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Nicht mein Tag

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“Trotzdem, insgesamt kann er zufrieden sein. Auf der Skala zwischen Brad Pitt und dem Elefantenmenschen ist er näher an Brad Pitt. Er hat schon Männer seiner Preisklasse gesehen, die es mit tätowierten Jessicas getrieben haben. In Pornos.”

Und so geht das dann munter weiter in dem Buch. Ein vermeintlich witzger Spruch jagt den nächsten und immer so fort. Erzählt wird die Geschichte vom biederen Bankangestellten Till Reiners, der als Geisel mit dem Bankroiber Nappo vor Polizei und altem Leben flüchtet. Ein solide Story, ein schnell ausgelesenes Buch, nicht unbedingt der große literarische Wurf mit viel Tiefgang. Dafür mit vielen Anspielungen auf die derzeitige Fernseh- und Kulturindustrie, geschrieben von einem, der es wissen muss: Ralf Husmann schreibt für deutsche Comedians.

[xrr rating=6/10]

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Wenn Gott würfelt oder: Wie der Zufall unser Leben bestimmt

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Vor ein paar Wochen entdeckte ich ganz zufällig dieses Buch in der örtlichen Bücherei und nahm es mit. Eigentlich wollte ich ganz was anderes, doch ich fand die Idee spannend.
Und nachdem ich den Eco endgültig aufgegeben hatte, entdeckte ich den Mlodinow auf dem Schreibtisch wieder, ganz zufällig. Denn da liegt immer eine Menge rum. Und dann legte ich es nicht mehr weg.

Zugegeben, streckenweise dehnt er auch schon mal ein Kapitel, damit das komplexe Thema verständlicher wird. Aber trotzdem bleibt das Buch lesenswert bis zur letzten Seite. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxisbeispielen führt er ein in die spannende Welt des Zufalls. Und beweist, dass große Teile unseres Lebens vom Zufall bestimmt werden und kaum beeinflussbar sind (außer durch harte Arbeit und Wiederholungen – das erhöht die Wahrscheinlichkeit).

[xrr rating=7/10]

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Der kleine Bruder

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Da kann man zu stehen wie man will und das Buch verfluchen oder lieben, gelesen haben sollte man es schon. Und das ist jetzt auch nicht so dahin gesagt, da stehen richtige Überlegungen dahinter, dass das auch mal klar ist. Denn wenn einer den Durchblick hat, dann ist das ja wohl mal Frank Lehmann. Die anderen Hippies haben sowieso keine Ahnung, denn die sitzen ja nur rum und labern. Da kann man sagen was man will, der durchschaut das alles. Und auch wenn es am Anfang gar nicht so gut für ihn aussieht, er kommt da ziemlich schnell dahinter. Und Berlin ist ja sowieso voll der Scheiß und Kreuzberg sowieso, das steht auch fest, und da darf man gar nicht lange überlegen, das steht fest. Und wenn dann noch einer kommt, der Regener zum Beispiel, und so ein Buch schreibt, und schon vorher so gute Bücher geschrieben hat, da brauchen die bei amazon garnicht erst anfangen mit meckern, denn der Zug ist längst abgefahren. Da steht das Buch nämlich drüber, da darf man auch nicht lange fackeln mit seiner Meinung, sondern auch einfach mal aktiv drüber schreiben! Und sprachlich ist das ja mal ganz weit vorn, das ist ja auch klar, da braucht man gar nicht groß zu diskutieren. Und überhaupt ist das jetzt eine Lesebefehl.

[xrr rating=7/10]

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Neulich in Neukölln: Notizen von der Talsohle des Lebens

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ein stadtbekannter vorleser und taxifahrer erzählt in gefühlten hundert kurzgeschichten über das (zusammen- und nebeneinander-) leben in neukölln. dabei stapft er in der tradition bekannter lesebühnenautoren. für das buch braucht man ungefähr eine stunde. ganz stilsicher liest man es in der u8. da fällt es auch nicht auf, wenn man mehrmals laut auflacht, denn das publikum in berlins skurilster linie ist selber schon verrückt genug. und so lesen wir von der kategorisierung des öffentlichen murmelns, vom richtigen rumlungern und der fabelhaften schlorkmaschine. das!ist!witzig! ehrlich jetzt. wobei die geschichten viel zu kurz sind und das buch viel zu schnell ausgelesen. der autor baut jedesmal eine phantasiekulisse auf und dehnt die situationen ins groteske. sowas mögen wir. mehr davon. und ich besuch auch mal wieder neukölln, versprochen.

[xrr rating=7/10]