Der Chuck Norris der Malerei: Mr Bob Ross

Bob Ross starb am 4. Juli 1995 im Alter von 52 Jahren. Doch wir werden ihn immer im Gedächtnis behalten. Seine meditative Art zu malen und zu reden ist einfach unübertroffen und sucht seinesgleichen. Manchmal bleiben wir drauf hängen und schauen ihm zu, wie er malt und malt und malt… Seine Frisur ist großartig und sucht seinesgleichen. Die Bilder sehen im Grunde alle scheiße aus, aber die Technik! Die Technik! Zack-Zack, da ein Pinselstrich, da noch einer und fertig ist das perfekte Oma-Geschenk. Auf seiner Seite gibts DVDs für viel Geld, aber was besseres gegen Schlafstörungen findest du nirgends…

lost in a nazibenz

das ist ja wohl der größte schmarrn seit der erfindung des österreichischen films. die brachialkomiker grissemann und stermann versanden zusammen mit dem fleischgemüse strunk im panzerglasgeschützen nazibenz im alpenrepublikanischen wald und werden von einem verhaltensforschenden junggermanen gefoltert. kann es schlimmer kommen? es kommt! und zwar derbe und noch lange nicht genug. dieser film hat ungefähr die wirkung wie eine sachertorte auf eine gruppe militanter weight watchers. humor ist wenn man trotzdem lacht. und wem das nicht reicht, der schaut auch noch MahJongg & Die Frisur des Paten, auch auf der dvd. und dass wir uns jetzt nicht falsch verstehen: der film ist das absolute muss für menschen, die lange in autos unterwegs sind und auf gepflegte dialoge wert legen. ach, und übrigens: das ist kein road-movie. basta.

pornos in den siebzigern

schon wieder so ein film, dessen marketing komplett am thema vorbei und damit auch an mir ging: Die Torremolinos Homevideos (Torremolinos 73), eine groteske geschichte übers geldverdienen in wirtschaftlich schwierigen zeiten. angesidelt im verklemmten spanien der siebziger jahre, gibt dieser film auch einblicke in die pornobranche damals. mit dem großartigen dänen Mads Mikkelsen als …äh… dänischer pornodarsteller eben.

übrigens: der film zeigt auch die anfänge der kleinen revolution der medien damals: super8-kameras wurden erschwinglich und ganz normale menschen zu produzenten. diese entwicklung beschleunigte sich bis zu uns und dank youtube & co. sind wir jetzt zusätzlich noch sender.

schaut ihn euch an und lasst euch nicht von der sehr nuttigen aufmachung abhalten. der film ist viel witziger als gedacht.


… lesen Sie auch diesen interessanten Beitrag zur Geschichte der Pornoindustrie in den Achtzigern…

angeschaut

umweltschutz geht uns alle an! – dieser satz hat sich fest in mein hirn gebrannt. und so habe ich ein schlechtes gewissen, wenn irgendwo noch eine normale glühbirne brennt, wenn leute ihren müll nicht trennen oder wenn die klospülung ohne spülstopp arbeitet. lieber friere ich als die heizung aufzudrehen und verzichte auf ein auto. trotz allem wird der regenwald abgeholzt und die amerikaner fahren überdimensionierte autos. zum gelebten ökofaschismus gehören auch regelmäßige informationsabende und -filme. und so gabs gestern al gores unbequeme wahrheit.

al gore redet viel. am liebsten über sich selbst. wie er mal fast präsident der usa wurde. über seine kindheit. und wie er als student dem co2 den kampf angesagt hat. er informiert seitdem über die globale erwärmung und deren folgen. dazu reist er um die welt und hält vorträge, redet mit experten und macht allerlei noch mehr solcher sachen. wahrscheinlich verfügt er über mehr powerpoint-folien als der gesamte microsoft-konzert. das ist löblich und es gibt wohl kaum einen zweiten menschen auf dieser unserer welt, der so konsequent und öffentlichkeitswirksam für den klimaschutz kämpft. er bedient sich dazu eines gut geschmierten pr-apparates. in der vergangenheit wurden auch noch mehr ungereimtheiten öffentlich. nichts dagegen zu sagen, der zweck heiligt schließlich die mittel.

doch der film begeht in meinen augen einen schwerwiegenden fehler: er ist zu sehr usa-zentriert. zwar wird china als weitere dreckschleuder erwähnt, doch es gibt schließlich auf der ganzen welt genug ökosünden. al gore denkt noch zu sehr nationalstaatlich: die usa sollten das uns das, die amerikaner sollten mehr strom sparen und weniger benzin verheizen. undsoweiter. doch globale erwärmung hat nicht nur globale auswirkungen, sondern auch globale ursachen. denn wie war das? umweltschutz geht uns alle an!

ansonsten netter film, wenn auch ein bisschen zu moralistisch. ich trenne jetzt noch ein bisschen müll…

hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (#5)

jetzt muss ich mich mal selbst loben. vor ein paar jahren nämlich wetterte ich schon gegen tragbare dvd-player. denn das ist die krönung allen schwachsinns. wobei, es gibt doch so einiges, was noch unsinniger daherkommt. der sich selbst rührende kaffeebecher zum beispiel. und dann gibt es noch die zweite kategorie: unsinniges dings, aber mittlerweile unverzichtbar für die menschheit. twitter gehört eindeutig dazu. sarah connor genauso, wie feuchtes toilettenpapier. oder amazon-kaufempfehlungen (“18% der Kunden kaufen diesen Artikel, nachdem sie den nicht erhältlichen Artikel oben gesehen haben.” – sic!). aber unsere alte erde wäre nicht die erde, wenn wir sie nicht ständig mit unnützem zeug zumüllen würden. das war schon immer so. der faustkeil zum beispiel war auch so eine überflüssige erfindung. warum haben die jungs und mädels in der altsteinzeit nicht einfach werkzeug benutzt, wie jede andere kultur auch. und besonders nachhaltig waren diese steine auch nicht, denn sie liegen immer noch in massen rum. innovation jedenfalls sieht anders aus. und wie man hier sieht, sind wir immer noch keinen schritt weiter. ich wünsche euch jedenfalls ein entspanntes wochenende. und kauft nicht allzuviel überflüssiges! schaut mal lieber wieder einen guten film auf dem tragbaren dvd-player.


hier schreibt der kulturpessimist noch selbst (1) (2) (3) (4)