schnelle skizzen beim festival of lights. früher war mehr, es gab auch eine parallelveranstaltung berlin leuchtet und mehr gebäude waren involviert. so richtig beeindruckend ist es nicht mehr, man stumpft wohl ab. aber beeindruckend, wie viele menschen das jedes jahr mobilisiert. wäre das mal bei demos so.
mitte
2007 2008 berlin berlin-wedding bilder blog deutschland empfehlung film geschichte gesellschaft google IFTTT import instagram intern internet kino klicktipp lesen link links mastodon musik nachdenken pankow pankreich photographie polen politik polizei sonntag status suchen tagesspiegel tatort technik unterwegs video welt wikipedia wirtschaft wissen wordpress youtube
-
nebel leuchten
der weg ins büro bei langsam sich lichtendem nebel anfang märz. die (für mich) neue sony α6000 mit kitobjektiv fühlt sich noch etwas ungewohnt an. zuviele knöpfe, menüpunkte, möglichkeiten, das überfordert. guckt man durch den sucher oder aufs display? der akku wird schnell leer, das mag am wetter liegen.
nichts los am brandenburger tor, der schaden vom unfall im januar ist noch nicht repariert. mehrere reisbusse mit großer POLIZEI-aufschrift düsen den 17. juni runter, die scheiben getönt, sodass man nicht sieht, ob wer drinnen sitzt.
nebel über dem holocaust-mahnmal, düster, so grau in grau. ob der architekt diese wirkung beabsichtigt hat?
und überall absperrband, mal nützlich, mal unsinnig. wo kommt das immer nur her.
spiegelungen, details der glasbetonmonster – sie stoßen mich ab und faszinieren mich. seelenlose gebäude, in ihrer gleichförmigkeit in details verschieden. funktional und ohne charakter. das muss man fotografisch mehr heraus arbeiten.
-
-
sonntagsstadtspaziergang
Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Café-Terrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze, Seiten eines immer neuen Buches ergeben. ― Franz Hessel (1880-1941)
wir nähern uns der stadt, indem wir sie uns photographisch und ästhetisch aneignen. die stadt ernährt uns mit ihren eindrücken, bildern, geschichten. wir müssen nur vor die tür treten, die kamera mitnehmen und losstapfen, richtung egal. hinter jeder kreuzung eine andere welt und hinter tausend stäben keine welt. forschen schrittes erklimmen wir den prenzlauer berg, düstere wolken ziehen über die weinberge am rosenthaler. im wald unter den linden sie sonntägliche waldesruh, zieht es uns zum tore hinaus. vorbei am schloß, das sie wieder hübsch aufgebaut haben und sich selbst zitieren. ein in stein gebaute selbstreferenz, um sich zu vergewissern, noch da zu sein. leuchtend das christliche kreuz auf der kuppel, ein erbärmlicher rückgriff auf glorifizierte vergangenheit.
die baustellencontainer, reich illumniert, sehen aus wie in einem computerspiel, das alienmonster lauert um die ecke und muss erschossen werden. der einsame basketball zwischen baustellenmüll – wie kam er da hin, wer kann nun nicht mehr dribbeln? die frau an der bushaltestelle steigt nicht in den bus, obwohl doch alle in dieselbe richtung fahren. worauf wartet sie an diesem zugigen nicht-ort?
jede tiefgarageneinfahrt eine kleine lichtinstallation, in szene gesetzt von neon und led. verständlich, sind doch die fassaden der neubauten beliebig und monoton geworden, da kann man sich wenigstens unten auf augenhöhe für den flaneur in szene setzen.
-
Zeitmaschine: September 2016
19.09.2016 bei maskworld.com in der Oranienburger Str., Berlin throwback in september 2016: wir sind in mitte verabredet weil wir da was vorhaben. den maskenladen gibts schon ewig, über die oranienburger gibts ein schönes buch. die gegend nervt wegen touristen und schickimicki. das altersheim gegenüber den hackeschen höfen wurde weggentrifiziert, nachdem es in den 90ern selbst gentrifiziert hat. und die freimaurerloge wurde abgerissen. die synagoge glänzt in der abendsonne, grillgeruch aus dem monbijoupark und im aufsturz gibts viel bier. im zosch in der tucholskystraße sitzen die spanier und der burger wird kalt. gegenüber hat sarah wiener eine bäckerei. der späti ist noch auf, die straßenbahn rattert und ab und zu sieht man noch frauen. das tacheles ist abgerissen, eine gruppe angetrunkener aus der provinz torkelt vorbei. es nieselt leicht und in dem indischen restaurant werden die letzten tische geräumt.
-
Zeitmaschine: April 2016
throwback in april 2016: in einem hof eines berliner bürogebäudes in mitte passieren merkwürdige dinge. das architektonisch höchst bedenkliche gesamtkonzept aus oval, trapez und dreieck wird gestört durch zwei rechteckige löcher. absperrband verhindert unfälle.
eine frau entfernt sich zügig von der szenerie. ist sie soeben dem loch entstiegen? hat sie sich von der korrekten ausführung des bauvorhaben überzeugt? hat sie gar ihren kollegen in die grube gestoßen?
links oben im bild eine weitere grube, nah am haus. vielleicht auch einbrecher, die sich in büroräume graben wollten? oder in eine bank, aber sie haben die pläne falschrum gehalten und sind hier im hof rausgekommen?
alles sehr mysteriös und wir werden nie die wahrheit erfahren.
-
geschichten aus einer viel zu großen stadt pt. 30
Berlin Ende Mai 2017. Sie tanzen Standard an der Spree, es ist warm, leichter Regen. Wir sitzen auf der Treppe, wundern uns. Auf dem Wasser vorm Bodemuseum schieben sich die Tourischiffe vorbei. Tangotakte wehen herüber, sie schieben sich über die improvisierte Tanzfläche. Ein Hauch von 20er Jahre-Stimmung, es fehlt nur die entsprechende Kleidung.
-
-
-
neues von der mensch-roboter-kooperation
wer dachte, die entmenschlichung der arbeit durch robotik wäre ein segen, stand noch nie an einer SB-Kasse im supermarkt.
in mitte gibt es seit kurzem einen roboter-eis-laden. da bestellt man an einem riesigen tablet seine kugeln und bekommt einen bon ausgedruckt.
den bon löst man an einem weiteren automaten ein, woraufhin das eis angefahren kommt – aus der wand!
dann nimmt man es und lädt es mit toppings voll, weil man da so viele nehmen darf, wie man will. was dann zu merkwürdigen kombinationen führen kann…
irgendwo hinten im laden gibt es eine kasse mit einem echten kassierer. ziemlich inkonsequent, hätte man das doch auch noch automatisieren können.
während wir da waren – freitag mittag, ende april – waren wir die einzigen im laden und wurden von einer verkäuferin kräftig beraten. ergibt in einem automatisierten roboter-eis-laden nur bedingt sinn. aber so ist mit neuer technologie: der benutzer braucht hilfestellungen, weil er im grunde die einzige unbekannte im system ist und die ursache für alle fehler.
alles ganz nett, man fühlt sich gegängelt, überfordert, allein gelassen. und das eis schmeckt auch nicht.
mehr: wurstautomat 2 | wurstautomat 1 | Madenautomat | …mat | saugroboter |