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Das Leben kleben (Hörbuch)

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Ja, kann man so machen: Die Probleme der Welt (hier: Nahostkonflikt) in der Nachbarschaft durchdeklinieren. Dazu noch Gesellschaftskritik (Überalterung, Altenpflege, Immobilienhaie, usw, usf) und fertig. Am Ende dröhnt des Lesers Kopf und er fragt sich, was das alles sollte. Nicht so gut wie Caravan.

[xrr rating=3/7]

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Der Kalenderblattmörder (Hörbuch)

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Weltuntergang in Breslau um 1927. Morde passieren, die so ähnlich schon vor Jahrhunderten an gleicher Stelle verübt wurden. Ein russischer Fürst predigt das baldige Ende. Und dazwischen Eberhard Mock, der Kriminalrat ermittelt in alle Richtungen, seine gelangweilte Frau ist auch irgendwie verwickelt und am Ende wird es noch düsterer.

Nette Geschichte, viel Stadtgeschichtliches, aber eben ein Krimi, die reißen mich eher nicht so vom Hocker. Die Protagonisten bleiben merkwürdig eindimensional.

[xrr rating=4/7]

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Die Entdeckung des Hugo Cabret

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das erste buch, das mir die roibertochter empfohlen hat. eine dicke schwarte von über 500 seiten mit hunderten zeichnungen und film-stills. großartig. erzählt wird die geschichte eines jungen in paris der 20er jahre. er lebt im bahnhof, zieht die uhren auf, vater und onkel sind tot. er schraubt an einem automaten und wird irgendwann entdeckt. das schöne: die geschichte wird nicht durch die zeichnung ergänzt, sondern zwischendurch weiter erzählt. es entsteht ein stimmiges gesamtbild und eine spannende reise. schönes geschenk.

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Hundert nackte Kängurus (Hörspiel)

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sehr toll gemachtes hörspiel über die geschichte der droge LSD. gut eine stunde trip ohne nachwirkungen. hier zum nachhören.

und als bonustrack eine frühe photoshoparbeit von mir aus September 2006:

one took over the line
GONZO: Get sheep over side… women and children to armored car… orders from Captain Zeep.
DUKE: Ether is the perfect drug for Las Vegas. In this town they love a drunk. Fresh meat. So they put us through the turnstiles and turned us loose inside.

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Der BFC war schuld am Mauerbau: Ein stolzer Sohn des Proletariats erzählt

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Schönes Berlinbuch, von einem, der im Ostteil der Stadt aufgewachsen ist, davon erzählt und im wiedervereinten Berlin seinen Platz sucht. Dazwischen, parallel zu seiner Biographie, immer wieder die Geschichte des BFC Dynamo.

Der Autor erzählt auch von seiner Wohnung am Gleimtunnel, kurz vor dem Wedding:

“Zum Glück ist es im Prenzlauer Berg noch nicht so schlimm wie im Wedding. Alle Ausländerkinder sind immer frech. Das liegt am Wedding. Dieser Stadtteil steht in einem ihm gebührenden Licht, wenn die Sonne über ihm untergegangen ist und die BEWAG mit der Stromversorgung nicht hinterherkommt. Und schon verschwindet die Sonne hinter dem Weddinger Horizont. Es wird stockdunkel. Wie schnell doch so ein Tag vergeht. Und so ein Leben. Mein Leben. Ich kann kaum noch aus den Augen gucken, liege flach und rieche nach altem Mann.” [S. 168]

Und später, 1999, auf dem Weg zu einem Spiel zwischen BFC und Union im Mauerpark:

“Irgendwann spazierten wir zwischen dem langweiligen Gesundbrunnen-Center und der zerbröselnden Hertha-Villa singend entlang. “Roter Wedding, grüßt euch, Genossen … Drohend stehen die Faschisten drüben am Horizont! … Rot Front, Rot Front!” Das war prähistorische Westalgie, das waren des müden Weddingers alte Lieder. Titus und ich sangen verschiedene Fassungen. Wir fanden es aber unnötig zu klären, ob es an gegensätzlichen Weltanschauungen oder am unterschiedlichen Alkoholkonsum lag.” [S. 210]

Viele Geschichten sind stark und ehrlich und authentisch, manche sind ein bisschen verwirrend oder flach. Aber auf jeden Fall ist viel Berlin drin, viel Fußball und viel Alkohol.

[xrr rating=6/7]