wetter

  • Fin de siècle

    Der Domainenkontrolleur war stinksauer, musste er doch wieder von seiner Routine abweichen und Warnstufe zwei ausrufen. “Katzenkontent: Es stinkt nach Katzenpisse im Getriebe, Herr” brüllte er in die Gegensprechanlage zum Kontrollzentrum. Auch dort war man nicht amüsiert und runzelte die Stirnen. Aber alles stöhnen half nichts, entsprechende Gegenmaßnahmen mussten eingeleitet und die präzise ausgearbeiteten Notfallpläne angestoßen werden. Rotes rotierendes Licht leuchtete auf, versetzte den Raum in ungesunden Dämmer. Ohne Grund eigentlich, nur um die Situation zu verdeutlichen. General Triebfeder betrat leicht außer Atem das Kontrollzentrum, knöpfte sich seine Uniform zu und bat um Rapport. “Das Getriebe weist Anomalitäten auf, Herr.” – “Was soll das heißen – schon wieder Katzenpisse?” – “Ja, Herr” – “Sofort anhalten und säubern” – “General, wir können das Getriebe nicht stoppen” “Was soll das heißen? Das haben wir doch immer so gemacht.” – “Ja, aber seitdem wir den neuen Kybernetischen Traummolekülator x45 haben, können wir das Getriebe nicht mehr anhalten.”

    karl theodor hat zuviele sprossen gemampft und phantasiert nun wild im schlaf. kompostposttraumatisches belastungssyndrom lautet die diagnose. und wir angehörigen leiden mit. er lässt sich auch nicht ansprechen und reagiert nicht in seiner trance. wir sind besorgt, der arzt kennt auch kein gegenmittel, empfiehlt nur die sprossen abzusetzen und stattdessen wieder mehr gurken und tomaten. wenigstens profitiert unser freund und kamerad von seiner auslandskrankenversicherung, die zusatzbeiträge hatten wir noch schnell überwiesen. er muss nicht arbeiten und verbringt seine tage bei den tuaregs im zelt.

    Symbolbild: Anonymität (August 2008)

    dominique hat schon wieder schluss gemacht mit seiner freundin, sie verlangte immerzu geschenke. er ist nun aber durch und durch antimaterialist, das sagte er ihr auch: “ich bin antimaterialist und somit gegen deinen übertrieben materialismus im speziellen und gegen materie im allgemeinen” – sprachs und löste sich in luft auf, um ganz woanders und zu einer anderen zeit wieder aufzutauchen. wahrscheinlich.

    jörg ist sauer auf uns will nun doch wieder zurück. wir langweilen ihn, er hat angst, sich anzustecken und überhaupt nervt ihn die arbeit und vor allem das wetter. marokko bietet wenig abwechslung und überraschung. wenig regen, viel sonne und ab und zu mal ein scirocco – er könne so nicht arbeiten, verkündet er in breitestem hessisch. dabei hat er sich extra ein paar wetterstationen gebastelt und im camp verteilt.

    Symbolbild: Robotik (Mai 2009 in Nürnberg)

    unseren abiball, den wir über einen dubiosen veranstalter buchten, können wir jetzt auch vergessen – es ist zum heulen, wir hatten uns so drauf vor bereitet und das ganze geld ist nun auch pfutsch. kein wunder, dass wir alle ziemlich angeschlagen und abgenervt sind…

    ... auf abifahrt (Mai 2008)

    fortsetzung folgt….

  • besseres klima ohne kamele

    Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
    Das steht – in meinem Reiseführer
    RAINALD GREBE

    einfältiges Kamel (April 2006)

    in australien knallen sie jetzt vielleicht die kamele ab wegen klimaschutz. die pupsen nämlich zu viel und stören auch sonst:

    Weil Kamele viel Wasser trinken, saufen sie den einheimischen Tierarten wie Känguruhs, Emus und Wallabies kostbare Wasserquellen leer. Kamele zertrampeln den Farmern Vegetation und Zäune – und auf ihrer Suche nach Wasser nehmen Kamele in Siedlungen im Outback schon mal Badezimmer auseinander oder beißen Schläuche und Wasserleitungen auf.

    und kanadische forscher haben bewiesen, dass mehr bäume auch nicht mehr das klima aufhalten können. wegen albedo, dem arsch.

    bleibt nur die frage, wie hoch der albedo-wert von kamelen ist?

