• naklar höre ich mir freitag abend 3,5h an, was soll man auch sonst machen.

    from pixelroiber (@pixelroiber@mastodon.social)

  • venire contra factum proprium

    als mäßig heranwachsender klaute ich mal in einem schäbigen plattenladen eine kassette. es war mitte neunziger und teil einer bösartigen mutprobe. böse, weil die anderen mich trotz erfolg nicht in ihre bande ließen. das corpus delicti – eine hastig eingesteckte kassette – fiel mir letztens beim aufräumen wieder in die hände:

    tatsächlich habe ich sie nach dem raub oft gehört – wohl eher aus ermanglung an besserer musik als aus wahrem interesse. eingängiger synthiepop mit unverständlichem italienischem gesang

    vorher hatte ich noch was gehört von der band. und der typo ist wohl keiner.

    kürzlich las ich in einem renomierten magazin für popkultur und meinung einen artikel über die geschichte des duos. und frage mich, ob wir jemals wieder was hören werden von Federico Milano und Friedrich Brieselang?

  • ?????????????

    kosmetik in zeiten des lockdowns, immer liebevoll dekoriert, heuer mit einer seilbahn. warum denn auch nicht.

    Fujifilm X100s | 1/60 | f2.2 | ISO500
  • citroën

    als die nächte noch frostig waren. ich mag die vorstellung, dass gleich eine flache hand von innen gegen die scheibe schlägt. und langsam nach unten rutscht. sei es ein horrorfilm oder eine wilde sexszene. die bilder entstehen im kopf und sind natürlich geprägt durch film und fernsehen. konditionierung durch popkultur, habt ihr das auch?

  • an einem samstag in berlin

    mit der kleinen digitalen mal wieder street, natürlich ohne menschen. denn die stören doch nur.

  • Centrum der Büro- und Informationstechnik

    gerade wieder mit horror an die cebit gedacht. die war immer anfang märz und um den 8. märz herum, da haben die frauen blumen bekommen und sollten sich artig freuen. ich war mit der firma da, stand den ganzen tag am stand und habe ein computerprogramm erklärt. die tage vor der messe waren die schlimmsten, weil die letzten features noch in das programm eingebaut werden mussten, da gabs auch schon mal pizza vom chef für lange abende. auf der messe selbst hat dann wieder irgendwas nicht funktioniert, klar. dann stand ich da am stand vorm rechner, laufkundschaft kam oder vorher terminierte besucher und zeigte ihnen die neuen features. immer wieder von vorn, dies das da hinklicken. ups, fehlermeldung. dann bisschen über prozesse reden mit dem kunden. sie wollen ihre brieftaube digitalisieren? können sie sich vorstellen, ihr nokia mit ihrer schreibtischlampe zu vernetzten? dies das beratung schmatung. dann visitenkarte austauschen und anschließend den kontaktbogen ausfüllen, fertig war ein lead. und wes lead ich sang…. abends dann noch essen mit den kollegen und ins hotelzimmer am hauptbahnhof hannover. der samstag war der abbautag, laut veranstalter durfte man nicht vor 16 uhr oder so abbauen, aber alle aussteller haben heimlich bereits eingepackt und sind dann punkt vier losgedüst, es war alles so lächerlich.

    einiges dieser speziellen zeit habe ich hier im blog verarbeitet:
    2011, 2009, 2008, 2007, 2013

    vieles habe ich auch vergessen, und das ist gut so, es war immer eine anstrengende woche und das format großer publikumsmessen hat sich schon vor pandemie erledigt.

  • Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein.

    letzte woche war eitel sonnenschein bei zwanzig grad, heute ist nebel.

    bei hauptvogel las ich kürzlich über smog-alarm in west-berlin. heute sieht es zumindest danach aus.

  • hörtipp

    lange keinen podcast mehr empfohlen. daher hier zwei bemerkenswerte:

    1. die produktion Caiman Club (zuvor im Blog) hat einen Spinoff wegen Pandemie bekommen: Caiman Crap, WDR 2020
    2. realer und somit erschütternder die produktion Saal 101, die den Gerichtsprozeß gegen den NSU, also Zschäpe & Co., 2013-18 dokumentiert und einordnet. da keine aufzeichungen möglich sind in strafprozeßen, werden mitschriften nachgeprochen. BR/Deutschlandfunk 2015/2021
  • parkstraße 46

    in der parkstraße bauen sie was. und müssen das vorherige abreißen. so schön war das da nicht, glaub ich. jetzt jedenfalls ist platz für verdichtung und mehr wohnraum.

  • betrunkener sand

    “…man muß auch das Positive sehen, dachte er, immerhin ist bald Weihnachten, fiel ihm die Bemerkung von Karl aus der letzten Nacht ein, und er mußte lachen, obwohl er nicht genau wußte, warum.
    “Warum lachst du?” fragte Chrissie. “Nur so”, sagte Frank.
    “Aha”, sagte Chrissie und schaute wieder in ihre Tasse. “Ich dachte, bald ist Weihnachten”, sagte Frank. “Das hat Karl gestern gesagt.”
    “Ach so. Sehr lustig!”
    “Geht so”, sagte Frank, und dann schwiegen sie.
    ~ aus: Der kleine Bruder

    in den letzten wochen nochmal die regener-bücher über karl schmidt, frank lehmann und die bande gehört. ein ganzes universum ist das, in etwa vergleichbar mit herr der ringe oder star wars. die bücher sind nicht ganz chronologisch über einen zeitraum von 15 jahren erschienen und unterscheiden sich literarisch und perspektivisch. alle beschreiben sie ein westdeutschland (bremen) und westberlin (kreuzberg) der 80er jahre, das inzwischen so fremd und weit entfernt ist wie das auenland.

    es sind die dialoge, regener lässt die protagonisten allen sinn und unsinn faseln, ihre sicht auf die dinge. dazu die gedanken von frank (und später karl). das sind auch keine gewinner, es muss sich in der welt zurecht gefunden werden, später in der kunstwelt. es muss überlebt, aber vor allem gelebt werden. es wird viel getrunken und geraucht. dabei mäandern die themen zwischen oberflächlich und tiefen gedanken. und vor dem kneipenfenster passiert die große weltgeschichte.

    “Moment, Moment” , sagte er. “Das gilt aber nur, wenn man die Zeit als etwas Absolutes nimmt. So geht das aber nicht. Meiner Meinung nach ist das wie mit einer Sanduhr. Der nüchterne Sand rinnt schneller raus als der betrunkene Sand, und deshalb ist mit betrunkenem Sand die Zeit langsamer.”
    ~ aus: Herr Lehmann

    trivialitäten treffen große fragen. provinz trifft großstadt, die großen fragen werden behandelt im kleinen. vieles bleibt offen und zwischen den büchern ergeben sich ungereimtheiten, aber das ist nicht der punkt. vielmehr geht es um die dialoge, das sind – obwohl oft unzusammenhängend und wirr – die wahren stars der bücher.

    und, natürlich sind die hörbücher besser, vom autor gelesen.