ein lockenkopf erklärt die welt. heute: fortschritt

howdy!

damals im geschichts-LK* gab es eine nervige und quälende (fruchtbare? furchtbare!) diskussion über fortschritt und entwicklung. ich will das hier nicht lauwarm aufwärmen, nur kurz: es ging um die frage, wieviel fortschritt wir brauchen und ob das immer positiv ist. kann man endlos drüber reden. dabei sind es die kleinen dinge des alltags, die unser leben versüßen: die marssonde, der elektrische korkenzieher oder der usb-raketenwerfer.

und so wünschte man sich im jahre 1956 sehr witzige dinge: das beidseitige telefon, lichter am rasenmäher oder beleuchtete hausschuhe. und wenn ich drüber nachdenke, hat uns die welt noch keines von diesen dingen geschenkt. die hoffnungen liegen also schwer auf den schultern des 21. jahrhunderts. macht mal was!

[nachtrag:] dazu passt auch, dass es geschnitten brot erst seit 1912 gibt…

*das schreib ich nur, um mir selber zu beweisen, dass ich intellektuelle elite bin und eigentlich schon immer war. was natürlich quatsch ist, wie der geneigte leser sicherlich weiß. denn dann wär ich nämlich nicht hier, sondern woanders oder gar dort.

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#4): They doin’ the mess around

endlich vorbei. eine halbe woche messeleben geht an die substanz, nagt am guten gewissen und schlaucht das rückenmark. rumstehen, kilometerweise laufen, reden, reden, zuhören und menschen ertragen. zuviele menschen mit zuwenigen problemen auf einen haufen. schlimm sind die aussteller an den ständen, schlimmer die so-called fachbesucher, doch ganz schlimm die jäger und sammler. ständig auf der suche nach gimmicks, werbegeschenken, kulis und infomappen. tüten gabs in allen größen und formen. so viele, dass meist tüten in tüten steckten. ansonsten waren die aussteller sehr knausrig. gut so! oder schlecht. denn nichts ist nerviger als der gemeine mob, der nichts abbekommt. abends dann parties auf den ständen. merke: je schlechter das produkt, desto größer der marketingetat, desto größer auch die standparties. kurz vor der abfahrt noch am hessen-stand geschlemmt und bierchen getrunken. respekt! für ein land ohne regierung funktioniert das super! kümmerlich dagegen die standparty am berlin-brandenburg-stand. im hotelzimmer kein internet, dafür schlechte amerikanische serien im tv. auch mal schön. zurück in berlin und keine bvg, der feedreader platzt gleich und die ungelesene tageszeitung wartet. hört mir auf mit digital lifestyle! seid menschen. und benehmt euch auch so.

[youtube MavllwOuVI0]

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (1) (2)(3)

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#2)

wir übertreiben. tausende klein- und kleinstgeräte, die wir mit uns rumtragen. handy, iphone*, mp3-player, navi, pda, digicam, laptop, transponder. alle unkombatibel zueinander. oft proprietär wie sau. müssen alle umständlich synchronisiert werden. meist am heimischen rechner. das dauert. ist nervig und frisst strom. geräte, die alles können (aber nichts richtig), gibts auch. wer will die aber schon? es gibt den schönen begriff Human Interface Device (HID), der zwar was anderes meint, aber dennoch treffend ist. wir sind zu sklaven unserer eigenen abhängigkeit von kleinen geräten geworden. das klingt erstmal nicht schön, aber offenbar kommen wir ganz gut darauf klar. das nervigste ist nur, dass die teile viel zu oft den geist aufgeben, weil der strom fehlt. oder sie landen in der ecke, weil sie eben nicht das können, was wir von ihnen erwarten. oder nur sehr umständlich.

was also tun? der roiber wäre nicht kulturpessimist geworden, wenn er nicht auch elegante lösungswege aufzeigen würde. und so präsentieren wir ihnen heute den original plug-your-bellybutton™. mit seinem modernen usb 2.0- anschluß und der maximalen transferrate vermag er unglaubliches: synchronisation, akkuaufladung und datenspeicherung überall wo sie wollen. einfach in den bauchnabel stecken, die treiber installieren sich selbst. kombatibel zu allen gängigen systemen.

und wem das nicht reicht, der greift zum plug-your-bellybutton PRO™. der kann dann auch gps.


(© Alle Rechte vorbehalten, mit freundlicher genehmigung vom zonenschwabe)

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*iphone hab ich nur geschrieben, um neue leser zu finden. SEO nennt man das. ich arsch.

lesen sie auch:
hier schreibt der kulturpessimist noch selbst
freezr – the best way to share, search and share your fridge content!

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Now playing: The Hives – You Got It All… Wrong

angesehen

ostPUNK! / too much future (2006)
Regie: Michael Boehlke, Carsten Fiebeler
http://www.toomuchfuture.de (imbd)
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Am Ende kommen Touristen (2007)
Regie: Robert Thalheim
(imbd)
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zwei deutsche fime wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. trotzdem ähneln sie sich, indem sie sich mit vergangenheit beschäftigen. vergangenheit wie sie wahrscheinlich nur in diesem land eben nicht vergangenheit sein kann. der eine berichtet unaufgeregt und differenziert über das leben in OÅ›wiecim, besser bekannt als auschwitz. mit jungen und engagierten schauspielern wird versucht, ein stück normalität darzustellen. doch der film scheitert genau wie seine protagonisten und heraus gekommen ist netter spielfilm mit kulturellem anspruch plus zarter lovestory. mehr auch nicht. im übrigen ist das dämliche lächeln der hauptdarstellerin schon nach zehn minuten nur noch nervig. der andere film erzählt von punk in der ddr. das ist das land, dass so spießig war, dass selbst honecker vor lauter langeweile am ende einfach gestorben ist. ein paar punks gab es aber dennoch und in dem film kommen sie noch einmal zu wort, guido knopp-mäßig werden sie interviewt, erzählen mit glasigen augen von früher und von ihrem leben. das klingt spannend, ist aber leider nicht. denn obwohl punk zu sein in der ddr das wahrscheinlich spannendste war, sind die geschichten dann doch eher ernüchternd. aber die bilder! der schnitt! ein traum. echt jetzt mal. viel besser als bei der unvergleichlich aufwendigeren clash-doku letztens. aber dafür ins kino? nein, das kann ich wirklich nicht empfehlen. bei beiden filmen nicht.

kültür II

gemein, gewaltverherrlichend, frauenfeindlich, sexistisch, brutal, qualitativ schlecht, böse, aggressiv, pornographisch, stupide, kopfschmerzend, verfolgungsjagend, dialogisierend, autofahrend, trinkend, drogenkonsumierend, schlecht, überfahrend, flach, überhöhtegeschwindigkeitfahrend, betrunkenfahrend, ausufernd, psychopathisch, frauenverachtend, hundsgemein, lächerlich, schlagkräftig, altbacken, uninspiriert, abklatschig, nervtötend, laut, stilbrüchig, kommerziell, nervig, unzusammenhängend, sinnlos, abschlachtend, blutig, abwegig, mörderisch, phantasierend, unromantisch, schief, anspielend, todsicher.

Je suis d’accord pour tout, Tarantino!.