  • die erosion der abendländischen werte

    merkwürdigkeiten #4

    nachdem sich die evangelische kirche (trunkenheit) und die katholische kirche (kindesmißbrauch) ins moralische aus gekegelt haben, bleibt nicht mehr viel übrig. da hilfts’ auch nicht, die (ehemalige) quotenausländerin mit dreck zu bewerfen ((spiegel.de: Demontage einer Vorzeige-Migrantin. Ein Kommentar von Anna Reimann)): ist der ruf erst ruiniert… und gott, der alte labersack, der hat mal wieder keine meinung. selbst das wetter ist nach der kachelmannschen hybris nur noch wechselhaft. aber was will man auch erwarten. wir sind eben alle nur menschen, fehlbar, anfällig für niederste gelüste und unbelehrbar.

  • Was machen eigentlich NiederschlagsbeobachterINNEN?

    Sie beobachten den Niederschlag und schreiben alles auf. Inklusive Wetterverlauf und besonerer Wittererungsbedingungen. Jeden Tag, Monat für Monat und so weiter bis in alle Ewigkeiten…

    HPIM3919
    [Symbolbild: Wetter]

    Und so darf Niederschlagsbeobachterin Käthe Burde aus Rheinsberg zu Präsident Köhler. Solche Ehre! Da blickt man neidisch auf die NiederschlagsbeobachterINNEN, gelle?

  • hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#5)

    jetzt muss ich mich mal selbst loben. vor ein paar jahren nämlich wetterte ich schon gegen tragbare dvd-player. denn das ist die krönung allen schwachsinns. wobei, es gibt doch so einiges, was noch unsinniger daherkommt. der sich selbst rührende kaffeebecher zum beispiel. und dann gibt es noch die zweite kategorie: unsinniges dings, aber mittlerweile unverzichtbar für die menschheit. twitter gehört eindeutig dazu. sarah connor genauso, wie feuchtes toilettenpapier. oder amazon-kaufempfehlungen (“18% der Kunden kaufen diesen Artikel, nachdem sie den nicht erhältlichen Artikel oben gesehen haben.” – sic!). aber unsere alte erde wäre nicht die erde, wenn wir sie nicht ständig mit unnützem zeug zumüllen würden. das war schon immer so. der faustkeil zum beispiel war auch so eine überflüssige erfindung. warum haben die jungs und mädels in der altsteinzeit nicht einfach werkzeug benutzt, wie jede andere kultur auch. und besonders nachhaltig waren diese steine auch nicht, denn sie liegen immer noch in massen rum. innovation jedenfalls sieht anders aus. und wie man hier sieht, sind wir immer noch keinen schritt weiter. ich wünsche euch jedenfalls ein entspanntes wochenende. und kauft nicht allzuviel überflüssiges! schaut mal lieber wieder einen guten film auf dem tragbaren dvd-player.


    hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (1) (2) (3) (4)

  • breaking news: herbst erst ab heute

    wie wir gerade aus vertraulicher quelle erfuhren, ist heute erst der herbstanfang und war nicht, wie bisher angenommen, schon vor drei monaten. wir entschludigen uns für diese verwechslung und bieten als entschädigung die vorverlegung des winters an. profitieren sie also jetzt schon von der kalten jahreszeit!

    mit freundlichen grüßen,
    ihr wetter-vertriebsteam

  • JETZT BEWIESEN: MENSCH MACHT WETTER

    KARLSRUHE: Nicht die Natur beeinflusst das Wetter, sondern der Mensch. Das fanden nun Wissenschaftler mit lustigen Namen heraus (Bernhard Vogel und Dominique Bäumer). Und zwar durch sogenannte Aerosole. Und das führt dann dazu, dass am Wochenende anderes Wetter ist: Entweder regnets oder es ist trocken. Aber es ist auf keinen Fall so wie Montag.

    schörm 2

    (Link)

  • tourist in der eigenen stadt – teil 1

    vergangenes wochenende war sightseeing angesagt. die eltern waren da und wollten unter anderem auch berlin sehen. grund genug, mal wieder tourist in der eigenen stadt zu sein. wir haben viel gesehen und abends schmerzten die füße. so entstanden auch ein paar bilders, die ich euch nicht vorenthalten will:
    PdR 3PdR 2

    der besuch am ehemaligen palast der republik (oder was inzwischen davon übrig geblieben ist) ist fast schon obligatorisch. inzwischen sieht das ding aus wie die innenstadt von bagdad. zu allem überfluss wurde auch noch ein musikvideo gedreht vor dieser eindrucksvollen kulisse. mit roten fahnen und menschen in merkwürdigen outfits, die auf einem W50 gruselige lieder sangen.

