teils autobiographisch: der junge mann fürchtet rassenunruhen in seinem heimatland südafrika und geht nach london, wo er hofft, gedichte schreiben zu können. um sich seinen lebensunterhalt zu verdienen, wird er programmierer. dazwischen immer wieder frauengeschichten. und vor allem reflektionen über literatur, leben, familie, scheitern, anerkennung. fehlendes selbstvertrauen bis hin zu selbsthass ziehen sich durch das buch. seinem ziel, unabhängiger künstler zu sein und gedichte schreiben zu können, kommt er nicht näher.
es ist ein antrengendes buch, die handlung kommt immer mal wieder in fahrt, steht aber nicht im mittelpunkt. auch die zeitgenössischen beschreibungen von arbeitswelt, politik und gesellschaft, scheint nur ab und zu durch. ein großteil der geschichte sind die überlegungen des jungen mannes, eher ein psychogramm.
carsten ~ 2.08.2020 ~ #arbeit #autobiographie #dichter #erwachsen #ibm #literatur #london #nobelpreis #programmierer #südafrika ~ literatur
bisschen wie charles bukowski, nur ein paar jahrzehnte früher, schreibt miller über ein leben aus alkohol und frauen. er lebt mit einem freund zusammen und sie erleben die dollsten abenteuer. ist das gute literatur oder nur eine aneinanderreihung von eskapaden? auf jeden fall ist es ein gegenentwurf zum bräsigen leben in den fünfzigern, als das buch erschien, würde aber heute wahrscheinlich nicht mehr funktionieren.
das buch wurde zweimal verfilmt, in meiner ausgabe sind düstere schwarzweißaufnahmen von Brassaï, die thematisch passend ausgewählt wurden.