sms von vodafone

  • juli 2012:
  • Surfen Sie in Polen für 2 Euro im Internet! Buchen Sie ein Vodafone ReisePaket Data 24 Stunden inkl. 25 MB und gehen Sie bei voller Kostenkontrolle ins Internet. Antworten Sie einfach per kostenloser SMS an die 70127 mit dem Wort “Tag” und warten Sie auf die Bestätigungs-SMS. Für ein ReisePaket Data 7 Tage (5 Euro/50 MB) antworten Sie mit “Woche”. Um in den Tarif World Data zu wechseln und für 83,3 Cent/MB zu surfen, senden Sie “World”. Die Buchung eines ReisePaket Data ist in diesem Tarif jedoch nicht möglich. Ihr Vodafone-Team.

  • mai 2015:
  • Surfen Sie in Polen für 2,99 Euro im Internet! Buchen Sie ein Vodafone ReisePaket Data 24 Stunden inkl. 50 MB und gehen Sie bei voller Kostenkontrolle ins Internet. Antworten Sie einfach per kostenloser SMS an die 70127 mit dem Wort “Tag” und warten Sie auf die Bestätigungs-SMS. Für ein ReisePaket Data 7 Tage (9,99 Euro/100 MB) antworten Sie mit “Woche”. Freundliche Grüße, Ihr Vodafone-Team.

    statusmeldungen

    ungeschriebene tweets:

    • letztens mit der contentmafia verhandelt und zu keinem ergebnis gekommen
    • nun pakt mit datenkrake google geschlossen
    • die wollen aber alle meine daten. dabei habe ich garkeine.
    • fälschlicherweise andere daten angegeben. war dann auch gut so.
    • nächste woche gibt lidl aktien aus
    • es gibt keinen falschen eintrag im richtigen blog
    • gerade eine ganze tüte erdnüsse im teigmantel aufgefressen. dazu multisaft. fühle mich nun entsprechend.

    140 zeichen p0rn

    in der aktuellen ausgabe der mindestens haltbar geht es um peinliche jobs in der jugend. das brachte mich auf einen text, der schon lange geschrieben werden wollte:

    das bewerbungsgespräch im herzen berlins entpuppte sich als infoveranstaltung. mit dreißig leuten quetschten wir uns in einen kleinen raum voller rechner. an den rechnern saßen dieselben leute wie wir und arbeiteten. kurze einführung ins thema, blabla. ich hab garnicht richtig zugehört. die ersten bewerber standen wutschnaubend auf und verließen grußlos das büro. andere lachten irritiert oder spielten das ist-mir-alles-scheißegal-spiel. es ging um mehrwertdienste per SMS. was diese worthülse bedeutete ging mir dann am ersten arbeitstag auf. ich nahm den job natürlich an, brauchte das geld, freiberufliche festanstellung sozusagen. dann einteilung in schichten und los gings.

    am ersten tag sollte ich einer tussi über die schulter schauen und lernen, was man denn so schreibt. was folgte, waren die schrecklichsten stunden meines lebens, guantanamo ist wahrscheinlich nix dagegen. ich sitze also neben einem attraktivem mädel und schaue irritiert auf ihre sätze, die sie ins system hämmert. es sind kurze, knappe sätze. 140 zeichen mehrwert-SMS mit erotischem inhalt. ab 18. irgendwo da draußen in der welt sitzt einer und schreibt für knapp zwei euro eine SMS und die frau neben mir beantwortet sie, ohne gefühlsregung, quatscht nebenbei mit den anderen oder knabbert an ihrer stulle. und ja, ich war verwirrt. mein sexueller horizont erweiterte sich innerhalb einer stunde um 150%.

    und dann war ich dran. erst zögerlich, dann voller abscheu, schrieb ich auf, was mir einfiel. im grunde musste man nur das schreiben, was der kunde hören wollte. er gab ja die richtung vor, ich reagierte und meine sätze platzten fast vor geilheit. meistens war ich eine frau mitte zwanzig und zu allem bereit. naja, zu fast allem. ein paar tabus hatten wir schon, kinder und tiere und so. aber ansonsten gings immer rund. die teamleiterin saß mir im nacken und verlangte qualität.

    nach einer woche war ich genauso abgebrüht wie die kollegen und schrieb die sätze, so als hätte ich nie was anderes in meinem leben getan. vielleicht hasste ich mich selbst, ob meiner verdorbenheit und unaufrichtigkeit – immerhin glaubten die kunden ja, mit “echten” frauen zu simsen. aber im grunde war mir es nach einer woche egal. es ging ums geld. sehr üppig war der job nicht bezahlt, aber immerhin konnte man rund um die uhr arbeiten gehen. ein paar perverse waren auch dabei mit irgendwelchen abgefahrenen fetischen, aber irgendwann wird auch das normal. und kurioserweise waren auch frauen dabei. dann war ich meist ein mann in seinen besten jahren. klar, oder? einige kunden haben sich verliebt und wurden so zu stammkunden. übrigens war uns auch untersagt, von liebe zu sprechen. ganz in echt! traurig das alles.

    aber ich habe es ausgehalten. fast zwei jahre. gewissensbisse? nö. abstumpfung? wahrscheinlich. aber irgendwann wird auch ein arschfick per sms so langweilig wie jeder andere job. arme menschheit.

    rumgekommen

    0400 aufstehen. geschafft. anziehen. kaffee. podcast laden. krawatte binden. los.
    0450 s-bahn im letzten moment erwischt.
    0524 älteste baureihe rumpelt vor sich hin. g8-gipfel-podcast höchst interessant.
    0620 zweiter kaffee des tages. mit strohhalm. bäh.
    0710 sitze am fenster, sonne blendet.
    0815 sonne in münchen. frisur sitzt. falschen ausgang erwischt.
    1037 fünfter kaffee des tages. option auf bier am abend. bravo. arbeiten geht voran.
    1410 mittagessen macht träge. kaffee. reden von neuronalen netzen. unsinn.
    1617 brain-dead. matschbirne. kaffee zeigt keine wirkung mehr. durchhalten.
    1837 flughafen münchen. biergarten. zweites weizen. kollege erzählt von vietnam.
    2015 leichter rausch. blödes grinsen. muss gürtel bei der kontrolle ausziehen. verlegen.
    2045 sitze am fenster, sonne blendet.
    2100 wolken sind scheiße animiert.
    2104 muss an bukowski denken, wie er einmal alle alkoholreserven auf einem flug gesoffen hat. bier gibts hier zu horrenden preisen in homöopathischen dosen in flaschen (letzter wortwitz des tages, versprochen)
    2200 s-bahn. u-bahn. sms.
    2330 bloggen. schlafen.