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Neue Zwiegespräche mit Gott (Hörbuch)

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hab ich gehört auf der heimfahrt von köln. die komplette CD, sämtliche gespräche mit gott. manches auch mehrmals. und gelacht hab’ ich. und geschmunzelt. weil, du musst wissen: gott und ahne, das sind schon zwei, die reden auch manchmal richtig vernünftiges zeug und wahres, da kannst du gar nicht anders als denken. das buch hätte man auch lesen können, aber geschrieben haben die zwiegespräche nicht so richtig biss und berlinisch geschrieben macht nur halb so viel sinn wie vorgelesen, noch dazu vom meister selbst. unbedingt!

[xrr rating=9/10]

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Schilf

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eindruck nach 85s.: am anfang passiert nicht viel, die handelnden stellen sich vor, es wird viel getrunken und die stimmung wie früher will nicht so richtig aufkommen. der affektierte streit zwischen den wissenschaftlern liest sich ein bisschen wie mulischs entdeckung des himmels. dann jedoch kommt action in die ganze sache, kindesentführung! der vater vermutet die täter, ertappt sich aber eher im dunkeln. unerwartet spannend.

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eindruck nach 176s.: jetzt ist auch noch ein mord passiert. ein kind wurde entführt. die drahtzieher sind noch nicht bekannt. und kommisar schilf ermittelt, er erinnert dabei stark an eberhard mock. aber diese figur rita skura kommt mir doch stark überzeichnet vor. abwarten, was noch passiert. ist jedenfalls spannnend.

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fertig: ein tolles buch. mit viel physik drinnen, von der ich aber nur die hälfte verstanden habe. mit einem kommissar, der langsam kaputt geht. und einer überraschenden wendung.

punktabzug allerdings wegen stellenweise zu viel schwülstigkeit in den beschreibungen. nervt.

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Dojczland: Ein Reisebericht

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sehr intelligenter und unterhaltsamer bericht eines trunkenen polen, der auf lesereise durch deutschland allerhand beobachtungen macht. und das liest sich dann ganz anders als zum beispiel stefan möller (viva polonia). stasiuk spielt nicht mit klischees, er lebt sie. er hat angst und komplexe und beobachtet die ängste und komplexe der deutschen. manchmal vergleicht er orte in deutschland mit orten in osteuropa und das ist definitiv großartig. selten solche offenen worte gelesen, abseits jeder politischen korrektheit. und doch nicht böse, eher liebevoll vertraut. sind nicht viele seiten, knapp unter hundert, davon lohnt sich aber jede einzelne!

[xrr rating=9/10]

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Die Gespenster von Berlin: Unheimliche Geschichten

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“Gehen Sie mal auf einen Kindergeburtstag von einem 3-jährigen im Prenzlauer Berg. Da sitzen unter den Gästen immer irgendwelche frisch getrennten Elternteile auf dem Teppichboden, essen Lillifee-Muffins und erkundigen sich nach kleineren und billigeren Wohnungen. Viele, die sich vorher Seitenstraßen und lichte Vorderhäuser leisten konnten, müssen dann auf die Greifswalder Straße oder die Danziger ausweichen, und wenn sie ganz großes Pech haben: Hinterhaus. Das sind die stark befahrenen, lauten Straßen, wo die Mieten trotz Lebensart günstig bleiben. Das sind die Boulevards of Broken Dreams von Berlin.”

Auch wenn der Titel doof klingt und Frau Khan öfters mal ein bisschen zu viel von sich selbst erzählt: Dieses Büchlein lohnt sich. Viele kleine Gespenstergeschichten hat sie zusammengetragen, aus Erzählungen von anderen oder selbst erlebtes. Dabei lässt sie offen, ob sie an Gespenster glaubt oder nicht. Was auch völlig unerheblich ist, gibt es sie doch. In allen möglichen und unmöglichen Ecken Berlins. Im Bethanien zum Beispiel oder am Nordbahnhof, bei Pink Floyd, im tiefsten Prenzlauer Berg und am Tempelhofer Ufer: Überall Botschaften, Hinweise und Unerklärliches. Sie geht den Geschichten auf den Grund, forscht in der Vergangenheit und befragt Vormieter. Manchmal spannend, manchmal auch ein bisschen langatmig erzählt. Aber trotzdem viel zu schnell durchgelesen.

[xrr rating=8/10]

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Soldiner Spaziergang

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tina veihelmann lebte mithilfe des kiezschreiberstipendiums im soldiner kiez, berlin-wedding zwischen 2006 und 2007. ein paarmal habe ich sie zu dieser zeit gesehen, wie sie auf der bank an der panke saß und sich geschichten erzählen ließ. die geschichten hat sie aufgeschrieben, kann man hier nachlesen oder in einem kleinen büchlein namens “soldiner spaziergang”. darin auch die story von den zwei künstlerinnen in der ehemaligen apotheke (“labor k1”, hatte ich damals auch). und das angenehme: frau veihelmann beobachtet lediglich, hört zu und schreibt auf. sie will nichts verändern, klagt nicht an. lesebefehl für all’ jene, die den soldiner kiez nur aus gruseligen presemitteilungen kennen.

[xrr rating=7/10]