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Knappheit – Was es mit uns macht, wenn wir zu wenig haben

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knappe einführung in die forschung (irgendwo zwischen verhaltesforschung und VWL). was macht es mit uns, wenn wir zuwenig haben (zeit, geld, essen, soziale kontakte)? dann tunneln wir, sämtliche gedanken und handlungen sind bestimmt / überlagert von diesem einen gut, das uns fehlt. empirische studien weisen nach, dass in diesen momenten tatsächlich der IQ sinkt, andere interessen schwinden, die allgemeine handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. im falle der zeitknappheit eines managers scheint das ein erste-welt-problem und lösbar – im falle eines hungernden menschen ist das schwieriger.

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Müll

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der neunte brenner-krimi inzwischen und ich grüble, ob ich die anderen acht auch gelesen habe. diesmal arbeitet er auf dem mistplatz (wertstoffhoff) und naja, es taucht eine leiche auf, zerstückelt und getrennt, aber nicht sonderlich gut entsorgt. obwohl nicht mehr bei der kripo, ermittelt unser held und durch allerlei zufall und kombinatorik findet sich am ende auch der täter. es geht um organhandel, im weitesten sinne auch mülltrennung. und interessant, wie in den büchern zuvor, ist die sprache und die erzählform das ding, was das buch ausmacht. ein erzähler, der sich einmischt und auch mal seine meinung sagt. das muss man mögen, das mag man.

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Die Capitana

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die geschichte von Mika Feldman de Etchebéhère habe ich zuerst beim kaffeehaussitzer entdeckt und regelrecht verschlungen.

geschickt verschachtelt geschrieben nehmen wir am leben einer frau teil, deren lebensgeschichte auf der einen seite so typisch für das 20. jhd ist und auf der anderen seite so außergewöhnlich. sie kämpfte im spanischen bürgerkrieg und befehligte eine truppe revolutionäre, litt unter den stalinistischen säuberungen, erlebte in berlin den aufstieg der nazis, in paris führte sie ein armes künstlerleben und schrieb ihr leben lang. was will man mehr. und sie hatte ideale, stand auf der richtigen seite und verteidigte ihre ideen um jeden preis. aus unserer trägen 21. jhd-perspektive wirkt das so weit weg, dabei sollten wir alle ein bischen mehr wie mika sein.

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Im Kreis der Gespenster

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fünf erzählungen über das leben und das verlieren. grenzsituationen und menschlichkeit oder der verlust derselben. ein land am rande des wahnsinns jenseits von politik und weltgeschichte. hier geht es um verlust und aus der bahn geworfen werden. unbedingt lesen und über sich selbst nachdenken.

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Die Biene und der Kurt

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seethalers romandebut ist ganz anders als seine späteren bücher. der stil erinnert an wolf haas, so in der art, ein österreicher erzählt dir in der kneipe eine geschichte. der erzähler weiß aber nicht viel über seine figuren und kann über gefühle nur spekulieren. ein sprachlicher kniff, der das ganze buch trägt. die story selbst – gemobbtes mädchen flieht aus der katholischen mädchenschule und tourt mit einem abgehalfterten musiker durch die provinz – ist eigentlich traurig, lebt aber von situationskomik und dramatischen wendungen. irgendwo zwischen tschick und fleisch ist mein gemüse von heinz strunk. das buch funktioniert sicherlich auch als film.