutschen Alltagssprache” hat gerade die Ergebnisse der zwölften Runde veröffentlicht:

https://www.atlas-alltagssprache.de/zwoelfte-runde/

Mit teilweisen absurden Sprachgebrauch / Wörtern.

Und hier kann man an der dreizehnten Runde teilnehmen:

https://www.atlas-alltagssprache.de/runde-13-fragebogen/

#FMWC

TIL: #FMWC, der Financial Modeling World Cup ist so eine Art Excel-WM (“a leading financial modeling competition for everyone interested in finance. Participants solve real-life case studies by building financial models in Microsoft Excel.”)

https://www.fmworldcup.com/
https://www.derstandard.de/story/2000131927519/excel-als-e-sport-194-000-sahen-finale-der-tabellen
https://www.youtube.com/watch?v=NSU11kxxJvc

dong xuan center

mit dem südkoreanischen telefon eine abendliche szene am vorwiegend vietnamesichen großmarkt im berliner bezirk lichtenberg fotografiert.

die prophezeiungen des michael

irgendwas mit biennale und kunst, gesehen an der karl-marx-allee im august 2021

“Your Personal Reading” von Dan Turner, 2. Roma-Biennale (link)

Fehlzwang / NÖ - ein Reisebericht

sucht man im internet nach der kleinen gemeinde, so finden sich nur wenige berichte. dabei hat die 1345 erstmals urkundlich erwähnte gemeinde einiges zu bieten. insbesondere zum jährlichen kunsthandwerk- und pflanzenmarkt strömen jährlich hunderte besucher.

Impressionen vom Kunsthandwerk- und Pflanzenmarkt Fehlzwang 2007 Impressionen vom Kunsthandwerk- und Pflanzenmarkt Fehlzwang 2007

wir besuchen den ort im rahmen unserer suche nach spuren der band Due Laternenpfähle (siehe auch) - hier hatten die beiden virtuosen Federico Milano und Friedrich Brieselang einen ihrer letzten auftritte und wohl auch ihren legendärsten. nur will sich keiner der einwohner mehr erinnern, zumindest ortsvorsteher Günther Frastenkosch hat dunkle erinnerung, als kleiner bub sammelte er wohl flaschen nach dem konzert.

ansonsten bleiben wir gern auf einen kaffee am bahnhof, in einem imbiß, der auch käsekrainer und frische waffeln im angebot hat.

am bahnhof trinken wir einen kaffee und genießen den trubel am bahnhof trinken wir einen kaffee und genießen den trubel

direkt hinterm bahnhof stoßen wir auf abgestellte fahrzeuge von historisch fragwürdigem wert.

abgestellt und vergessen: historische Fahrzeuge hinterm Bahnhof Fehlzwang abgestellt und vergessen: historische Fahrzeuge hinterm Bahnhof Fehlzwang

in fünf minuten sind wir schon wieder auf der autobahn richtung salzburg und behalten fehlzwang in guter erinnerung.

CLEANING AS THERAPY

habe wegen wasserschaden und dreck mal die tastatur gereinigt. dabei das geschirrtuch mit dem sinnspruch benutzt.

pankower merkwürdigkeiten

TIL: Heinrich Werrmann

“Seine Erscheinung mit wallendem Haar und Rauschebart, Pfeife, Baskenmütze und Malutensilien machten ihn bald zu einem Pankower Original und brachte ihm den Spitznamen “Pankower Pinselheinrich” ein.”

https://berlin.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=776

venire contra factum proprium

als mäßig heranwachsender klaute ich mal in einem schäbigen plattenladen eine kassette. es war mitte neunziger und teil einer bösartigen mutprobe. böse, weil die anderen mich trotz erfolg nicht in ihre bande ließen. das corpus delicti - eine hastig eingesteckte kassette - fiel mir letztens beim aufräumen wieder in die hände:

tatsächlich habe ich sie nach dem raub oft gehört - wohl eher aus ermanglung an besserer musik als aus wahrem interesse. eingängiger synthiepop mit unverständlichem italienischem gesang

https://www.youtube.com/watch?v=p_0o5seq7qg

vorher hatte ich noch was gehört von der band. und der typo ist wohl keiner.

kürzlich las ich in einem renomierten magazin für popkultur und meinung einen artikel über die geschichte des duos. und frage mich, ob wir jemals wieder was hören werden von Federico Milano und Friedrich Brieselang?

𝓚𝓞𝓢𝓜𝓔𝓣𝓘𝓚𝓢𝓐𝓛𝓞𝓝

kosmetik in zeiten des lockdowns, immer liebevoll dekoriert, heuer mit einer seilbahn. warum denn auch nicht.

Fujifilm X100s | 1/60 | f2.2 | ISO500

citroën

als die nächte noch frostig waren. ich mag die vorstellung, dass gleich eine flache hand von innen gegen die scheibe schlägt. und langsam nach unten rutscht. sei es ein horrorfilm oder eine wilde sexszene. die bilder entstehen im kopf und sind natürlich geprägt durch film und fernsehen. konditionierung durch popkultur, habt ihr das auch?

an einem samstag in berlin

mit der kleinen digitalen mal wieder street, natürlich ohne menschen. denn die stören doch nur.

Centrum der Büro- und Informationstechnik

gerade wieder mit horror an die cebit gedacht. die war immer anfang märz und um den 8. märz herum, da haben die frauen blumen bekommen und sollten sich artig freuen. ich war mit der firma da, stand den ganzen tag am stand und habe ein computerprogramm erklärt. die tage vor der messe waren die schlimmsten, weil die letzten features noch in das programm eingebaut werden mussten, da gabs auch schon mal pizza vom chef für lange abende. auf der messe selbst hat dann wieder irgendwas nicht funktioniert, klar. dann stand ich da am stand vorm rechner, laufkundschaft kam oder vorher terminierte besucher und zeigte ihnen die neuen features. immer wieder von vorn, dies das da hinklicken. ups, fehlermeldung. dann bisschen über prozesse reden mit dem kunden. sie wollen ihre brieftaube digitalisieren? können sie sich vorstellen, ihr nokia mit ihrer schreibtischlampe zu vernetzten? dies das beratung schmatung. dann visitenkarte austauschen und anschließend den kontaktbogen ausfüllen, fertig war ein lead. und wes lead ich sang…. abends dann noch essen mit den kollegen und ins hotelzimmer am hauptbahnhof hannover. der samstag war der abbautag, laut veranstalter durfte man nicht vor 16 uhr oder so abbauen, aber alle aussteller haben heimlich bereits eingepackt und sind dann punkt vier losgedüst, es war alles so lächerlich.

einiges dieser speziellen zeit habe ich hier im blog verarbeitet: 2011, 2009, 2008, 2007, 2013

vieles habe ich auch vergessen, und das ist gut so, es war immer eine anstrengende woche und das format großer publikumsmessen hat sich schon vor pandemie erledigt.

Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein.

letzte woche war eitel sonnenschein bei zwanzig grad, heute ist nebel.

bei hauptvogel las ich kürzlich über smog-alarm in west-berlin. heute sieht es zumindest danach aus.

hörtipp

lange keinen podcast mehr empfohlen. daher hier zwei bemerkenswerte:

  1. die produktion Caiman Club (zuvor im Blog) hat einen Spinoff wegen Pandemie bekommen: Caiman Crap, WDR 2020

  2. realer und somit erschütternder die produktion Saal 101, die den Gerichtsprozeß gegen den NSU, also Zschäpe & Co., 2013-18 dokumentiert und einordnet. da keine aufzeichungen möglich sind in strafprozeßen, werden mitschriften nachgeprochen. BR/Deutschlandfunk 2015/2021

parkstraße 46

in der parkstraße bauen sie was. und müssen das vorherige abreißen. so schön war das da nicht, glaub ich. jetzt jedenfalls ist platz für verdichtung und mehr wohnraum.

betrunkener sand

“…man muß auch das Positive sehen, dachte er, immerhin ist bald Weihnachten, fiel ihm die Bemerkung von Karl aus der letzten Nacht ein, und er mußte lachen, obwohl er nicht genau wußte, warum. “Warum lachst du?” fragte Chrissie. “Nur so”, sagte Frank. “Aha”, sagte Chrissie und schaute wieder in ihre Tasse. “Ich dachte, bald ist Weihnachten”, sagte Frank. “Das hat Karl gestern gesagt.” “Ach so. Sehr lustig!” “Geht so”, sagte Frank, und dann schwiegen sie. ~ aus: Der kleine Bruder

in den letzten wochen nochmal die regener-bücher über karl schmidt, frank lehmann und die bande gehört. ein ganzes universum ist das, in etwa vergleichbar mit herr der ringe oder star wars. die bücher sind nicht ganz chronologisch über einen zeitraum von 15 jahren erschienen und unterscheiden sich literarisch und perspektivisch. alle beschreiben sie ein westdeutschland (bremen) und westberlin (kreuzberg) der 80er jahre, das inzwischen so fremd und weit entfernt ist wie das auenland.

es sind die dialoge, regener lässt die protagonisten allen sinn und unsinn faseln, ihre sicht auf die dinge. dazu die gedanken von frank (und später karl). das sind auch keine gewinner, es muss sich in der welt zurecht gefunden werden, später in der kunstwelt. es muss überlebt, aber vor allem gelebt werden. es wird viel getrunken und geraucht. dabei mäandern die themen zwischen oberflächlich und tiefen gedanken. und vor dem kneipenfenster passiert die große weltgeschichte.

“Moment, Moment” , sagte er. “Das gilt aber nur, wenn man die Zeit als etwas Absolutes nimmt. So geht das aber nicht. Meiner Meinung nach ist das wie mit einer Sanduhr. Der nüchterne Sand rinnt schneller raus als der betrunkene Sand, und deshalb ist mit betrunkenem Sand die Zeit langsamer.” ~ aus: Herr Lehmann

trivialitäten treffen große fragen. provinz trifft großstadt, die großen fragen werden behandelt im kleinen. vieles bleibt offen und zwischen den büchern ergeben sich ungereimtheiten, aber das ist nicht der punkt. vielmehr geht es um die dialoge, das sind - obwohl oft unzusammenhängend und wirr - die wahren stars der bücher.

und, natürlich sind die hörbücher besser, vom autor gelesen.

the beetroot diaries

ein paar tage vor weihnachten kamen ihr erste zweifel an der idee. dabei klang alles so einfach wie logisch: sie war eingeladen bei ihrer freundin; es konnte ja niemand verreisen. und bevor sie nach diesem verrückten jahr auch noch weihnachten alleine verbrachte, wollten sie sich treffen, zusammen essen und den abend verbringen. jeder sollte was kochen und mitbringen. neben einem kuchen wollte sie barszcz czerwony mitbringen, die polnische borschtsch-variante. das rezept ist nicht komplex und sie hatte das auch schon gemacht, kein ding. was ihr nun aber den kopf zerbrach, war der transport. sollte sie sich mit dem kopf in ein taxi setzen oder doch lieber die sbahn nehmen? sind töpfe überhaupt wasserdicht und was, wenn nicht? andere gefäße hatte sie nicht, die tupperdosen waren zu klein und zu wenige. einmachgläser schmiss sie immer gleich weg. verdammter ordnungswahn. egal, erstmal einkaufen. rinderbrust, speck, rote beete, bisschen gewürze und gemüse. so ging es vom supermarkt nach hause, der lauch lugte aus dem rucksack und schrie den passanten zu: seht her, hier wird frisch gekocht - weicht zur seite mit euren instantnudeln und dönern.

ein paar stunden später, es blubbelte und dampfte und roch aus der küche, bekam sie langsam panik. dass sie sich beim rote beete-schneiden in den finger geschnitten hatte - geschenkt. aber der finger mit dem pflaster störte doch arg und brannte auch ein bisschen. nur nicht aufgeben jetzt, dachte sie noch, als es an der tür läutete. die klingel war laut und durchdringend und ungewohnt, schließlich bekam sie fast nie besuch und pakete noch seltener. ja, fragte sie zögernd in der gegensprechanlage. polizei, können wir uns kurz mit ihnen unterhalten, knarzte es blechern zurück. ja-ha, sagt sie und drückte. die gedanken rasten durch ihren kopf, mit der polizei hatte sie noch nie etwas zu tun gehabt.

keuchend schleppte sich ein uniformierter mann die treppen hoch, sie konnte ihn eher hören als sehen und als er fast vor ihr stand, musste er erstmal wieder zu atem kommen. dass sie aber auch ganz oben wohnen müssen, drang es plötzlich aus ihm heraus. er stellte sich vor und kam gleich zum wesentlichen. ob ihr letzte nacht etwas aufgefallen sei, geräusche, verdächtige personen im haus, sowas. sie überlegte und schüttelte langsam den kopf. was ist den passiert, wollte sie fragen, doch der grimmige polizist guckte sie durchdringend an. nein, eigentlich nicht. mhm. so gegen zehn uhr abends? nein. dann schwiegen sie beide und ihre gedanken schweiften ab. in wolken drangen immer wieder gerüche aus der küche, die suppe kochte vor sich hin. dann begann der polizist zu erzählen, sie seien auf der suche nach einbrechern, die gestern abend im vorderhaus eingebrochen sind und es noch in weiteren wohnungen versucht haben. oh gott, entfuhr es ihr. wie in so einem fernsehfilm, schlug sich auch die hand vor den mund. ob das ein angeborener reflex ist oder erlernt, dachte sie noch. dann reichte ihr der polizist eine karte und meinte, sie solle sich melden wenn ihr noch was einfiele oder sie was beobachtet.

