der besuch in essen war kurz, schmerzlos und eigenartig nichtssagend. quartiert waren wir im stadtteil altenessen am karlsplatz, eine ecke, die aussieht wie der wedding, nur mit noch mehr spielhallen und weniger kulinarischer vielfalt. sämtlicher einzelhandel wurde vom großen einkaufszentrum gefressen und so will man da auch schnell wieder weg. dann noch messegelände, das ist aber unspektakulär und sieht aus wie alle messegeländer dieser welt. der hauptbahnhof ist vor allem voll.
die rückreise von essen war dann eher eine odyssee: da in berlin ein stellwerk ausgefallen ist, gab es keine ICEs von köln nach hamm. logisch, oder? also verstopfter regio über bochum, dortmund und noch mehr ruhrgebiet. schön und entspannt reisen ist was anderes.
E 19 12 – Schnellfahr-Elektrolokomotive aus der NS-Zeit @DB Museum Nünberg
> du hast dein handy dabei?
> ja, ich schau’ grad’ mal, ob ich hier empfang habe.
> und?
> ja, hab ich.
> willste jemanden anrufen?
> nein.
> ruf’ doch mich an.
> warum? du sitzt doch neben mir.
> warum nicht?
> …
> dann seh’ ich, welchen klingelton ich habe.
stell’ dir vor, es ist politik und alle machen was sie wollen: der eine bombardiert zivilisten und will bis zuletzt keinen fehler darin erkennen. der andere säbelt einen journalisten ab, nur weil der ihm nicht gefällt. am nürburgring soll es nicht mit rechten dingen zugegangen sein, usw, usf…
eine positive nachricht findet sich dann doch noch zwischen all’ dem unsinn:
Daniel Dettling, Geschäftsführer der umstrittenen Denkfabrik “berlinpolis”, hat erstmals öffentlich zugegeben, dass seine Firma mit der Lobbyarbeit im geheimen Auftrag der Deutschen Bahn und weiterer Kunden im Jahr 2007 “einen Fehler” begangen habe. (tagesspiegel)
übrigens musste erst lobbycontrol den schwindel aufdecken.