    (more…)

  • ich sensibelchen

    an manchen tagen kann ich nicht mal richtig fahrrad fahren, gurkse dann irgendwie auf den straßen rum und brauche ewig für eine strecke. bin zerstreut und kann mich nicht richtig konzentrieren. aber kann auch am wetter liegen. soll ja gleich gewittern. pah!

  • Pixelroiber Alkoholfrei™ – Das Experiment

    die ausgangssituation:

    “wir trinken zuviel!”, so der gängige satz innerhalb des freundeskreises. zugegeben, es ist ein bisschen viel in letzter zeit. ich erfülle zwar nur ungern die harten kriterien, aber irgendwann muss schließlich auch mal schluss sein. zittrige hände und zwänge spüre ich zwar noch nicht, aber der durst ist groß. zu groß offensichtlich, denn das aufstehen gestaltet sich zunehmend schwieriger. den ganzen tag müde und schlapp. mal sehen, ob es am überhöhten konsum liegt.

    das experiment:

    eine woche alkoholfrei ab heute. gestern abend auch schon nix getrunken, um die ergebnisse nicht zu gefährden / verfälschen. disziplin und eisernes vorgehen ist gefragt. die ergebnisse werden an dieser stelle veröffentlicht.

    tag 1:

    überraschend fit, heute morgen sogar schon gebloggt. kaffeebedarf stark zurück gegangen. kann aber auch an der vielen arbeit liegen. bin zuversichtlich was die nächsten tage angeht. aber: überraschend humorfrei heute alles. kann aber auch am wetter liegen. abends dann durst. tee wird helfen. es wartet ein entspannter videoabend. ein amerikanischer film. in dem hoffentlich nicht soviel getrunken wird…

    tag 2:

    IMG_6917heute morgen pünktlich und ohne zittrige knie aufgewacht. Keine Kopfschmerzen, keine schrecklichen Erinnerungen oder peinliche Ahnungen von gestern abend. einfach nur fit. vor mir selbst erschreckt. was kommt als nächstes? kann mich länger als fünf minuten auf eine sache konzentrieren. wow.

    tag 3:

    jens and his sternburgerheute abend wird es spannend. treffen mit freunden. sonst wurde da immer zügig getrunken. schon das telefonat war absurd: kein alkohol? ok. nagut. schweigen. nicht mal bier? oh. naja. wird es lustig so wie immer oder totlangweilig? morgen wissen wir mehr!

    tag 4:

    mauerpark flaschenwar ja doch ganz spaßig gestern. über politik geredet. ohne alkohol argumentieren ist schon anstrengender. weil logik dabei sein muss. aber jedenfalls effektiver. kann man so stehen lassen. heute abend nur schwarzer tee. gut so, denn es gibt noch einiges zu tun… das wochenende schreit nach gemütlich trinken, das wird hart.

    tag 5:

    trinkennur noch zwei tage, langsam wirds langweilig. aber dokumentation muss nun mal sein. in den letzten tagen fiel mir noch auf, wie normal die bierflasche auf offener straße ist, besonders auch in öffentlichen verkehrsmitteln. oder man sitzt, steht, liegt rum und trinkt. das gehört zum stadtbild wie die citytoiletten. betäubung im öffentlichen raum nennen wir es mal. schön ist das ehrlich gesagt nicht. zugegeben, oft genug bin ich selber so drauf. gewesen? keine ahnung. beschließe jedenfalls, in zukunft bewußter zu trinken. und auch weniger. versprochen.

    tag 6 und 7:

    ich habs getan. noch vor der selbst aufgelegten enthaltsamkeit was getrunken. war auch zu schwer: am sonntag in der StäV gewesen. ich mich kaum hingesetzt, stand da schon so eine art idee von bier vor mir (0,25l kölsch – und du dachtest, becks wär’ kein bier…), da konnte ich dann auch nicht mehr groß erklären, dass ich ja alkoholfrei mache diese woche. und das wollte ich in dem moment auch garnicht. womit wir beim thema wären: trinken in geselliger runde gehört einfach dazu, schlimmschlimm. doch auch da gibt es grenzen. dazu bitte hier lesen:

    Trinken ist nur so lange in Ordnung, wie es nicht auffällt. Im Grunde kann jeder, vorausgesetzt er verträgt einiges, sich den ganzen Abend durch Vernissagen, Stehempfänge, Opernpausen und Museumseinweihungen schlucken, Hauptsache, er bricht nicht den allgemein gültigen Code des Angeheitertseins.

    für mich jedenfalls bleibts dabei: weniger ist oft mehr und mit cola kann man besser tanzen.

    [wird aktualisiert, zuletzt 25. September, 13:34]