als sie hinter ihm die tür schloss, musste sie sich setzen und starrte gerade aus. ok, großstadt, verbrecher, davon hatte sie gehört, aber im eigenen haus? sowas passiert doch immer nur anderen oder in den nachrichten. jetzt wurde sie unruhig. überlegte fieberhaft, ob ihr nicht doch was aufgefallen sei gestern. sie ist früh ins bett gegangen und hatte geschlafen, aufgewacht war sie jedenfalls nicht.

später machte sie sich fertig und ging raus, die ganze zeit grübelnd und zweifelnd und in gedanken ganz woanders. die tür doppelt abgeschlossen. mechanisch lief sie zur sbahn, ein eisiger wind zog durch die häuserschluchten, die straßen waren leerer als sonst, aus vielen fenstern drang licht. auch die sbahn war nicht voll, ein paar leute nur, saßen vereinzelt in den sitzreihen. bei ihrer freundin ein großes hallo und wie gehts dir, komm doch rein und wo ist eigentlich die suppe. ach mist, die hatte sie vergessen. zum glück den ofen ausgemacht, da war sie sich sicher. aber eben vergessen. naja, wird schon gehen. sie feierten zusammen, das essen reichte für zwei, kein problem, es gab reichlich. sie redeten viel und lachten auch, aber es lag auch eine schwere in der luft. der einbruch, obwohl nicht erlebt, lag über ihnen und die gedanken und gespräche kreisten immer wieder darum. sie bat, heute hier schlafen zu können, das hatte sie früher immer gemacht, als sie noch zusammen zu partys gingen. naklar kein problem, hier sofa, handtuch, bettwäsche, gute nacht. das essen und der weißwein ließen sie schnell und traumlos einschlafen.

am nächsten morgen am frühstückstisch war die stimmung besser, die gedanken leichter. der weihnachtsstress war vorbei, es lagen ein paar freie tage vor ihnen, es gab nichts zu tun und das leben war leicht. gegen mittag verabschiedete sie sich und wollte nach hause, alleine sein und rumgammeln, was gab es besseres.

vor ihrer wohnungstür der schreck, die tür sah schrecklich aus und lehnte nur halb im rahmen, sie öffnete lagsam und lugte hinein. nichts, alles still. auf zehenspitzen ging sie durch ihre wohnung, die nun nicht mehr die ihre war, sondern ihr merkwürdig fremd vorkam. aber sie fand keine durchwühlten sachen, keine heraus gerissenen schubladen, keine verstreuten papiere. das lämpchen am laptop blinkte noch und auch sonst schien nichts zu fehlen. nur in der küche standen zwei schmutzige schüsseln mit löffeln auf dem tisch, dazwischen der leere topf.

pankreich im dezember 2020

dezember, dieser düstere monat mit wenigen sonnenstunden. früh im dunkeln zur arbeit und abends im dunkeln wieder zurück. wenig licht soll aber nicht auch weniger bilder bedeuten. daher eine auswahl der vergangenen tage, diesmal digital, muss auch immer wieder sein.

Und es ist schwer, eine Kerze zu halten im kalten Novemberregen

mit dem nikon nikkor 35-70mm f/3.3-4.5 AI-s an der digitalen unterwegs. objektiv ist auf der top 10 der schlechtesten nikon-linsen von ken rockwell. so schlecht finde ich es aber gar nicht. aber seht selbst.

eingepackt

märz 2020, ich habe leider vergessen, wo ich das bild aufgenommen habe. wo war ich da? es war jedenfalls sonntag und pandemie war erst eine woche später. mhmm. vermutlich geht es den damen und herren im bild ähnlich, auch sie wissen nicht so recht, wo sie sich befinden.

in den wastelands von pankreich #2

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Kisten so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Kisten gäbe und hinter tausend Kisten keine Welt.

logische fortsetzung des vergangenen. ich überlege immer noch, die bücher aus den verschenkekisten zu katelogisieren und daraus charts zu erstellen. man könnte einen bücherpreis des deutschen kistenhandels etablieren - der häufigste autor bekommt eine schöne neue umzugskiste.

und liebe leute, schmeißt euren müll in die tonne. niemand wird sich erbarmen, euer schlechtes gewissen zu entlassen.

wie findet man eine bestimmte baumart in der realen welt im internet?

aus nicht mehr nachvollziehbaren gründen suche ich mit herrn ackerbau den maulbeerbaum im bürgerpark. nun könnte man durch den park streunern und rinden vergleichen. oder man nutzt die baumbestandskarte und filtert sich das zusammen.

tldr: es gibt keinen maulbeerbaum im bürgerpark - zumindest nicht online.

doch wie geht das? So:

  1. Link klicken

  2. dort rechts in der kleinen berlinkarte pankow klicken (link)

  3. dann dieses icon klicken und warten und warten und warten

  4. dann filtern nach gattung und bezirk

  5. theoretisch könnte man die bäumchen auch anzeigen, habe ich nicht hinbekommen

wie kamen wir drauf? wikipedia erwähnt den maulbeerbaum ohne angabe von quellen, hat aber offensichtlich hier abgeschrieben

in den wastelands von pankreich

beim herumstromern durch pankreich fallen immer wieder die zu-verschenken-kisten auf. sie sind prall gefüllt mit dem wohlstandsmüll der nachbarn. überflüssige dinge müssen raus für neuen scheiß. wobei sich die kisten von viertel zu viertel unterscheiden und wir langsam mal einen wirtschaftsindex bauen sollten, der auf weggeworfenem basiert. ein paar straßen weiter im wedding wird anders weggeworfen und ich mag mir nicht ausmalen, was in zehlendorfer kisten landet. hier also eine nicht repräsentative auswahl:

where are we now?

es ist 2020. heute wird in den usa ein präsident gewählt. gestern gab es einen anschlag in wien und einen in kabul. eine globale seuche hält die welt im griff. es vergeht kein tag ohne neue scheiße. man braucht nur den browser aufmachen.

