
Richard Lourie:
Stalin. Die geheimen Aufzeichnungen des Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili
erschienen: 1999 • ISBN: 9783630870373 • Farbe: dunkel
everything looks better in black and white
Weil wir so in unserer Kultur gefangen sind, in unserem Dasein als Menschen auf diesem Planeten, ausgestattet mit einem Gehirn und mit denselben zwei Armen und Beinen wie jeder andere. Wir sind so gefangen, dass jede Fluchtmöglichkeit, die wir nur erdenken können, auch bloß Teil der Falle ist, in der wir sitzen. Alles, was wir wollen, sind wir gezwungen zu wollen.Vielleicht kein großer literarischer Wurf, aber erschütternd und nachdenklich und spannend. Lesen.
Im gegenwärtigen Russland gibt es Volkswirtschaft in allen erdenklichen Variationen: gut und böse, kapitalistisch und sozialistisch. Sie wird unter Konditionen ausgeübt, die beständig schwanken zwischen Anarchie und totalitärer Beschränkung. Die Menschen, die die Gesetze machen, haben zu viel Macht und dennoch nicht genügend Macht, um der Gesetzlosigkeit Herr zu werden. Russland ist der Traum von einer Fallstudie. Das gilt natürlich nur, wenn man zufällig kein Russe ist.und so geht es munter weiter. viel von der theorie lernt der leser zwar nicht, aber immerhin ein paar ansätze – lesenswert ist das allemal. und den satz würde ich auch unterschreiben:
Wir können nicht alle Probleme im Leben lösen, aber das Problem grober materieller Missstände auf der Welt können wir lösen. Diese Lösung funktioniert nicht perfekt, und sie funktioniert auch nicht einheitlich. Aber sie funktioniert. Wenn wir schon nicht alles in den Griff bekommen können, sollten wir uns mit den einfachen Sachen beginnen. Wir wissen, wie man Armut überwinden kann. Wir wissen, wie man Wohlstand schaffen kann. Doch aus lauter Faulheit, Angst, Selbstgefälligkeit, Machtgier oder idiotischem Idealismus weigern wir uns, etwas zu tun.[xrr rating=8/10]