gestern: statt getroffen nicht gebadet im stattbad

eigentlich wollte gestern das große treffen der blog-giganten aus dem wedding stattfinden. doch der pixelroiber hatte ein problem mit seinem zeitmanagement und so war er am verabredeten zeitpunkt am falschen ort. er gelobt besserung und freut sich auf eine neuauflage.

woanders war es aber auch spannend, nämlich im stadtbad wedding. aber wenn du jetzt denkst, badeente und so, dann liegst du falsch. das bad ist nämlich seit 2002 trocken gelegt. ein neues nutzungskonzept wird gerade entwickelt, derweil gibt es kunst in den räumen und vor allem im keller. mehr infos hier. der keller ist voll mit rohren, filtern und riesigen tanks – alles noch gut erhalten und geradezu pervers gut geeignet für partyveranstaltungen der besseren art. hier ein paar bescheidene bilder:


war noch was? achja, die reptilienbörse in den uferhallen musste abgesagt werden, weil der örtliche veterinär andere vorstellungen hatte…

das könnte auch ein toller werbespruch für den kiez werden:

im wedding sieht man einiges anders

ein bisschen frieden…

an/zu weihnachten entblößen die gemeinen mitmenschen ganz eigenartige verhaltensweisen. da verstopfen mails mit gruseligen bildern die inbox, längst totgeglaubte anbieter verschicken aktionsnewsletter, die kein mensch versteht und nachmittags kurz vor ladenschluß treffen sich alle im örtlichen einkaufsparadies um geschenkeschrott zu shoppen. wobei die merkwürdig gehetzten gesichtsaudrücke kaum von den augenringen ablenken. im wedding knallen vereinzelt schon die sylvesterböller und im supermarkt verkleiden sich die angestellten mit vermeintlich witzigen mützen. und spätestens am weihnachtsabend merkst du, dass du vergessen hast, bier einzukaufen, um die folgenden tage zu überstehen. aber das muss nicht sein, denn immerhin kann man das fest der liebe auch ohne streß feiern. zum besipiel einfach mal windows neu installieren. weil der rechner platt gegangen ist. jedenfalls wünsch ich Euch fröhlich weihnachten und ein bisschen frieden. man wird ja auch nicht jünger, gelle?

darf ich mit meinem ponyhof geld verdienen?

berlin13

liebe re:publicaners,

es ist ja ganz nett, dass ihr euch trefft und euch austauscht. euch mitteilen wollt, dabei sein wollt, es der ganzen welt sagen wollt. aber müsst ihr dazu ausgerechnet das internet benutzen? die ganzen einträge erinnern mehr an einen schulausflug pubertierender, alle springen und hüpfen umher und erzählen sich dolle sachen. und sitzen im angesagtesten internet-café und hauen sich die taschen voll. gruselig.

versteht mich nicht falsch, ich finde bloggen ja auch wichtig. aber nicht die ganze zeit übers bloggen reden, da wird man ja ganz verrückt im kopp. und vielleicht liegts auch daran, dass keiner mehr liest? weil sich alles nur im kreis dreht? mehr interessante inhalte, dann klapts auch mit der werbung.

und ja, jetzt hab ich was drüber geschrieben, bin in die selbstreferenzialität getappt. mist. jetzt muss ich überlegen, wie ich da wieder rauskomme…

nachdenkliches

In meiner Kehle wohnt ein Tier, das frißt die klugen Worte auf
Die ich mir beigebogen hab für einen lieben langen Tag
Was soll ich sagen, wenn da keine Worte sind
Manchmal wüßt ich gern, wer ich wirklich bin
[eoc]

vor ein paar jahren leistete ich mir einen klugen diskurs mit einem hobbypsychologen per mail*. ich traf ihn auf arbeit, bei einem job, über den ich hier besser nicht reden will**. wir schrieben über den job als solchen und im allgemeinen, über menschliche psyche und so kram. blabla halt. irgendwann kam er dann auf den trichter, mich analysieren zu müssen und so erhielt ich eine antwort, die mich (erstens) nachdenklich stimmte und die ich (zweitens) ganz schnell vergaß und (drittens) jetzt wieder ausgegraben hab’. ein paar zitate will ich jetzt veröffentlichen, weil es (erstens) so schön formuliert und (zweitens) so zutreffend und (drittens) so ein schmarrn ist…

schon die einleitung war grandios:

Ich teile deine Selbsteinschätzung. Ich meine es jedoch nicht ironisch, sondern sehr wohl unironisch. Du bist ein Opportunist nicht aus Niederträchtigkeit, sondern vielmehr aus Unsicherheit. Bei dir besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die du versuchst mit der koketten Selbstbezichtigung des Opportunismus zu kaschieren.