There is a war between the rich and poor, A war between the man and the woman. There is a war between the ones who say there is a war And the ones who say there isn’t. … There is a war between the left and right, A war between the black and white, A war between the odd and the even. ~ Leonard Cohen - There Is A War

nazis im parlament, nazis in der polizei. wahlen werden manipuliert, twitter explodiert, voll hass und kampagnen. man will die welt brennen sehen. hauptsache, ich habe recht. und wenn du meine meinung nicht akzeptierst, blocke ich dich weg. ist schließlich meinungsfreiheit.

ich bin müde. AUFWACHEN!!, heulen sie in ihren telegram-gruppen. mir egal, ich dreh’ mich nochmal rum. demomstriert doch gegen masken und fühlt euch mutig. füllt die kommentarspalten eurer lausigen regionalzeitung, liest eh’ keiner.

es ist alles so egal. kämpfen sollt ihr, für euch und eure lieben. und nicht für irgendeine scheiße, die ihr auf youtube seht. engagiert euch in der nachbarschaft, nicht für putin oder excelmenschen. hört auf, springer zu lesen.

I’ve seen the future, baby It is murder ~ Leonard Cohen - The Future

Filmkritik: Tenet (2020)

also ein spannender film. irgendwas mit entropie und kausalität und invertieren. zurück in die vergangenheit. und dem bösen oligarchen. es wird geschossen, es gibt viel bums. am anfang ist dann einer tot. aber spielt die oligarchenfrau mit? wir werden es sicher gewußt haben. am anfang ist mumbai. plutonium wird transportiert. krachbumm, zukunft. zehn minuten, rückwärts, vorwärts. wie so eine stoiber-rede. und die yacht in vietnam und überhaupt.

Herbst

38

arbeit und textur

berlin. ursprung des bieres

etwas war schief gelaufen, in der abteilung stadtmarketing. die neuen plakate mit den hawaii-hemden und dem markigen spruch hätte man noch ein- bis zweimal überdenken können.

Als sich der Konsumismus selber abschaffte… #11

jedem anfang wohnt bekanntlich ein zauber inne (( Hermann Hesse: Stufen, 1941)), in brandenburg hingegen entstehen aus gescheiterten großprojekten noch größere merkwürdigkeiten. seit 16 jahren ist die einstige luftschiffhalle nun schon ein tropischer freizeitpark. inzwischen betrieben von einem spanischen unternehmen und gut besucht. corona gibts hier nicht mehr, keiner trägt maske, nur badesachen. es ist alles ein bisschen viel und durcheinander, zu teuer und teilweise absurd. muss man mal gesehen haben, dann reichts aber auch.

sehen lernen

fotokurs bei filip machac (@filip_machac_). sehen lernen, beobachten und nachdenken. statt nur zu knipsen. ausprobieren und scheitern. mit motiven, farben, licht und schatten spielen.

heute leider kein foto für dich #4

ca. frühjahr 2001, ich bin frisch in berlin und wandere umher. ich habe zeit, nur einen ollen callcenterjob oben in weißensee und spare das bvg-ticket. die ersten sonnenstrahlen des jahres erwärmen die raue luft. eine frau mit dunkler hautfarbe steht an der ampel, augen geschlossen und genießt sichtlich die sonne. es ist ein kurzer und flüchtiger moment, augenblicke nur. gleich wird ja grün und das leben geht weiter. aber ich muss öfters daran denken, dieser kleine moment ist berlin für mich. und natürlich gibt es kein bild davon, weil ich da noch gar keine bewußte kamera hatte. nur diese kompakte billigknipse, die wir alle hatten und für die heutzutage erstaunliche preise bezahlt werden. aber das ist eine andere geschichte.

superman des 19. jhds.

wir stehen am dresdner altmarkt an historischer bausubstanz. ist es ein mensch oder eine puppe? ein superheld vielleicht oder nur sein kostüm. die milchige scheibe verbirgt die wahrheit. der fensterrahmen ist golden, so dass es ein bisschen wie ein gemälde wirkt. irgendwas düsteres romantisches, vielleicht von caspar david friedrich, oder ist es dafür zu wenig gegenständlich?

markieren sie alle ampeln

september, früher nachmittag, die sonne hängt schon tief, der blaue himmel wolkenverhangen, wir düsen durch adlershof. viel industrie und weite flächen. hier hat berlin noch platz und dehnt sich aus. die grenze zu schönefeld kaum sichtbar, es geht nahtlos ineinander über. immer wieder große wohnblocks und verwunderung darüber, wo überall menschen wohnen. hier fährt man durch oder steht im stau, für andere ist es heimat und bezugspunkt.

heute leider kein foto für dich #3

heute auf der autobahn in brandenburg: ein suv/jeep hat so eine art gitterbox auf der anhängerkupplung, darauf liegt ein komplettes wildschwein, stattliche größe, dürftig zugedeckt, alle viere von sich streckend. es ist ein verstörendes bild, surreal. hatte ich vorher noch nie gesehen. die gitterboxen heißen heckträger oder wildträger.

#b2908

sicherlich waren gestern nicht alles nazis und schwurbler auf den beinen. man darf, muss und soll die coronamaßnahmen der bundesregierung kritisch hinterfragen. was im märz aufgrund fehlender fakten beschlossen wurde, muss im august nicht unbedingt richtig sein. lockerungen und ein warmer sommer haben den anschein erweckt, der virus sei doch gar nicht so schlimm und die maßnahmen überzogen. nun kommt der herbst und wir werden sehen. ich will und kann das nicht bewerten, dafür gibts experten und wissenschaftler, auf die wir endlich mal hören sollten. gewißheit gibt es nicht, vorhersagen sind auch nach monaten immer noch schwierig. ich verstehe die kritik, auch mich nervt maske und fehlende veranstaltungen. persönlich bin ich darüber hinaus nicht betroffen, habe keine einnnahmeeinbußen oder -ausfälle. andere sind stark betroffen, bis hin zu existenzieller not. gefühle wie wut, enttäuscheung, angst, kann ich nachvollziehen. hinzu kommen die unterschiedlichen signale der politik - hier stört der förderalismus, in dem jedes bundesland eigene entscheidungen trifft. rettung von großen unternehmen wie lufthansa stehen unzureichenden geldern für einzelunternehmern gegenüber. anderseits gab und gibt es schnell und unbürokratisch hilfen. auch hier natürlich gibt es schwere einzelschicksale, keine frage. und das alles nur, damit menschenleben gerettet werden. wir werden nie erfahren, was in D. passiert wäre, hätte es die maßnahmen nie gegeben. ein blick auf die todesraten in usa und brasilien jedoch lässt zumindest erahnen, dass es hierzulande anders gekommen wäre. so einfach ist das. ein spiel mit vielen unbekannten und unbekannten ausgang. nicht beherrschbar und unübersichtlich. man kann dagegen sein, klar. man kann dagegen demonstrieren, naklar. seinen unmut heraus schreien. ob man dazu die reichskriegsflagge braucht und den reichstag stürmen muss - zweifelhaft. ob man wegen hygieneschutzgesetzen und maske das system infrage stellen und gewaltsam stürzen sollte? nun, es wurde schon wegen weniger geputscht in der geschichte, aber naja. wenn wir uns die bilder der demo anschauen, dann sehen wir frustrierte menschen, aggressive menschen. sie schreien und brüllen und erinnern an pegida. wir sehen aber auch familien und hippies und ökos und regenbogenfahnen. ein breites bündnis, vereint im kampf gegen ein virus, an das sie nicht glauben? manche möchte man in den arm nehmen und trösten, andere schüttlen und mit den aggros, naja, lieber nichts machen. die relativ kleine teilnehmerzahl spricht derzeit noch für wenig akzeptanz in der bevölkerung, im umkehrschluss ist der großteil der bevölkerung also vernünftig. die frage ist, kippt das irgendwann? ist das, was wir gestern gesehen haben, die zukunft deutschlands? wollen wir das? wissenschaftsverweigerung und kaisertreue? oder ebbt das wieder ab, wenn eine kritische menge auf der intensivstation liegt? wo waren vernunft und rationalismus gestern?

