michael jackson ist schon vor jahren gestorben. zumindest als mensch. übrig geblieben ist eine verschobene wahrnehmung, eine zerrfläche der gesellschaft in form des king of pop. schon die musiklehrerin in der grundschule zwang uns zu einer diskussion, ob sich schwarze menschen zu weißen umoperieren lassen dürfen. wir wunderten uns ob der modernen technischen möglichkeiten, hatten aber nicht viel beizutragen zur diskussion. wohlgemerkt, das war vor fast 20 jahren, anfang der neunziger. und dann waren die skandale um seine kinderliebe. und der auftritt bei thomas gottschalk. und immer wieder diskussionen über nasenoperationen und komischen lebenswandel. in ruhe gelassen hat man ihn nie. die öffentliche wahrnehmung schwankte zwischen mitleid und hass. war das neid? angst? ich weiß es nicht, es hat mich nie sonderlich interessiert und die musik fand ich jetzt auch nicht so dolle. aber er war teil meines lebens geworden, unser aller lebens. popkulturgeschichte eben. so wie die beatles, obwohl john lennon noch vor meiner geburt gestorben ist. und überhaupt: michael jackson kauft 1985 die rechte an allen beatles-werken.
und nun ist er also gestorben. dieselben heuchler, die sich immer über sein lebensstil beschwert hatten, die haben am lautesten geheult. aber dass die eklige berichterstattung vielleicht zu seinem abgefahrenen weltbild beigetragen hat, darüber hat keiner gesprochen.
sei’s drum, nun ist’s vorbei. und als kleine hommage an einen künstler, den ich nie so richtig leiden konnte, ein video von philippinischen gefangenen, die thriller performen:
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