17 Comments

  1. der neuste beitrag klingt doch interessant:

    “Atombomben in Deutschland
    – Warum müssen amerikanische Atombomben in Deutschland bleiben?
    – Wenn die Bundesregierung will, dass die Atombomben verschwinden, warum kann sie das nicht durchsetzen?”

    • soweit bin ich noch nicht, mein podcast-player hat seine eigenen vorstellungen von prioritäten… aber die BPK-schnipsel sind wirklich gruselig.

    • fjedn!
      umso unverständlicher erscheint mir deine (gefühlte(?)) ”uneinsichtigkeit/systemtreue” (ein besserer, wertungsfreier begriff fiel mir auf die schnelle leider nicht ein, aber ich hoffe du weißt was ich meine)

      • ditte is kompliziert. das system an sich – staat und struktur – funktioniert ja. jeden tag aufs neue. nur die belegschaft der regierung und auch große teile des parlaments sind mehr als fragwürdig. ich bitte das zu trennen, so viel staatstheorie muss sein. parallel dazu gibts das witschaftssystem, was ja in seiner theorie auch erstmal ok ist, aber in der praxis solche auswüchse angenommen hat, die mit der ursprünglichen idee nichts mehr zu tun haben, stichwort steuerflucht und straffreiheit für steuerhinterziehung, umgehung gesetzlicher vorgaben, blabla. da gibt es so viel zu tun, aber keiner in D. will was dagagen tun. da sehe ich enormes handlungspotential, positiv formuliert.

        • ja, ok. da habe ich vielleicht zu stark simplifiziert.

          aber ist das, was da jeden tag aufs neue funktioniert, wirklich der staat mit seiner struktur?
          oder ist es vielleicht einfach das leben? oder um es mit einem sprichwort zu konkretisieren:
          “wenn jeder für sich sorgt, ist für alle gesorgt.”

          und funktioniert das ganze vielleicht nicht wegen, sondern trotz staatlicher struktur? ich bin mir da nicht ganz sicher.

          wo wir uns auf jeden fall einig sind, ist die notwendigkeit einer gründlichen personellen umstrukturierung im gesamten staatsapparat.
          obwohl, naja: ist die problematik mit diesem menschenmaterial nicht einfach nur eine folge unseres schulsystems, der medienlandschaft, usw. (diese dinge hatten wir nun oft genug, deshalb nur “usw.”)?
          viele der idioten, die da zur zeit unsere zukunft verzocken, sind doch schließlich genauso mit diesem ganzen irrigen weltbild indoktriniert, wie der überwiegende rest der bevölkerung.

          naja, das wird man vielleicht erst in 10, 20 jahren beantworten können, wenn man weiß was aus dem ganzen murks geworden ist.

          • doch, der staat funktioniert. alles andere wäre anarchie. dass er nicht überall perfekt funktioniert, dass er es nicht allen recht machen kann, dass er in manchen augen autoritär und repressiv aussieht – ansichtssache. aber er gewährt versammlungsfreiheit, freie rede, politische beteiligung, pressefreiheit, du kannst im grunde machen was du willst. mit einschränkungen, du brauchst für dieses wollen auch ein können (ergo kapital), die pressefreiheit haben sich die redaktionen selber beschnitten, indem sie sich alle nach dem maul schreiben und keiner mehr eine eigene meinung hat. usw. usf.

            • hmm, ich weiß nicht so recht…
              was ist so schlimm an einigen formen des anarchismus?
              dieser gängigen darstellung, dass dann alles im chaos versinkt, glaube ich definitiv nicht.

              und diese ganzen vorteile, die du hervorgehoben hast, kann es doch auch ohne dieses monster namens staat geben.
              warum sollte man ohne den staat plötzlich nicht mehr frei reden oder sich versammeln dürfen oder nicht einfach machen können, was man will?

              möglicherweise verwechselst du hier etwas.
              was du beschreibst, sind doch die vorteile der demokratie gegenüber der aristokratie/oligarchie oder anderen repressiven staatsformen und nicht prinzipiell die vorteile eines staatsapparates. oder sehe ich das falsch?

              ok, es gibt noch die ansicht, dass die gewalt dann exzessive züge annehmen würde. aber mal ehrlich. gibt es heute keine morde und keine gewalt? warum sollte das schlimmer werden, wenn es keinen staat gäbe? natürlich müsste sich mehr ändern, als allein die abschaffung des staates. aber das zu erörtern, würde jetzt den rahmen dieser inzwischen schon recht schmalen spalte sprengen.

              und wenn man den an und für sich nutzlosen staat nicht mehr mit steuern am leben halten muss, sondern einfach so alles machen kann, dann braucht man doch eigentlich auch kein kapital mehr. im prinzip so, wie es die menschheit hunderttausende von jahren hinbekommen hat.
              vielleicht müsste man auch nur mal einen echten kommunismus einführen (den es, entgegen allzu häufiger behauptungen, noch nie und nirgends auf der welt gegeben hat – zumindest nicht in den letzten min. 2000 jahren)

              diese ganzen staatskonstrukte (ob nun das alte ägypten, byzanz, das römische reich und was es da alles so gab oder heute gibt) sind doch im prinzip nur das ergebnis der machtgier einiger weniger. und das hat vor frühestens zehntausend jahren angefangen (so frei ausm kopp geschätzt).