heute leider kein foto für dich #2

die tote taube auf dem grünstreifen vor dem supermarkt in der wollankstraße, die genüßlich von fliegen und wespen zerlegt wird. ich kenne bei bildern kaum grenzen, selbst das absurdeste wird abgelichtet, aber das war selbst mir zu derb. außerdem hatte ich die hände voll einkäufe.

we are from barcelona

stadtradeln kw 33

habe nun die app stadtradeln auf dem telefon und tracke meine gefahrenen kilometer. im september nehme ich für berlin / team pankow am wettbewerb teil. jeder kann mitmachen, jeder gefahrene kilometer zählt für das team bzw. die kommune. man sieht aber jetzt schon die gefahrenen kilometer, letzte woche waren es 29 km in 9 fahrten.

construction site in katowice

wenn ich nicht hier bin

[caption id=“attachment_27006” align=“aligncenter” width=“620”] Nikon D7000 35mm 1:1.8G f9 30s[/caption]

heute leider kein foto für dich #1

im blog von ricarda kiehl gibts die kategorie nicht gemachte bilder. es gab das konzept auch mal als website, wo nutzer selbst eintragen konnten, das finde ich leider nicht mehr. jedenfalls will ich das jetzt auch. zuviele ungenutzte gelegenheiten, zu viele verpasste chancen. zu schade, um nicht dokumentiert zu werden:

eine ordensschwester/nonne mit schleier und blütenweißem mundnasenschutz sitzt in der straßenbahn und lehnt ihren kopf gegen die scheibe, die augen sind geschlossen. ich radle nebenher, es ist zu schnell und zu riskant, das telefon aus der tasche zu holen.

barcelona im februar 2020

im februar in barcelona. ein sehr kleiner mensch joggt auf der strandpromenade, sonst ist nicht viel. es gibt noch keinen killervirus und das wetter ist auch schön.

nachtmodus

weil der nachtmodus auf meinem telefon grad angegangen ist (richtet sich nach dem lokalen sonnenuntergang, filtert blaues licht wegen der augen), fiel mir wieder folgendes ein:

bildbearbeitung mache ich vorwiegend abends/nachts und auf dem win10 laptop springt auch immer der nachtmodus an. und dann wundere ich mich tagsüber, warum alle fotos so dunkel sind und/oder blaustichig.

da könnten bildbearbeitungsprogramme auch mal warnen, die müssten das doch checken.

krocket

im bürgerpark spielen sie jetzt krocket statt wikingerschach und verdrängen bald die saufenden kids. nicht mehr lange und die ersten üben pferdepolo. so vornehm geht die welt zugrunde in alt-pankow.

sonntagsstadtspaziergang

Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Café-Terrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze, Seiten eines immer neuen Buches ergeben. ― Franz Hessel (1880-1941)

wir nähern uns der stadt, indem wir sie uns photographisch und ästhetisch aneignen. die stadt ernährt uns mit ihren eindrücken, bildern, geschichten. wir müssen nur vor die tür treten, die kamera mitnehmen und losstapfen, richtung egal. hinter jeder kreuzung eine andere welt und hinter tausend stäben keine welt. forschen schrittes erklimmen wir den prenzlauer berg, düstere wolken ziehen über die weinberge am rosenthaler. im wald unter den linden sie sonntägliche waldesruh, zieht es uns zum tore hinaus. vorbei am schloß, das sie wieder hübsch aufgebaut haben und sich selbst zitieren. ein in stein gebaute selbstreferenz, um sich zu vergewissern, noch da zu sein. leuchtend das christliche kreuz auf der kuppel, ein erbärmlicher rückgriff auf glorifizierte vergangenheit.

doch lassen wir unsere augen einstweilen auf den kleinen dingen ruhen, auf den verlorenen, unachtsam weggeworfenen. morgen oder nächste woche werden sie weggeräumt, gesammelt, vom winde verweht. momentaufnahmen der stadt, die so absolut in jenes bild passen, die der provinzler von der großen stadt hat. weil er sich nicht eine solche unordnung in seinem städtchen vorstellen kann. weil aber auch so viele menschen aufeinander hocken hier und beständig dinge brauchen, konsumieren und wegwerfen. die abgetragene damensandale auf einem stromkasten am hackeschen markt? stolpert die besitzerin nun unbeschuht ihrer wege oder hat sie längst ersatz gefunden in einer der boutiquen?

die baustellencontainer, reich illumniert, sehen aus wie in einem computerspiel, das alienmonster lauert um die ecke und muss erschossen werden. der einsame basketball zwischen baustellenmüll - wie kam er da hin, wer kann nun nicht mehr dribbeln? die frau an der bushaltestelle steigt nicht in den bus, obwohl doch alle in dieselbe richtung fahren. worauf wartet sie an diesem zugigen nicht-ort?

an einer laterne an der ecke friedrichstraße ein selbstgeschriebener zettel “UNERSÄTTLICHER HUNGER NACH VERGNÜGUNGEN…”, genau dort, wo es kein vergnügung mehr gibt. wo stadtleben genau nicht stattfindet, sondern durch büro und verwaltung und straße und trourismus verdrängt wurde. die friedrichstraße überhaupt, einst zentrum der avantgarde und ausgehzentrum ist nun ein lächerliches sträßchen voll borniertheit und provinz. die trottoirs zurück gedrängt vom automobilen individualismus. und fahrräder überall, sie stapeln sich und bilden skulpturen an den kreuzungen. sie werden auch bewegt, man glaubt es kaum, sodass sich die skulpturen wie organismen jeden tag neu formieren. eine band bläst den lustigen marsch auf der friedrichsbrücke, der sound berlins ist schwer zu beschreiben, hier klingt er nach jazz und großer welt.

jede tiefgarageneinfahrt eine kleine lichtinstallation, in szene gesetzt von neon und led. verständlich, sind doch die fassaden der neubauten beliebig und monoton geworden, da kann man sich wenigstens unten auf augenhöhe für den flaneur in szene setzen.

