Olga Tokarczuk denkt über die lage nach:
“…und vielen von uns wird die Sinn- und Nutzlosigkeit der Lage klar werden, in der sie rein mechanisch, aufgrund der Trägheit der Masse, stecken.”
Olga Tokarczuk denkt über die lage nach:
“…und vielen von uns wird die Sinn- und Nutzlosigkeit der Lage klar werden, in der sie rein mechanisch, aufgrund der Trägheit der Masse, stecken.”
seit 11 tagen nun zu hause, es gibt neben arbeit nur einkäufe und spaziergänge. viel hat sich nicht geändert, man trifft sich abends online, wäscht sich öfter die hände und achtet auf abstand. einschränkungen – welche einschränkungen? anderen gehts da anders, in jobs, in denen es kein homeoffice gibt, die überstunden häufen, die über ihre kapazitäten arbeiten, meist weiblich und schlecht bezahlt. als dank gibts abends applaus. die krise ist auch eine erzählung über klassenunterschiede und über arbeit im allgemeinen. wie relevant und wichtig ist dein job, wenn es drauf ankommt. ich selbst kann wenig dazu beitragen aktuell, außer hier rumzumeinen.
die welt im krisenmodus wird uns noch lange danach beschäftigen und das danach müssen wir gestalten. ähnlich wie 9/11 ist dies eine zäsur und es wird in den erzählungen der menschen immer ein “davor” und “danach” geben. wir sehen aktuell erhebliche einschnitte in persönlichen freiheiten, durchgesetzt von einer regierung im ausnahmezustand und einer polizei, die mancherorts übers ziel hinausschießt. telefondaten, die weiter gegeben werden. was passiert mit den schwachen, den menschen ohne pass, ohne wohnung, es ist zum aufschreien.
neben sämtlichen medizinischen aspekten ist vor allem der wirtschaftliche interessant. können wir nachher so weiter machen oder gibt es tatsächlich änderungen?
bleibt gesund!
hilfreiche links:
Neulich im Zug kurz vorm Aussteigen: Mitfahrer ließ den Peter Handke nach ein paar Seiten im Zug liegen, niemand wollte ihn.
hier kann man sich ein schönes bespiel anschauen, wie debatten zwischen männers und frauen manchmal ablaufen: fehlen die sachargumente, wird geschrien. es wird zeit, dass frauen die macht übernehmen, die männlichkeit, die sich hier verzweifelt an macht klammert, ist kaum auszuhalten.