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Fünfzehn sein: Was Jugendliche heute wirklich denken

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eine anleitung für die großen? eher eine bestandsaufnahme. vieles hat sich nicht geändert, die jugend ist genauso suchend, verpeilt, grausam gegenüber anderen, süchtig nach aufmerksamkeit, anerkennung, zuneigung. es sind die selben themen, die ihren alltag bestimmen, die sie umtreiben: freundschaft, schule, gesellschaft, sex.

nur haben sich die werkzeuge geändert: internet, smartphones, konsolen. es wird nicht mehr nur konsumiert, es wird gesendet. inklusive aller damit verbundenen gefahren. was aber schlimmer wiegt: damit ist die jugend viel präsenter in der medialen und gesellschaftlichen öffentlichkeit und macht sich angreifbar. cybermobbing, pädophile, kommerzialisierung, exhibitionismus im internet – die gefahren sind groß, doch widerspricht die autorin der vorherrschenden meinung, dass jugendliche permanenter gefahr ausgesetzt sind. sie könnten das schon sehr gut selbst einschätzen und lernen den richtigen umgang mit neuen medien spielend – krasse ausnahmen gibt immer.

und so bestätigt sich auch einmal mehr, dass unsere selbstoptimierende gesellschaft auch an den kids nicht spurlose vorbei geht, sie ahmen nur nach, was wir ihnen vorleben. inklusive ausufernder mediennutzung.

das vorliegende buch ist keine studie und auch wenn die autorin studien, untersuchungen und lehrbücher zitiert und ihren inhalt wiedergibt, so lebt das buch eher von den jugendlichen, die sie getroffen hat und zur wort kommen lässt. zwar mag es befremdlich wirken, wenn eine siebzehnjähriger seitenlang altklug über leben und liebe referiert – amüsant ist es allemal. oder die mädelsgruppe, die alle verschieden sind, auch verschiedene hintergründe haben, aber sich doch so ähneln, von ihrer eigenen gruppendynamik berichten. am ende vergleicht mühl (jahrgang 1976) ihre eigene jugend mit der heutigen und sieht viele parallelen.

leider kann sich das buch nicht entscheiden zwischen nüchterner bestandsaufnahme und sprachrohr seiner protagonisten. auch wenn viele der kids sehr offen waren, so hätte man ihre aussagen und meinungen kritischer hinterfragen können. denn wenn wir schon feststellen, dass sich die heutige jugend nicht groß von unserer eigenen unterscheidet, dann sollten wir auch ins klassischste aller rollenmodelle verfallen: dem meckern über die untauglichkeit der jugend. wir sollten uns lustig machen über ihre klamotten, ihr verhalten, ihre ansichten. sie erwarten das so. verständnis hat da nur bedingt platz.

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Maschinendämmerung: Eine kurze Geschichte der Kybernetik

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etwas länger habe ich hierdran gelesen, weil es ein bisschen zäh und dröge geschrieben ist. weil es ein eine geschichte der kybernetik werden sollte, aber doch nur geschichten von der kybernetik erzählt. eine hochspannende geschichte im übrigen, sehr zu empfehlen. von den anfängen im zweiten weltkrieg bis zu cyberattacken auf die usa anfang der jahrtausendwende. der autor wird an einigen stellen sehr detailiert und beschreibt die bizarrsten geschichten von hippies auf acid und menschen mit visionen. vieles bleibt aber unerwähnt, besonders aktuelle entwicklungen spart er ganz aus, jetzt, wo es spannend wird in der künstlichen intelligenz. er spart es aus, weil wir nicht mehr cyber und kybernetik sagen, aber die begriffe konkrete technologie werden. trotz aller kritik ein spannendes buch über die irrungen und wirrungen im 20. jahrhundert, über gescheiterte gedanken, populärwissenschaftlichen unfug und vor allem militärforschung.

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Lilith und die Dämonen des Kapitals: Die Ökonomie auf Freuds Couch

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Ich mochte Die Ökonomie von Gut und Böse und kann es immer noch empfehlen. Der Autor untersuchte die moralischen Grenzen und Ansätze in der gegenwärtigen Ökonomie und Gesellschaft. Im vorliegenden Buch geht es in eine ähnliche Richtung, aber mit mehr Psychologie. Es gibt viel Antike, Christentum, die Psyschologen des 19. und 20. Jahrhunders.

Fazit ist, dass das kapitalistische System, seine Protagonisten und auch wir uns verhalten wie Süchtige mit unstillbarem Verlangen nach mehr, mehr, mehr. In Wahrheit braucht man für diese Erkenntnis kein Buch. Aber das vorliegende untermauert die These mit viel kulturellem Hintergrund, sodass es sich wirklich lohnt zu lesen.

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The Book of Names (Stories)

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Disclaimer: I got this book for free earlier this year as a goodreads giveaway – thanks to the author!

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This was a very good read. A collection of short stories all of them titled with the names of the respective main characters – thats why it is the book of names. Every story is different. There are no connection. Or I didn’t got the connections. Also the narrative style is different.

In conclusion everybody has it’s dark secret or hidden passion and sometimes it gets visible. By another person or by an occurrence. Sometimes we are walking on the edge of our dark soules. Sometimes we are observing others walking on the edge. And thats why this book is great and you won’t put it away until you are on the last page.

Who wants to read this? It’s available as a bookcrossing book.

Text is also published as a goodreads review.

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Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte: David Foster Wallace. Ein Leben

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max

das leben von David Foster Wallace war kein einfaches und so ist auch die biographie nicht leicht. es gab höhen, erfolge, zufriedenheit, glück. öfter jedoch gab es depression, nachdenken und (zumindest anfangs) drogen. ein kurzes leben – er wurde nur 46. er hatte früh erfolg mit dem besen, er schrieb den unendlichen spaß und eine menge kurzgeschichten. er gab kurse zum kreativen schreiben und literaturtheorie, wahrscheinlich hat er zu viel übers schreiben nachgedacht. seine depressionen und die starken medikamente in verbindung mit heftigem drogenkosum taten ihr übriges. ob er glücklich war? ich bezweifle es. aber wissen kann man es nicht, auch nicht nach der lektüre vorliegender biographie, die nur eine annäherung an leben und werk ist. aber eine empfehlenswerte.