(mit M. durch die stadt gelaufen und photographiert wie so touristen. endlich wieder digital und mit verschiedenen brennweiten. techniken ausprobiert und gescheitert, aber ab und zu ist auch mal ein gelungenes bild dabei. einen launigen text mitten in der nacht dazu geschrieben.)

wochenende

Ein Typ liegt auf der Elbwiese und erholt sich von seiner Wanderung. Es ist Ende Mai, die Kontaktbeschränkungen sind gelockert, es kommen wieder Toruristen in die Region.

statue

die statue vor einem wohnhaus an der schönholzer heide macht mich immer fertig, wenn ich da vorbei komme. wie kommt sie da hin, wo kommt sie her und warum triggert mich das überhaupt?

Gdansk #2

anfang juli in gdansk, die sonne scheint, ein paradies zum fotografieren: alte gebäude, die eigentlich gar nicht so alt sind, sondern originalgetreu nach dem krieg wieder aufgebaut wurden. eine menge touristen, die den langen markt (Długi Targ) entlang schreiten. oder durch die frauengasse (ul. Mariacka) schlendern. man kann nicht viel falsch machen, einfach drauf halten.

Gdansk

vor der ehemaligen lenin-werft in gdansk. hier wurde geschichte geschrieben, es gibt ein museum, heute kommen touristen.

ber

auf unserem ausflug nach wünsdorf kommen wir auch an der baustelle zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg “Willy Brandt” (BER) vorbei. gespenstisch leer ist es und da sonntag ist, gibts auch keine (sichtbaren) bauarbeiten. nur sicherheitsleute, die uns außen rumlaufen lassen, solange wir nicht “die nasen an die scheiben drücken” - hatten wir nicht vor, die sind nämlich ziemlich dreckig. überhaupt erinnert nicht mehr viel an eine baustelle, es hat eher den eindruck eines lange verlassenen gebäudes. gras wächst zwischen den bodenplatten, staub überall. eine stille beherrscht die szene. sommerliches vogelgezwitscher gibt es hier nicht.

am 31. oktober diesen jahres ist eröffnung. mit neun jahren verspätung. viele witze wurden gemacht, viel wurde dikutiert, das wird dann endlich und hoffentlich vorbei sein. schön ist er nicht geworden, eher zeitlos-funktional. keine ahnung, wie es innen aussieht, man hofft auf mehr ergonomie als in tegel und schönefeld. flughäfen sind keine wohlfühl-oasen, sie sollen funktionieren. und alsbald eröffnet werden.

es gibt auch ein video vom ausflug:

https://www.youtube.com/watch?v=DlLyxNsGTJM

wünsdorf

besuch in wünsdorf, der bücher- und bunkerstadt im süden berlins.

wir nehmen an tour 1 teil und sehen die bunkeranlagen maybach I und zeppelin. viel geschichte und noch mehr beton. was für irrer scheiß, die bunker im landhausstil zu bauen mit dicken stahlbetonwänden. unvorstellbar auch, dass bis vor 25 jahren noch eine hunderttausende russischer soldaten da stationiert waren.

in ein antiquariat gehen wir rein, aber macht kein spaß bei der hitze mit maske. für büchernerds aber unbedingt empfehlenswert, haben eine gute mischung, leidlich sortiert.

bonus: an einer garage eine waschmaschine, weiß in weiß, der obligitorische plastikstuhl, ein ein-mann-bunker ist umhäkelt

Gąski

es ist ein nebliger samstag an der ostsee im juni 2020. einige unerschrockene baden, einige sitzen am strand. ich versuche mich in RAW und spiele anschließend bisschen rum. nett, aber ich habe keine ahnung, was ich da mache.

7 Tage 7 Photos - #PhotosOfMyLife

twitter nutzerin @tikerscherk hatte mich eingeladen zu #PhotosOfMyLife, die regeln:

Eine Woche lang jeden Tag ein Foto. Keine Menschen, keine Erklärungen. Jeden Tag eine Einladung. Keine Verpflichtung.

dem bin ich nachgekommen, hier die bilder:

Wien – erster Tag (26.12.2019)

bisher: Wien – letzter Tag (29.12.2019)

unsere reise beginnt am ersten weihnachtsfeiertag 2019 spätabends in wrocław. wir steigen in den nachtzug und pennen. frühmorgens, nach gut sieben stunden, es dämmert bereits, rollen wir durch die vorstädte wiens. natürlich sind wir nicht ausgeschlafen und die harten liegen des zugs stecken uns in den knochen.

tasche ins schließfach, erster kaffee und mit der u1 zum stephansplatz, noch menschenleer. nur die stadtreinigung ist schon fleißig. nächster kaffee im drechsler am naschmarkt. dann ins kunsthistorische museum zur ausstellung Caravaggio & Bernini. harter stoff, aber wir hatten unsere ruhe, die massen kamen erst später.

dann noch touriprogramm, hofburg, albertina, diesdas. im beer saloon in der griechengasse gabs bier. in der mariahilfer straße gabs touristen. früh ins bett in der franzensgasse im 5. bezirk.

Tag 11

seit 11 tagen nun zu hause, es gibt neben arbeit nur einkäufe und spaziergänge. viel hat sich nicht geändert, man trifft sich abends online, wäscht sich öfter die hände und achtet auf abstand. einschränkungen - welche einschränkungen? anderen gehts da anders, in jobs, in denen es kein homeoffice gibt, die überstunden häufen, die über ihre kapazitäten arbeiten, meist weiblich und schlecht bezahlt. als dank gibts abends applaus. die krise ist auch eine erzählung über klassenunterschiede und über arbeit im allgemeinen. wie relevant und wichtig ist dein job, wenn es drauf ankommt. ich selbst kann wenig dazu beitragen aktuell, außer hier rumzumeinen.

die welt im krisenmodus wird uns noch lange danach beschäftigen und das danach müssen wir gestalten. ähnlich wie 9/11 ist dies eine zäsur und es wird in den erzählungen der menschen immer ein “davor” und “danach” geben. wir sehen aktuell erhebliche einschnitte in persönlichen freiheiten, durchgesetzt von einer regierung im ausnahmezustand und einer polizei, die mancherorts übers ziel hinausschießt. telefondaten, die weiter gegeben werden. was passiert mit den schwachen, den menschen ohne pass, ohne wohnung, es ist zum aufschreien.

neben sämtlichen medizinischen aspekten ist vor allem der wirtschaftliche interessant. können wir nachher so weiter machen oder gibt es tatsächlich änderungen?

bleibt gesund!