              sicherlich könnte man jetzt sagen, dass es dann keinen fortschritt geben würde/gegeben hätte. das würde ich aber erstmal nicht als gesicherten fakt ansehen. vielleicht würde der fortschritt nur in einem verträglicheren tempo vonstatten gehen und nicht so zerstörerische züge annehmen.

              das könnte man auch in einer diskussionsrunde nochmal genauer betrachten. scheint mir ein spannendes thema zu sein.

              für das meiste gilt:
              ich stelle hier nur vermutungen an. ich bin mir auch nicht immer ganz sicher, was ich von dem halten soll, was ich so schreibe..

              • uff, das führt zu weit! das muss man ja denken! hör auf.

                im ernst: die diskussion ist so alt wie keine andere und führt immer zur frage, von welchem menschenbild du ausgehst. ist der mensch in deinen augen ur-vernünftig, brauchst du keinen staat. hälst du ihn aber für ein tier in menschnegstalt, brauchst du einen staat, der ihn in zaum hält und ihm sagt, was er tun soll. die wahrhit liegt IMHO irgendwo dazwischen, also brauchst du ein staatsähnliches konstrukt, was ihm

                (1.) seine freiheiten garantiert (meinung, rede, leben, …)
                (2.) ihn vor anderen schützt (mord, gewalt, diskriminierung) – das schließ auch ein, den mensch vor dem staat zu schützen

                es wurden in der geschichte der menschheit schon einige staatsformen ausprobiert, ich halte die demokratie für die fähigste. aber ich lasse mich da gern belehren.

                • muahaha, du wolltest staatstheorie, also habe ich mal das staatstheorie-deluxe-paket gedropt.

                  naja, du hast schon recht. die diskussion ist nicht neu und in form eines kommentar-battles nicht wirklich behandelbar (aber es ist eine spannende und wichtige diskussion).

                  dennoch möchte ich kurz noch anmerken:

                  1. der staat ist ja kein übernatürliches wesen.
                  soll heißen: was macht die menschen, die den staat formen (sagen wir mal “die regierenden”) zu besseren oder fähigeren menschen als die übrigen, regierten menschen?
                  beißt sich die katze da nicht in den schwanz?

                  2. mag sein, dass die von dir bevorzugte demokratie mit meinen favoriten mithalten kann. leider haben wir hier keine demokratie. aber davon abgesehen würde ich folgende staatsformen bevorzugen (wenn man schon einen staat hat):
                  -kommunismus
                  -demokratischer sozialismus
                  -pornokratie (gibt es wirklich, meine ich aber nicht ganz ernst)

                  • Ick sahre: “Der Reichstach muß uffjelöst wern, das Volk muß rejiern, denn alle Rechte jehn vom Volke aus. Na, un wenn eener ausjejang is, denn kommt a ja sobald nich wieda!” sahre ick. “Wir brauchen eine Zoffjett-Republik mit ein unumschränkten Offsier an die Spitze”, sahre ick. “Und in diesen Sinne werk ick wähln.” Und denn bin ick aust Fensta jefalln. (Tucholsky, 1930)

                    mehr fällt mir da jetzt och nicht mehr ein.

              • die regierung ist ja nur ein teil des staates. ich wette, dass er – gerade in D. – auch einige jahre ohne funktionierende regierung existieren würde (böse zungen sagen, dass wir inzwischen in diesem zustand sind). um das ganze noch ein wenig zu abstrahieren: wieviel staat brauchste? soll er sich nur um hoheitliche aufgaben kümmern, also polizei, militär, straßenbau, recht und gesetz? oder soll und muss er sich um seine bürger kümmern mit sozialhilfe und grundeinkommen? dann können wir auch wieder über kommunismus reden.

                • hmmhhmm…jawollja. nur hoheitliches oder auch soziales? keine leichte frage.
                  da müsste ich jetzt ziemlich weit ausholen. momentan kann ich mir das selber noch nicht so richtig beantworten. das würde sich dann (wie so oft) erst während des schreiben ergeben.

                  ich gehe nochmal in mich, und werde die mitbringsel aus der welt im innern dann auf anderem weje kommunisieren oder kommunizieren oder wie ditte heißt.

                  • ein letztes wort dazu muss ich hier noch dazwischen zwängen: bitte den oben verlinkten podcast mit herrn lauer nochmal anhören. da geht es auch ums meckern über politik.

                    • welche stelle meinst du da?
                      ich habe es mir jetzt nochmal angehört, aber weiß nicht genau was du meinst.
                      und ich finde diese ständige repetitivität echt nervig.
                      die stelle mit dem standort des abgeodnetenhauses wird doch bestimmt 3-4 mal reingeschnitten. hat das irgendeinen sinn, von dem ich nix weiß?

                    • ich meinte die stelle, wo lauer gegen pispers und co. hatet, weil die nur quatschen und nix machen. so ähnlich hatte das auch lobo letztens. link sucht ihr euch selber bitte.

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