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Engel von Berlin (Hörbuch)

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auch toll. zwei jugendliche finden sich selbst und verlieren sich. verirren sich. nicht unbedingt, weil berlin so groß ist, eher weil erwachsen werden nicht so einfach ist. und man es vielleicht nicht immer will. zwei verschiedene milieus, verschiedene ansichten, vorstellungen – und doch! die immerwährende suche nach dem immergleichen. schön konstruiert und erzählt.

[xrr rating=5/7]

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Die Leiden einer jungen Kassiererin

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gibt wohl auch einen verfilmung davon. das buch basiert auf blogeinträgen, die sie als kassiererin nebenher schrub. merkt man dem buch auch an. kurze anekdoten, unzusammenhängend, redundant. in der deutschen übersetzung liest es sich nicht besonders flüssig und spannend, das mag im französischen original anders sein. ansonsten nicht viel neues: vorgesetzte und kunden sind die feinde der kassiererin, der alltag des schlecht bezahlten arbeitstages ist banal bis skuril, anstrengend, die bedingungen schlecht und gesellschaftlich ist der job auch ziemlich weit unten.

[xrr rating=3/7]

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Sechs Österreicher unter den ersten Fünf: Roman einer Entpiefkenisierung (Hörbuch)

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Stermann hatten wir ja schon öfters (hier, hier), nun erzählt der gebürtige Düsseldorfer, wie er als junger Mann nach Wien ging und sein Glück suchte. Wie er ein ums andere Mal Oachkatzlschwoaf aufsagen musste, wie er der Wie-spät-ist-es?-Frau die Zeit ansagen musste. Wie er versucht, zur Fußball-EM 2008 ein Geburtstags-Kicken für seinen Freund zu organisieren. Und noch viele weitere Episoden aus dem deutsch-österreichischen Zusammenleben. Das muss man einfach mögen.

[xrr rating=9/10]

Symbolbild: Österreich im Schiffsverkehr (Berlin, 2006)

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Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge (Hörbuch)

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das gleich vorneweg: ich bin ziemlich enttäuscht, da ich seine kurze Geschichte von fast allem für großartig und immer wieder lesbar halte, habe es auch schon mehrmals verschenkt und empfehle es jedem.

hier hat er sich an die kleinen alltagsdinge heran gewagt. durchkämmt sein wohnhaus, ein altes pfarrhaus in england und präsentiert uns seine recherche-ergebnisse. strukturiert in die verschiedenen zimmer. ein kluger ansatz, doch in der ausführung eben keine allumfassende abhandlung über alles alltägliche, nur ein oberflächlicher querschnitt, oft englisch, meist westeuropäisch. und fokussiert auf englische und nordamerikanische geschichte der letzten dreihundert jahre, offenbar sein lieblingsthema. da beschreibt er ellenlang weltausstellungen und kleidermode, gesellschaftliches und technisches fließen ineinander und malen ein halbwegs plausibles bild, aber es bleibt ein ausschnitt.

ich mag seinen erzählstil, wie er zusammenhänge, auch die komplexesten einfach und anschaulich darstellt, es bleibt immer unterhaltsam, wird nicht langatmig. aber trotzdem bin ich enttäuscht und hatte mehr erwartet.

[xrr rating=6/10]

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Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim

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Ich hatte gerade fünfundzwanzig Pfund gegen zwei Riegel Schokolade eingetauscht. Hatte ich – wie alle anderen auch – total den Blick für den Wert der Dinge verloren?

2013-03-30 15.50.20

ein mann wird verlassen von frau und tochter und gerät in einer depression. besucht seinen vater am anderen ende der welt. stüzt sich in einen neuen job, fährt quer durch ganz england und vereinsamt dabei noch mehr als er sowieso schon ist. 70 facebook-freunde und keiner schreibt ihm, nur spam im postfach – das digitale leben kann so grausam sein. dazwischen immer wieder texte und geschichten, mit deren hilfe er seine eigene geschichte, sein leben, neu sortiert.

wunderbar geschrieben, so leicht und einfach. und doch intelligent verschraubt ohne durch rück- und vorblenden den leser zu verwirren! und ganz am ende kommt noch der entscheidende dreh.
bestes buch für dieses jahr bisher, hat sogar den murakami überholt.

meta-kommentar: auf das buch brachte mich eine rezension in der zeit mit dem wunderbaren titel Die Verlorenheit des Vielvernetzten

[xrr rating=10/10]