Bad Frankenhausen

bilder aus einer fernen zeit, in der man noch reisen konnte. wir sind in bad frankenhausen / thüringen. dort gibt es den schiefsten turm deutschlands, ein panorama-museum (wir waren 2011 mal da), auf dem schlachtberg fand 1525 die letzte letzte schlacht des bauernkriegs statt. es ist eine typische mitteldeutsche kleinstadt mit viel geschichte und wenig arbeitsplätzen und einwohnern (siehe auch).

tag 3

tag 3

homeoffice und freiwillige isolation mit dem kinde, nur zum einkaufen oder spazieren raus.

es ist komisch, wenig menschen um sich zu haben, keine flachen witze machen zu können

in wenigen tagen hat sich vieles verändert und es wird sich noch mehr ändern.

gleichzeitig wissen, viel privilegierter zu sein. nicht tauschen wollen mit den pflegern und ärzten und anderen plötzlich systemrelevanten menschen.

nicht wissen, wie lange noch. nichts machen zu können, nichts machen zu sollen.

literatur in zeiten der seuche

da ich gerade das hoerbuch zu wolfgang herrndorfs ‘Arbeit und Struktur’ hoere, der buchausgabe seines blogs, das er vor allem waehrend seiner krebserkrankung schrieb, laeft das thema coronavirus Sars-CoV-2 eher nebenher. zwischen panik und hysterie, angenommenen und faktizitaet verschwimmt die wahrheit. was ist dran am hype, muessen wir uns sorgen machen oder meiden wir menschenmassen und lehnen uns entspannt zurueck?

rein mathematisch ist uns italien acht tage vorraus, heute haben sie dort einen lockdown verordnet, die boersen brechen zusammen. einerseits. anderseits haben wir eines der umfangreichsten gesundheitssysteme, fuer die USA sehe ich schwarz, da wirds noch dicke kommen. aber so ist das in zeiten der unsicherheit: man weiss es einfach nicht. unknown unknown. die lieferketten waren zu knapp konstruiert, es wird zu engpaessen und knappheit kommen, sind wir darauf vorbereitet? die regierung jedenfalls ruft schon den sozialismus aus.

oder ist alles nur panik und in ein paar tagen ist alles vorbei?

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es ist ende der neunziger. karsten ist in die spd eingetreten, er war schon immer ein arsch, aber nun übertreibt er. trotzdem wird gerhard schröder bald bundeskanzler. enrico hat kostolany gelesen und erzählt uns von anlagestrategien, wir hassen ihn. nicht dass es uns interessiert, allein schon der geruch nach geld und kapital macht uns misstrauisch. unsere aufmerksamkeit gilt dem anderen geschlecht und dem bevorstehenden abi. es ist kompliziert, beides. das herz schlägt links, im zimmer eine che guevara-fahne aus dem emp-katalog, dazu patches auf dem armeerucksack. nachts npd-plakate runterholen. und tagsüber schule. das ist alles gut zwanzig jahre her, ich habe keine ahnung, was die freunde von damals machen, auf dem letzten klassentreffen war mir alles zuviel. vielleicht sollte man auch die vergangenheit lassen und nach vorne schauen.

aus dem entwürfeordner #1

hin und wieder beginne ich posts und weiß dann später nicht mehr, worauf ich hinaus wollte. wie im vorliegenden fall aus september 2017:

eine launige kritik am neoliberalismus? oder ein gaunerstück über findiges unternehmertum? über billige flugreisen im speziellen oder umweltaktivismus im allgemeinen?

jedenfalls waren wir mit dem abgebildeten flieger im februar 2016 in london, nachzulesen unter #londonlogs

Filmkritik: Die Wütenden – Les Misérables (2019)

das leben in pariser vororten (hier: Montfermeil) ist anders als im zentrum der stadt der liebe. inspiriert von den unruhen 2005 spannt dieser film eine geschichte um einen trupp polizisten und ein paar unzufriedene kids, es eskaliert und am ende gibt es nur verlierer. trotz aller fiktion fühlt es sich echt an, authentisch und nah. und das ist das beklemmende, es gibt keine einfachen lösungen, die decke der zivilisation ist da am dünnsten, wo armut und hoffnungslosigkeit auf engstem raum zusammen wohnen. wo der ordnende staat keine macht hat bzw. mit zwielichtigen gestalten zusammen arbeitet (der film deutet es nur an). beklemmende stimmung nach dem ende, betroffenheit und die gewissheit, schnell wieder in den stadtteil mit bürgerlicher ordnung fahren zu können. was uns zur frage führt, wie filme wirken und welche wirkung sie haben dürfen / sollen. zahlreiche preise hat er bekommen, aber an den zuständen vor ort wird er nichts ändern.

An einem Dienstag in Gütersloh

über die provinz lachen ist einfach. die provinz zu entdecken dagegen ist schwieriger. diese stadt hat 100.000 einwohner und ebenso viele tankstellen. schnieke einfamilienhäuser stehen neben mittelgroßen mietskasernen, es gibt viel platz und hinter den häusern ist feld. ich stolpere über weitläufige betriebsgelände von miele und bertelsmann und tankstellen. der bus kommt alle 20 minuten, ein taxi zu rufen ist unmöglich. also laufe ich zum bahnhof, es gibt kaum menschen, sie schauen scheu. es gibt auch keine läden. laut wikipedia soll es eine altstadt geben, aber nur wo? die schönheit dieser stadt entfaltet sich wohl in den herzen der menschen - so hoffe ich - in ihren straßen jedenfalls nicht. da sind nur tankstellen.

An einem Sonntag an der Friedrichstraße

es ist februar, ungewöhnlich warm und sonnig, die gegend ist voll touristen, obwohl es wenig zu sehen gibt, man schiebt sich über die bürgersteige, zum bahnhof, zur spree. einheimische gehen ihrer wege. im bahnhof eine große schlange vor edeka.

