zweiter teil der millenium-trilogie um Lisbeth Salander und den umtriebigen Mikael Blomkvist. es geht um ihren vater, den alten russen und allerlei vertuschung im polizeiapparat.
seethalers romandebut ist ganz anders als seine späteren bücher. der stil erinnert an wolf haas, so in der art, ein österreicher erzählt dir in der kneipe eine geschichte. der erzähler weiß aber nicht viel über seine figuren und kann über gefühle nur spekulieren. ein sprachlicher kniff, der das ganze buch trägt. die story selbst – gemobbtes mädchen flieht aus der katholischen mädchenschule und tourt mit einem abgehalfterten musiker durch die provinz – ist eigentlich traurig, lebt aber von situationskomik und dramatischen wendungen. irgendwo zwischen tschick und fleisch ist mein gemüse von heinz strunk. das buch funktioniert sicherlich auch als film.
DISCLAIMER: das Buch wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Verlag luzar publishing.
Der Protagonist ist portugiesischer Kryptologe und gerät in die Fänge ausländischer Geheimdienste, die hinter einem alten Manuskripts Einsteins eine Atombombenbauanleitung vermuten. Sehr leichtgläubig landet er im Gefängnis und hat viel Glück. Es folgt eine Reise nach Tibet, wir begleiten den Tod seines Vaters. Immer wieder taucht die schöne Iranerin auf und ein engagierter Prof. Dazwischen seitenweise Mathematik, Physik, Logik, Philosophie, Theologie. Denn neben der Handlung, die in Aufbau und Erzählweise stark an Frank Schätzing, Dan Brown oder Andreas Eschbach erinnert, glänzt das Buch vor allem mit Dialogen und Erklärungen. Ständig wird dem portugiesischen Wissenschaftler etwas erklärt, er nickt verständig und stellt Fragen – wie Platon das dereinst mit seinen Dialogen praktizierte.
Die Erklärungen sind verständlich und ausführlich, erläutern aktuelle Forschungsfelder in der Wissenschaft, vom Urknall bis zum erwartbaren Ende des Universums. Einsteins Theorien werden diskutiert und weitergedacht. Das Buch ist gut recherchiert, er hat sogar seinen Bryson gelesen. Daneben wird Gott, und der Gottesbegriff diskutiert, ohne aufdringlich oder belehrend zu wirken. Eine gelungene Gratwanderung.
Natürlich bleibt es ein Roman, auf Quellenangaben und Anmerkungen muss der Leser verzichten – ein Physikstudium ersetzt es nicht. Es ist die Stärke des Buchs, die grundlegenden Begriffe und Theorien moderner Physik verständlich zu erläutern. Die Theorien zu den Parallelen von Bibeltexten und der neuesten Forschungen zur Entstehung des Universums sind ebenso interessant wie die Zukunftsvisionen gegen Ende des Buchs.
Ich habe es in gut zwei Wochen gelesen und empfehle es dringend als Urlaubslektüre mit Anspruch, weil es sich gut runterliest und den Leser mit ein paar interessanten Gedanken versorgt.
Die Mischung aus Hirnforschung, Neuropsychologie, Kulturgeschichte und Alltagsbeobachtung macht das Buch interessant. Weil es keine unlesbare wissenschaftliche Studie, aber auch kein Ratgeber ist, sondern nur erzählt. Ganz nett, aber auch nicht spektakulär. Im Grunde auf die These reduzierbar: Wir leben entgegen unserer inneren biologischen Uhr und das ist nicht gut.
[xrr rating=5/7]
das schicksal eines durchschnittstypen, der in der erst in der arbeitslosigkeit und dann im wahn versumpft. erstaunlich, wie viel parallelen man zum eigenen leben entdeckt. bisschen viele klischees auf einmal, zu viel stereotyp. aber dadurch auch wieder amüsant, auf jeden fall hörenswert.
[xrr rating=5/7]