chapeau! der geneigte leser wird ein muster erkennen und des autors wirklichkeit und substrat auch auf dieser seite gespiegelt wieder finden. doch lauschen wir dem fachmann noch ein paar zeilen weiter:

Ich kann auf jeder Ebene mit dir kommunizieren. Ich lehne deine “proletarische” Ebene von meiner “wohl situierten gutbürgerlichen” Ebene nicht ab. Du bist weder proletarisch noch bin ich wohl situiert und gutbürgerlich. Das ist ein Machtspiel. Du versuchst dich über mich zu erheben, indem du dich erniedrigst und mich erhöhst. Soll ich darauf noch weiter eingehen? Besser nicht!

ja, warum eigentlich nicht? dieser, meiner kunstgriff war nötig, um genau das zu erreichen. ich mag das spiel mit geschichtsschwangeren begrifflichkeiten und vorurteilen. und selbst-erniedrigung ist eigentlich ganz schick. doch es wird noch besser:

Deine vermeintliche Fehldeutung von Akkumulation ist aufschlussreich. Das ist wieder ein Machtspiel. Du versuchst dich über mich zu erheben, indem du mir einen Knochen zuwirfst, an dem ich knabbern darf. Du versucht dich über mich zu erheben, indem du dich in die Rolle des Schülers begibst und mir die Rolle des Lehrers zuweist. Ich danke dir für diese Ehre (Ironie). Das Spiel, welches du spielst ist sehr polemisch und aggressiv. Deine Gefühle sind wahr und richtig – die Projektion jedoch unwahr und destruktiv.

hier irrte ich mich und wollte marx bringen, ging wohl schief. projektion war im übrigen garnicht geplant.

Du bezeichnest deine Sozialisation als post-faschistoid und quasidemokratisch. Du meinst sicher pseudodemokratisch. Ich kann deine Gefühle, die du mit post-faschistoid bezeichnest nachvollziehen und ich stimme dir inhaltlich, sachlich gänzlich zu. Meine Anmerkungen sind rein sprachlicher Natur. Es ist ein repressives und diktatorisches System gewesen. Das ändert nichts an deinen Gefühlen, das verstehe ich auch. Du befindest dich in einer Ambivalenz zu deiner Sozialisation, die dir Unbehagen bereitet. Du hast Machtstrukturen und viele Aggressionen verinnerlich, die aus deiner Sozialisation resultieren. Die Machtstrukturen waren eine Notwehr und eine Überlebensstrategie. Das Problem besteht in dem Konflikt der verinnerlichten Machtstrukturen und Aggressionen die ihre ursprüngliche Grundlage verloren haben.

und hier irrt der meister. hab ihm geschrieben, in der ddr aufgewachsen zu sein und darunter gelitten zu haben. mitnichten! ich war acht beim mauerfall und hab’ rein garnichts kapiert. insofern nervt seine einschätzung an dieser stelle. der letzte satz allerdings macht mir bis heute kopfzerbrechen:

Du hast bei mir nicht im Geringsten eine Verwirrung gestiftet. Im Gegenteil, du bist für mich ein offenes Buch. Ich kann in dir lesen wie in einem Buch, auch wenn es dir nicht schmeichelt.

so denn. wie auch immer. habe nie geantwortet. vielleicht sollte ich? bin ich denn wirklich so durchschaubar?


* damals™ formulierte man schöne sätze in mails, suchte nach begriffen und nahm sich zeit. wie noch früher™ in handgeschriebenen briefen. die zeiten sind nun vorbei und die ICQ-isierung der kommunikation schreitet unaufhaltsam voran. lolroflomg…

** kommt aber sicher noch.

spielchen für zwischendurch

dass schäuble anagrammisiert belauscht heißt, das ist hart bis zutreffend. dass pixelroiber unter anderem solche kombinationen generiert ist schon fast wieder erschreckend:

1. BLEI EXPO IRR
2. LEIB EXPO IRR
3. BEIL EXPO IRR
4. LIEB EXPO IRR
5. BRIE EXIL PRO
6. BIER EXIL PRO!
7. RIEB EXIL PRO
8. BREI EXIL PRO
9. LEB EPOXI IRR
10. BOE PIXEL IRR
11. BEO PIXEL IRR
12. ERB PIXEL RIO
13. BI EXIL ER PRO
14. BRIO PIXEL ER
15. BRIO EXIL PER
16. OB PIXEL IRRE?
17. BOR PIXEL IRE
18. BP EXIL ER RIO

(kann der geneigte leser auch selber ausprobieren)