Ansterdam - Tag 2

wie schon am ersten tag ist das wetter nicht besonders anfang januar, nass und kalt eben. wir schlendern an den grachten vorbei, sehen schiefe und ungewöhnliche häuser und gehen ins rijksmuseum. dort sehen wir, wie man sich früher eingerichtet hatte. nett.

dann wieder durch die stadt, essen und shoppen und gucken. es liegt kein müll rum, aber schon ein paar weihnachtsbäume.

Barcelona - Tag 1

es ist anfang februar und wir besuchen die katalanische hauptstadt für ein paar tage. es ist selbst für barcelona sehr warm, die sonne knallt. wir fahren mit dem bus auf den Montjuïc und schauen runter. wir entscheiden uns gegen die seilbahn und laufen richtung strand. es ist sonntag, die einheimischen liegen am strand, einige wenige baden. ein typ verkauft cocktails, es ist entspannt.

Arbeitsweg im Januar #pankreich

Mit der Kamera auf Arbeit, die Sonne steht weit unten. Rauhreif bedeckt die Wiese, die Panke plätschert, es ist kalt. Baustellen überall, die Autos stauen sich. Vereinzelt kommen Jogger, der Bus kommt nicht. Auf dem Ohr ein Hörbuch, irgendwann muss man dann aber doch an den Schreibtisch.

Amsterdam - Tag 1

wir sind in amsterdam und fahren mit der fähre ins filmmuseum, dort sehen wir die ausstellung von Francis Alÿs.

es wird fahrrad gefahren, auch anfang januar. autos haben es schwer in den engen gassen. die brücken über die grachten ähneln sich und wir verirren uns in der stadt. wabernd überall der süßliche geruch von kiff, unvermeidlich bei der masse an touristen.

sie wirkt aufgeräumt, die hauptstadt und einwohnerstärkste stadt des königreichs der niederlande. neben den unvermeidlichen coffeeshops gibt es gutes essen und allerlei tand.

der öpnv ist gut ausgebaut und pünktlich, die sprache ist ungewöhnlich bis albern. es ist sauber, viel hipster, aber gibt auch süße gegenden.

Wien – letzter Tag (29.12.2019)

es ist der letzte Tag unserer Wien-Reise. ich drehe meine runden um den neuen hauptbahnhof, architektonisch interessanter als in berlin, die gegend wird derzeit ebenso mit glasbeton bebaut. in der nähe das schloss belvedere mit vielen touristen.

Berlin-Mitte, Montag, Januar 2020

Ein Spaziergang am Montag - dem ersten Arbeitstag des Jahres - vom Alex bis zur Weberwiese.

World Dominating Instructions #18

2013-11-28 08.45.49

da gabs ja letztens diskussionen darüber, den exportüberschuss nicht gut zu finden. ich bin da ganz bei jens berger. denn die wirtschaftskrise hat auch ihren ursprung in den deutschen dumping-löhnen. es ist interessant zu sehen, wie sie alle angst haben vor dem mindestlohn und dem gespenst der lohnerhöhungen. dabei wäre das ein guter anfang. denn nur steigene löhne steigern die binnennachfrage und dämpfen die importdefizite. sprechen wir es laut aus. und verlangen mehr. mal ehrlich: was ist das für ein masochismus, sich über exportüberschüsse zu freuen, während die löhne seit jahren stagnieren?

World Dominating Instructions #17

2013-08-24 15.16.01

Auf der Suche nach einem Ballon fürs Kind nach Mitte gefahren. Parteienwerbung gab es keine, nirgends. Dafür hat die Regierung und insbesondere das Kanzleramt die Türen geöffnet. War sehr voll und so haben wir nicht die güldene Toilette der Kanzlerin besichtigt. Beim Bundesamt für Strahlenschutz waren wir auch nicht, zu gefährlich sicherlich…

World Dominating Instructions #16

2013-08-09 10.33.58

Ich muss das vielleicht nochmal kurz erläutern: Die Idee stammt von hier. Werden alle Instruktionen ordnungsgemäß befolgt, so ist die Weltherrschaft nicht mehr länger ein theoretisches Konzept, sondern durchaus erdenklich.

World Dominating Instructions #15

2013-07-10 18.16.56

leider weiß ich auch nicht recht, was die Kollegin damit bezweckte, die blumen jedenfalls sahen durstig aus.

World Dominating Instructions #14

Diesmal mit Instrunktionen aus Polen und Tschechien:

World Dominating Instructions #13

2013-05-04 14.13.10

Hasenkontent hatten wir schon lange nicht mehr, gesehen im Tiergarten.

World Dominating Instructions #12

2013-05-05 14.42.08

Verhaltensregeln für Spaß … sowas gibts auch nur in D. gesehen auf den Neuköllner Maientagen in der Hasenheide

World Dominating Instructions #11

1-2013-02-03 11.45.04

1-2013-02-03 11.45.17

1-2013-02-03 11.44.45

…im verkehrsmuseum dresden

neues von am fliesentisch

vor einiger zeit schon mal gehabt, das deutsche fliesentischmuseum. aus dieser zeit datieren auch viele thesen, z.B. über die Korrelation zwischen Fliesentischbesitz und dem BMI des Nutzers. oder allgemeiner: je fliesentischiger eine wohnung, desto höher die unterschichtwahrscheinlichkeit resp. der auftritt in einer entsprechenden fernsehsendung. ein alter hut.

ausgesetzte Fliesentischplatte im Wedding (Januar 2009)

im wedding trifft man oft auf ausgesetzten sperrmüll, einfach abgestelltes und nicht zur-bsr-gebrachtes. traurig, weil unschön und assi, dieses verhalten. und manchmal ist auch ein fliesentisch dabei, so wie neulich:

ausgesetzter Fliesentisch (Okt 2011)

was sagt das über den ehemaligen besitzer aus? ob er sich einen komplett neuen flachbrettfliesentisch angeschafft hat? mit kurbel zum höhe verstellen? und modischen kacheln? oder hat er die soziale leiter erklommen und ist dem prekariat entkommen und versucht nun dies auch im wohnzimmermobiliar abzubilden? vorstellbar, allerdings wartet da schon das nächste problem:

ausgesetzter fliesentisch an der panke (juni 2009)

“Beate redet gern über Möbel Und sagt: Ikea kommt mir nicht ins Haus Bis auf den Tisch da, der ist von Ikea Der sieht aber nicht nach Ikea aus Respekt verdienen Menschen, die bei Ikea einkaufen Ohne dass es nachher nach Ikea aussieht” [Rainald Grebe: Dreißigjährige Pärchen]

polnischer fliesentisch (Okt 2011)

fliesentisch-stilleben (Febr 2009)

Man merkt schon, es wird nicht einfacher. lesen soziologen mit?

EDIT 15.09.2017: Offenbar gibt es das Fliesentischmuseum nur noch auf facebook.