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Die Modernisierung meiner Mutter (Hörbuch)

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im zuge des – äußerst gerechtfertigten – erfolgs von auerhaus nun also eine sammlung früherer(?) kurzgeschichten. zumindest kannte ich einiges von anderen anthologien. bjerg beschreibt das unbeschreibliche, das gewöhnliche. während wir schnösel an alltagsereignissen einfach vorbeihuschen, bleibt er stehen und fasst es in worte. er dramatisiert, spitzt zu und bleibt dabei realistisch. manche geschichten sind stark, andere mittelmaß. als hörbuch, gelesen von ihm selbst, eine kurzweilige unterhaltung, die ich nur empfehlen kann.

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Verteidigung der Missionarsstellung

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Ein Wolf Haas ohne Brenner? Das funktioniert, und zwar besser als erwartet. Ein Buch über die Liebe ohne Schmalz, ohne Beschreibungen von Irgendwas. Ein Roman, bereinigt um alles, konzentriert auf das Wesentliche, den Dialog. Existenzialistisch, fast wie in Wittgensteins Mätresse. Mit schnuckeligen Spielereien im Layout, [ANMERKUNGEN IN ECKIGEN KLAMMERN] und Sprachwissenschaftlichen Überlegungen. Lesen Sie dieses Buch, machen Sie langsam, es ist leider viel zu schnell vorbei…

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Lilith und die Dämonen des Kapitals: Die Ökonomie auf Freuds Couch

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Ich mochte Die Ökonomie von Gut und Böse und kann es immer noch empfehlen. Der Autor untersuchte die moralischen Grenzen und Ansätze in der gegenwärtigen Ökonomie und Gesellschaft. Im vorliegenden Buch geht es in eine ähnliche Richtung, aber mit mehr Psychologie. Es gibt viel Antike, Christentum, die Psyschologen des 19. und 20. Jahrhunders.

Fazit ist, dass das kapitalistische System, seine Protagonisten und auch wir uns verhalten wie Süchtige mit unstillbarem Verlangen nach mehr, mehr, mehr. In Wahrheit braucht man für diese Erkenntnis kein Buch. Aber das vorliegende untermauert die These mit viel kulturellem Hintergrund, sodass es sich wirklich lohnt zu lesen.

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Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit

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Das Buch habe ich schon mehrere Jahre, fast zuende gelesen – wir sprachen bereits darüber, als der Franzose mal zu Gast war. Dann kam die Krimkrise und der politische Umbruch in der Ukraine 2014 und die Hauptthese des Buchs verblasste vor der Wirklichkeit.

Die These ist, dass – abgesehen von Weltkrieg eins und zwei – die Anzahl der bewaffneten Konflikte seit Jahrhunderten zurück geht. Er führt dies auf eine Korrelation mit dem, was wir unter Zivilisation verstehen, zurück. Je fortschrittlicher eine Gesellschaft ist, desto weniger Gewalt wird produziert. Anhand allerlei Statistik belegt er seine These. Unsere Wahrnehmung sei natürlich verzerrt, weil wir jedes Ereignis, jeden Anschlag sofort medial präsentiert bekommen. Aber selbst die Anzahl der Toten pro Konflikt gehe zurück.

Man kann das in Anbetracht derzeitiger Konflikte zynisch finden, aber ich wette, statistisch haben auch IS, Syrien und diverse Anschläge in der letzten Zeit nicht viel geändert. Wir sind noch weit vom Weltfrieden entfernt, aber wir versinken auch nicht in Gewalt, wie das eine durchschnittliche Tagesschau behauptet.

Lesenswert auch die Besprechung bei Volker Strübing und wikipedia.

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Pornographie

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bei buch|bund gefunden. verstörende geschichte über zwei alte säcke, die intelektuell sein wollen, dem hauptstädtischen leben zu fliehen versuchen, indem sie aufs land ziehen. dort geben sie sich ihren wollüstigen gedanken hin und manipulieren zwei jugendliche, es passiert alles im kopf, nichts wird konkret, am ende gibt es jedoch tote. ich bin noch hin- und hergerissen. eigentlich passiert wenig, es wird nur gelabert, gezweifelt, hinterfragt, angedeutet. anderseits ist dieser rückzug in die gedankenwelt der protagonisten faszinierend und lässt den leser die allzu platte handlung überstehen. muss mehr von ihm lesen.